Mo. 27.05.2024
19.30 Uhr

Maren Kames
Hasenprosa

Suhrkamp, 2024

»Wenn das alles gewesen ist, ziehe ich aus!«, ruft da eine und macht sich in ihren Meilenstiefeln, ihren Reisesocken davon. Auf der Rückbank: ein Hase. Es geht einmal quer durch die Zeit, die Zeitalter und hinaus, ins knalldunkle All. Im Strichflieger durch den Himmel und die Erinnerung: an zwei Großmütter, eine helle, eine dunkle, eine heile, eine wunde. Einen Großvater, seine furchigen Hände. Einen Bruder und seinen Baum. An rasende Träume, krumme Märchen und einen Purple Rain.
Maren Kames’ Hasenprosa ist quecksilbrig und herznah. Sie ist voller »Punk, Punk, Punk« und Zärtlichkeit. ausschweifend, »sturzoffen« und leuchtend schön.

Maren Kames, 1984 in Überlingen am Bodensee geboren, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. Ihre Bücher HALB TAUBE HALB PFAU (2016) und LUNA LUNA (2019) wurden viel beachtet und mehrfach ausgezeichnet. Beide Bücher wurden als Hörspiele umgesetzt, und LUNA LUNA wurde zur Spielzeiteröffnung 2022 am Schauspiel Leipzig uraufgeführt. Hasenprosa ist ihr erstes Buch im Suhrkamp Verlag.

Fr. 12.04.2024
1930 Uhr

Uwe Wittstock

Marseille 1940

Juni 1940: Hitlers Wehrmacht hat Frankreich besiegt. Die Gestapo fahndet nach Heinrich Mann und Franz Werfel, nach Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger und unzähligen anderen, die seit 1933 in Frankreich Asyl gefunden haben. Derweil kommt der Amerikaner Varian Fry nach Marseille, um so viele von ihnen wie möglich zu retten. Uwe Wittstock erzählt die aufwühlende Geschichte ihrer Flucht unter tödlichen Gefahren.
Es ist das dramatischste Jahr der deutschen Literaturgeschichte. Szenisch dicht und feinfühlig erzählt Uwe Wittstock von unfassbarem Mut und größter Verzweiflung, von trotziger Hoffnung und Mitmenschlichkeit in düsterer Zeit.

Uwe Wittstock ist Schriftsteller und Journalist und war bis 2018 Redakteur des Focus. Zuvor hat er als Literaturredakteur für die FAZ, als Lektor bei S. Fischer und als stellvertretender Feuilletonchef und Kulturkorrespondent für die Welt gearbeitet. Er wurde mit dem Theodor-Wolff-Preis für Journalismus ausgezeichnet.

Buchbinde-Workshop
Sa. 23.03.2024, 13 - 16 Uhr

5. Buchbindeworkshop

mit Anne Deuter, Eselohr, Leipzig

Am Samstag, den 23.03. 2024 um 13 Uhr ist es wieder so weit: gemeinsam mit der Buchkünstlerin Anne Deuter können Sie sich auf einen buchbinderischen Kurztrip begeben. Am Ende der drei Stunden werden sie ein Heft in Japanischer Bindung und ein Heft mit Z-Umschlag und 2 Heften im Gepäck haben.

Für eine kreative und individuelle Gestaltung der entstandenen Werke werden Materialien zur Verfügung gestellt.

Wann: 13.00 - 16.00 Uhr, Sa. 23.03.2024

Wieviele TeilnehmerInnen: max. 8

Preis inklusive Material: 70€

Gerhard Henschel Schelmenroman

Di., 13.02.2024
19.30 Uhr

Gerhard Henschel Schelmenroman

Kurz vor der WM 1994 kettet Martin Schlosser sich im Rahmen einer Titanic-Mahnwache vor der Frankfurter DFB-Zentrale an, um die Nominierung des Fußballstars Bernd Schuster zu erzwingen, was jedoch misslingt. Aber Martin Schlosser bleibt dem Leben gegenüber aufgeschlossen. Er unternimmt Lese- und Lustreisen, experimentiert mit Drogen, schreibt mit dem Kollegen Günther Willen auf Spiekeroog ein Buch über das dritte Tor von Wembley, übersteht einen katastrophalen Umzug von Frankfurt nach Göttingen, löst gemeinsam mit Wiglaf Droste ohne allzu böse Absicht einen Literaturskandal aus. Und zugleich sind es die Jahre, in denen Martin Schlosser sich auf den Abschied von seiner geliebten "Oma Jever" einstellen muss.

 

Gerhard Henschel, geboren 1962, lebt als freier Schriftsteller in der Nähe von Hamburg. Sein Briefroman Die Liebenden (2002) begeisterte die Kritik ebenso wie die Abenteuer seines Erzählers Martin Schlosser, die mit dem Kindheitsroman 2004 ihren Anfang nahmen. Henschel ist außerdem Autor zahlreicher Sachbücher. Er wurde unter anderen mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis, dem Nicolas-Born-Preis und dem Georg-K.-Glaser-Preis und dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor ausgezeichnet.

 

Die., 27.02.2024
19,30 Uhr

1 Mann, 1 Jahr, 100 Bücher

Christiaan Liedorp hat im vergangenen Jahr 104 Bücher gelesen. Nun erzählt er davon.

Jahresvorsatz für Christiaan Liedorp (und seine Frau Wibke Falk) für das Jahr 2023: 100 Bücher lesen! Neben dem Job als Lehrer, neben der Familie. An diesem Abend erzählt er davon. Jedes Buch wurde bewertet, Christiaan stand im Austausch mit anderen Viellesern. Wie kann man so viel lesen? Was bedeutet das für den Alltag? Welche Lehren zieht er für sich, für die Literatur? Welche Bücher waren top, welche Flops? Ein Abend, an dem wir mit unseren Gästen auf das vergangene Literaturjahr zurück-blicken und mit allen ins Gespräch darüber kommen wollen.

 

Christiaan Liedorp XIII., Jahrgang 1971, glücklich verheiratet mit der besten Ehefrau von allen und Vater des besten Sohns der Welt. Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie. Liebt das Unterrichten und ist deshalb seit Jahrzehnten Lehrer. Liebt außerdem Lesen, Fotografieren, Filmen, Filme, außergewöhnliches Essen und sehr guten Kaffee.

 

Fr. 19.01.2024
19:00 Uhr

Die Heinzelmännchen von Köln

Das Werkstattgespräch mit Klaus Ensikat eröffnet unsere Ausstellung mit den Originalen aus dem Kinderbuch.

Mit seinem bekanntesten Gedicht „Die Heinzelmänn-chen von Köln” nimmt August Kopisch kleine und große Leser:innen mit in die wuselige Welt der berühmten Kölner Hausgeister. Heimlich sollen die Heinzelmännchen in Handwerksstuben geschlichen sein, um fleißig alle Arbeit zu erledigen – bis sich die neugierige Frau des Schneiders fragte, wer da so hilfreich Nacht für Nacht im Haus herumschleicht. August Kopisch, geboren 1799 in Bres-lau, war Maler, Dichter und Erfinder. Seine leichtfüßigen Verse sind nicht nur in Köln unsterblich geworden.

 

Klaus Ensikat, geboren 1937 in Berlin, ist einer der brillan-testen freischaffenden Buchkünstler der Gegenwart. Von 1995–2002 war er zudem Professor an der Hochschule für Gestaltung in Hamburg. Er erhielt zahlreiche Preise und wurde 1996 für sein Gesamtwerk mit der Hans-Christian-Andersen-Medaille, der höchsten internationalen Ehrung für die Illustration von Kinder- und Jugendbüchern, ausgezeichnet. Für den Kindermann Verlag illustrierte er unter anderem „Faust” von Goethe, „Die Räuber” und „Wilhelm Tell” von Schiller sowie das Leben von Magellan und Johannes Gutenberg.

Di., 14.11.2023
19.30 Uhr

Judith Hermann

Wir hätten uns alles gesagt

Eine Kindheit in unkonventionellen Verhältnissen, das geteilte Berlin, Familienbande und Wahlverwandt-schaften, lange, glückliche Sommer am Meer. Judith Hermann spricht über ihr Schreiben und ihr Leben, über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis - Wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf? Wie verlässlich ist unsere Erinnerung, wie nah sind unsere Träume an der Wirklichkeit. Wie in ihren Romanen und Erzählungen fängt Judith Hermann ein ganzes Lebensgefühl ein: Mit klarer poetischer Stimme erzählt sie von der empfindsamen Mitte des Lebens, von Freundschaft, Aufbruch und Freiheit.

 

Judith Hermann wurde 1970 in Berlin geboren. Ihrem Debüt »Sommerhaus, später« (1998) wurde eine außerordentliche Resonanz zuteil. 2003 folgte der Erzählungsband »Nichts als Gespenster«. 2009 erschien »Alice«, fünf Erzählungen, die international gefeiert wurden. 2014 veröffentlichte Judith Hermann ihren ersten Roman, »Aller Liebe Anfang«. 2016 folgten die Erzählungen »Lettipark«. Für ihr Werk wurde Judith Hermann mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem Kleist-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis. Im Frühjahr 2021 erschien der Roman »Daheim«.

 

Harald Welzer Zeiten Ende

Mi., 04.10.2023
19.30 Uhr

 

 

Harald Welzer: Zeiten Ende

Politik ohne Leitbild

Sinkende Wahlbeteiligung, Kirchenaustritte, fallende TV-Quoten und Zeitungs-Auflagen: Viele Menschen fühlen sich vom Angebot, das ihnen die politische und mediale Öffentlichkeit in Deutschland macht, nicht mehr angesprochen. Zugleich erhöhen Multi-Krisen und eine immer kaputtere Daseinsvorsorge – Schienenverkehr, die Schulen, die Verwaltung – den Stress der Bürgerinnen und Bürger. Ein Buch über die Fahrlässigkeit und Arroganz einer politischen und medialen Klasse, denen die gefährlich groß werdende Distanz zwischen der Bürgerschaft und der Bundespolitik gleichgültig zu sein scheint und die längst die Fühlung für die soziale Wirklichkeit im Land verloren hat.

 

Harald Welzer, geboren 1958, ist Sozialpsychologe. Er ist Direktor von FUTURZWEI.Stiftung Zukunftsfähigkeit und des Norbert-Elias-Centers für Transformationsdesign an der Europa-Universität Flensburg. In den Fischer Verlagen sind von ihm u.a. erschienen: ›Opa war kein Nazi‹, ›Wir sind die Mehrheit. Für eine offene Gesellschaft‹ und ›Nachruf auf mich selbst‹. Seine Bücher sind in 21 Ländern erschienen.

 

 

Freitag, 22.09.2023
19:30 Uhr

Lesung mit Bibiana Beglau und
Gespräch mit den Künstlerinnen Anne Deuter und Marianne Nagel

Anne Deuter studierte nach einem Bachelorabschluss in Kunstgeschichte und Bildende Kunst in Greifswald Buchkunst an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Seit 2015 ist sie selbstständige Buchkünstlerin, Buchkunstvermittlerin und Zeichnerin.

 

Marianne Nagel erwarb einen Bachelor Buchkunst in Kunstpädagogik an der Uni Leipzig.  Danach studierte sie Buchkunst an der Burg Giebichenstein in Halle und arbeitet seit 2015 freiberuflich als Buchkünstlerin, Illustratorin und Buchkunstvermittlerin.

 

Zu dritt - mit Silas Schmidt von Wymeringhausen - eröffneten sie 2018 in Leipzig das Atelier für Buchkunst und Zeichnung „Objekte der Begierde“. Dort arbeiten sie – mittlerweile mit Luise von Rohden, statt Silas – zwischen Pressen, Papierregal, Tusche und der "Guillotine" - an ihrem künstlerischen Ausdruck, geben Buchbindekurse und laden hin und wieder ein, ihre Werke anzuschauen.

 

Mehr über Bibiana Beglau auf der Homepage des Wiener Burgtheaters: www.burgtheater.at/ensemble/bibiana-beglau

Dienstag, 04.07.2023
19.30 Uhr

Sven Pfizenmaier
Draußen feiern die Leute
Kein & Aber

Ein ganz normales Dorf in Deutschland: in der Mitte ein Kreisel, daneben die Volksbank und im September das alljährliche Zwiebelfest. Aber nicht alle hier können sich dem Dorfgefüge anpassen – Timo, Valerie und Richard sind seit ihrer Geburt Außenseiter. Als allmählich immer mehr junge Leute im ganzen Land spurlos verschwinden und in den Familien große Lücken hinterlassen, machen sie sich auf die Suche nach den Vermissten. Das Leben der drei ist schon immer besonders gewesen, doch sie haben keine Vorstellung davon, was sie mit ihrer Suche lostreten. Ein überbordender, mutiger und schriller Roman über die deutsche Provinz und das Anderssein in einem Umfeld, in dem Anderssein nicht vorgesehen ist.

Dienstag, 24.05.2023
19:30 Uhr

Julia Schoch
Das Liebespaar des Jahrhunderts
dtv

Eine Frau will ihren Mann verlassen. Nach vielen Jahren Zusammenleben und Ehe ist sie entschlossen und bestürzt zugleich: Wie konnte es nur dazu kommen? Während sie ihr Fortgehen plant, begibt sie sich in ihren Gedanken weit zurück. Da waren die rauschhaften Jahre der Verliebtheit, an der Universität, zu zweit im Ausland und später mit den kleinen Kindern, aber da gab es auch die Kehrseite – Momente, die zu Wendepunkten wurden und das Scheitern schon vorausahnen ließen. Doch ist etwas überhaupt gescheitert, wenn es so lange dauert? Julia Schoch, literarische Archäologin ihres Lebens, legt frei, was im Alltag eines Paares oft verborgen ist: die Liebesmuster, die Schönheit auch in der Ernüchterung. Ein Loblied auf die Liebe.

 

Julia Schoch, 1974 in Bad Saarow geboren, auf-gewachsen in der DDR-Garnisonsstadt Eggesin in Mecklenburg, gilt als „Virtuosin des Erinnerungserzählens“ (FAZ) und bekam für ihre von der Kritik hochgelobten Romane und Erzählungen schon viele Preise. Für ihr schriftstellerisches Gesamtwerk wurde ihr 2022 die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung verliehen. Sie lebt in Potsdam.

Dienstag, 25.04.2023
19:30 Uhr

Emmanuelle Fournier-Lorentz
Villa Royale
Dörlemann Verlag

Lesung und Gespräch mit der Übersetzerin Sula Textor

Palma ist gerade mal elf, als ihr Vater unerwartet stirbt. Ebenso unangekündigt ist der plötzliche Umzug auf die Insel La Réunion, wo es sie mit ihrer Mutter und ihren Brüdern Charles und Victor hinverschlägt.

Was als Flucht vor der Trauer beginnt, wird zu einer jahrelangen Irrfahrt quer durch Frankreich. Während der hochbegabte Victor im Auto gegen sich selbst Schach spielt, Charles Gefallen an Glücksspielen und Autoknacken findet und sich die Mutter ihrer Melancholie hingibt, ist auch die sarkastische, leicht desillusionierte Palma auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt. Bis die Jugendlichen von Lanvin erfahren, dem der Vater Geld schuldete und der die Familie nun verklagt. Gemeinsam fassen sie einen Plan, ihn loszuwerden.

Spritzig, rasant und voller Leben – ein Roman wie ein Roadmovie. Temporeich und doch unendlich zärtlich erzählt Emmanuelle Fournier-Lorentz von einer turbulenten Familie, in der gestritten, gestichelt und geschwiegen wird – und in der aus Liebe füreinander alles möglich wird.

 

Emmanuelle Fournier-Lorentz, geboren 1989 in Tours, lebt seit 2012 in Lausanne und arbeitete bis 2016 bei der Genfer Tageszeitung Le Courrier. Für ihren Debütroman Villa Royale wurde sie 2022 mit dem Prix Michel-Dentan ausgezeichnet.

 

Sula Textor, geboren 1992, studierte Englische Philologie, Europäische Kunstgeschichte und Vergleichende Literatur- und Kunstwissenschaft.

 

 

Do., 22.11.2022
20 Uhr

Wolfgang Huber
Menschen, Götter und Maschinen
Beck Verlag, 2022

Lesung und Gespräch mit Christoph Möllers

Die Digitalisierung hat unsere Privatsphäre ausgehöhlt, die Öffentlichkeit in auseinanderdriftende Teilöffentlichkeiten zerlegt, Hemmschwellen gesenkt und die Grenze zwischen Wahrheit und Lügen aufgeweicht. Der bekannte Theologe Wolfgang Huber beschreibt pointiert dieses technische und soziale Entwicklung und zeigt an vielen anschaulichen Beispielen, wie und nach welchen Maßstäben wir die Digitalisierung selbstbestimmt und verantwortlich gestalten können.

 

Wolfgang Huber, Professor für Theologie in Berlin, Heidelberg und Stellenbosch (Südafrika), war u.a. Vorsitzender des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland und Mitglied des Deutschen Ethikrats. Er engagiert sich im Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik sowie im Beirat des Deutschen Krebsforschungszentrums und wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Max-Friedländer-Preis, dem Karl-Barth-Preis und dem Reuchlin-Preis.

 

Christoph Möllers, geboren 1969, lehrt Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Für sein Buch "Freiheitsgrade" (Suhrkamp 2020) erhielt er den Tractatus Preis 2021. Das Buch war im selben Jahr außerdem nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse und den Deutschen Sachbuchpreis.

 

 

Donnerstag, 01.09.2022
20:00 Uhr

Ilka Piepgras
Das Tier meines Lebens
Dumont Verlag

Ilka Piepgras nahm Natur nur als Kulisse für Erholung war. Doch mit der Aufnahme des Berner Sennenhundes Teddy ändert sich alles, das Tier macht aus ihr einen anderen Menschen. Plötzlich packt sie die Sehnsucht nach der Natur mit ungeahnter Wucht. Sie spürt auf ihren langen Spaziergängen mit Teddy durch den Berliner Stadtwald oder die Uckermark, dass auch sie Teil davon ist. Aber die Autorin plagen auch Selbstzweifel, denn Teddy ist wild und ungestüm. Wie soll man einen Hund gesellschaftsfähig machen, ohne ihm seine Natur und Instinkte abzusprechen? Das Tier meines Lebens‹ ist ein intelligentes, wunderbar erzähltes Buch über Hunde, Hundeerziehung und das Verhältnis zwischen Mensch und Hund.

 

Ilka Piegras, geboren 1964, studierte in München Politische Wissenschaften und arbeitete ab 1991 als Reporterin bei der Berliner Zeitung. Nach einem Studienjahr in Havard wechselte sie 1999 zur Financial Times Deutschland. Sie ist Autorin der Bücher "Meine Freundin, die Nonne" und "Letzte Reisen" und arbeitet heute beim ZEITmagazin. Zuletzt hat sie die Anthologie "Schreibtisch mit Aussicht. Schriftstellerinnen über ihr Schreiben", erschienen im Kein & Aber Verlag, herausgegeben.

Die Schocken Villa

24. September 2022
20:00 Uhr

Lesung

Jochen Mindak

Die Schocken Villa
Biografie eines Hauses und seiner Bewohner Transit Verlag, 20,- €

Die von Hermann Muthesius 1908 entworfene Villa in der heutigen Limastraße besitzt eine wechselvolle und exemplarische Geschichte. Hier wohnte seit den Zwanziger Jahren der Kaufhausbesitzer und Verleger Salman Schocken. Er stand als Bauherr im Austausch mit Erich Mendelsohn und Paul Cassirer und als Verleger mit Else Lasker-Schüler und Hannah Arendt. Mendelsohn errichtete Klassiker der Moderne für seinen Bauherrn. Schocken verlegte u.a. Franz Kafka, Max Werfel und später Hannah Arendt. Er muss vor den Nazis nach Palästina und später nach New York fliehen. Nach dem Krieg war die Schocken-Villa Standort der West-Spionage, stand lange leer, wurde zwischenzeitlich besetzt und zuletzt parzelliert und umgebaut.
Jochen Mindak, geboren in Berlin, Stadtplaner, Architekt und Denkmalpfleger. Seit 1989 hat er mit seinem Büro wichtige Denkmalprojekte in Potsdam bearbeitet. Als Projektsteuerer ist er mittlerweile für Museen und andere öffentliche Bauvorhaben tätig. Die Geschichte seiner Stadt und deren Menschen zu erforschen, begleitet ihn bis zum heutigen Tag. Er lebt in Berlin-Schlachtensee.

Eintritt 10,- € Karten ab sofort in der Buchhandlung

Der verschwundene Zeuge

19. Juni 2022
20:00 Uhr

Lesung

Matthias Weichelt

Der verschwundene Zeuge
Das kurze Leben des Felix Hartlaub

Als Felix Hartlaub 1945 in den letzten Kriegstagen im umkämpften Berlin spurlos verschwindet, ist der promovierte Historiker, Autor und Zeichner gerade 31 Jahre alt. Nach dem Besuch der Odenwaldschule studierte er in Berlin. Dort freundete er sich mit Klaus Gysi an, dem späteren DDR-Kulturminister und Aufbau-Verleger – und verliebte sich in dessen Mutter Erna. Im Krieg wurde Hartlaub als Mitarbeiter des Auswärtigen Amts nach Paris beordert und führte später mit anderen das Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehr-macht im Führerhauptquartier in Rastenburg, Winniza und Berchtesgaden.

Seine Briefe, Aufzeichnungen und literarischen Texte blieben erhalten. Darunter ein Romanversuch über das Attentat vom 20. Juli 1944, das er aus nächster Nähe – an seinem Arbeitsplatz im Sperrkreis II der »Wolfsschanze« – miterlebte.

Matthias Weichelts Biographie spürt dem dramatischen Verlauf seines Lebens nach und rückt die bestürzende Dichte und Präsenz seines vorläufig und unvollendet gebliebenen Werks in ein neues Licht.

Matthias Weichelt, geboren 1971, Chefredakteur von Sinn und Form, lebt in Berlin. Er ist Mitherausgeber der kommentierten Nelly-Sachs-Werkausgabe (2011) und Autor des biographischen Essays Peter Huchel (2018).

Zu Gast: Dr. Thomas Sparr (Suhrkamp Verlag)

Eintritt: 10,- €

Vorstellung ukrainischer Kinderbücher

14. Mai 2022
20:00 Uhr

Lesung

Danylo

Vorstellung ukrainischer Kinderbücher
in der Buchhandlung

Alle helfen tatkräftig mit, die Ukraine und Ihre Menschen zu unterstützen, auch hier in der Stadt. Jeder kennt wahrscheinlich – mindestens über die Nachbarn – eine Familie. Meist Mütter und Kinder. Über eine ukrainische Initiative haben wir Kontakt zu einem ukrainischen Verlag aufgenommen und dort viele Bücher auf Ukrainisch bestellt. Die sind gerade hier angekommen (nach einem doch sehr anspruchsvollen Import-und-Zoll-Verfahren), und wir staunen über die tollen Bilderbücher. Lesen können wir die erstaunlichen Bücher leider selbst nicht. Aber manche kennen wir als Übersetzung, z.B. eines von Michael Ende oder die Mumins von Tove Jansson.

Ihr könnt nun gleich mehrfach helfen. Indem Ihr durch einen Kauf den ukrainischen Verlag unterstützt und besonders natürlich, indem ihr einem ukrainischen Kind eine Freude bereitet. Oder Ihr erzählt unseren Gästen, dass wir nun Bücher auf Ukrainisch haben. Danylo aus Potsdam, der sich in der Initiative für Wissenstransfer, Empowerment und Kultur engagiert (IWEK e.V.) und uns diesen Kontakt vermittelt hat, wird am kommenden Samstag, den 14. Mai zwischen 10.30 und 13 Uhr, Euch diese Bücher näher bringen, denn er wohnt seit Langem in Potsdam. Er kann Euch dann Fragen beantworten und Titel vorlesen.

Die IWEK e.V. gestaltet kulturelle, politische, soziale, bildungsbezogene und wissenschaftliche Projekte. Gemeinsam mit neun weiteren Organisationen ist sie Mitbegründerin und Teil der „Allianz Ukrainischer Organisationen“, die für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen humanitäre Hilfe leistet.

Schwere See

10. März 2020
20:00 Uhr

Lesung

Jens Mühling

Schwere See
Rowohlt Verlag, 2020, 22,-

Relevant, poetisch und humorvoll erzählt Jens Mühling vom Meer in unserer Mitte - und darüber, dass eigentlich jede Grenze eine fließende ist. Orthodoxe Russen, Georgier und Bulgaren treffen im Schwarzmeerraum auf jüdische Chassiden und Karäer, rumänische Katholiken auf ukrainische Altgläubige, muslimische Türken, Krimtataren und Abchasen auf alevitische Kurden und Zaza. Wirtschaftliche Interessen verbinden und trennen Schwarzmeeranrainer, politische Differenzen, unterschiedliche Geschichtsbilder und abweichende Zukunftsvorstellungen prägen ihren Blick auf das Gewässer, an dessen Ufern sie sich begegnen.

In seiner Reisereportage, die den Leser einmal an der gesamten Küste entlangführt,erzählt Jens Mühling von Anwohnern, Vergangenheit und Zukunft.

Jens Mühling, geboren 1976 in Siegen, arbeitete zwei Jahre lang für die «Moskauer Deutsche Zeitung», seit 2005 ist er Redakteur beim Berliner «Tagesspiegel». Seine Reportagen und Essays über Osteuropa wurden mehrfach ausgezeichnet und sein erstes Buch «Mein russisches Abenteuer» war in Großbritannien für den renommierten Dolman Travel Book Award nominiert.

Eintritt 8,- €

Brüder

25. Februar 2020
20:00 Uhr

Lesung

Jackie Thomae

Brüder
Hanser Verlag, 2019

Zwei Männer. Zwei Möglichkeiten. Zwei Leben. Jackie Thomae stellt die Frage, wie wir zu den Menschen werden, die wir sind.

Mick, ein charmanter Hasardeur, lebt ein Leben auf dem Beifahrersitz, frei von Verbindlichkeiten. Und er hat Glück – bis ihn die Frau verlässt, die er jahrelang betrogen hat. Gabriel, der seine Eltern nie gekannt hat, ist frei, aus sich zu machen, was er will: einen erfolgreichen Architekten, einen eingefleischten Londoner, einen Familienvater. Doch dann verliert er in einer banalen Situation die Nerven und steht plötzlich als Aggressor da – ein prominenter Mann, der tief fällt. Brüder erzählt von zwei deutschen Männern, geboren im gleichen Jahr, Kinder desselben Vaters, der ihnen nur seine dunkle Haut hinterlassen hat. Die Fragen, die sich ihnen stellen, sind dieselben. Ihre Leben könnten nicht unterschiedlicher sein.

Jackie Thomae, 1972 in Halle an der Saale geboren, ist Journalistin und Fernsehautorin. 2015 erschien ihr Debütroman Momente der Klarheit. Sie lebt in Berlin.

Eintritt 8,- €

5. Buchhandlungskonzert

27. Januar 2020
19:30 Uhr

Lesung

Streichtrio

5. Buchhandlungskonzert
Mitglieder des Konzerthausorchesters Berlin

Linda Fichtner Violine
Katja Plagens Viola
Viola Bayer Violoncello


Programm:


Henry Purcell: Fantasia in g

L. van Beethoven: Streichtrio op.9 Nr.3 c-moll
Allegro con spirito
Adagio con espressione
Scherzo-Allegro molto e vivace
Finale-Presto

Jean Cras: Streichtrio
Premier mouvement
Lent
Animé


10 Euro Eintritt

Herkunft - a u s v e r k a u f t -

17. Januar 2020
20:00 Uhr

Lesung

Saša Stanišic

Herkunft - a u s v e r k a u f t -
Luchterhand Literaturverlage, 2019, 22,-

Herkunft ist ein Buch über den ersten Zufall unserer Biografie: irgendwo geboren werden. Und was danach kommt. Herkunft ist ein Buch über meine Heimaten, in der Erinnerung und der Erfindung. Ein Buch über Sprache, Schwarzarbeit, die Stafette der Jugend und viele Sommer. Den Sommer, als mein Großvater meiner Großmutter beim Tanzen derart auf den Fuß trat, dass ich beinahe nie geboren worden wäre. Den Sommer, als ich fast ertrank. Den Sommer, in dem die Bundesregierung die Grenzen nicht schloss und der dem Sommer ähnlich war, als ich über viele Grenzen nach Deutschland floh.

Saša Stanišic wurde 1978 in Višegrad (Jugoslawien) geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Seine Erzählungen und Romane wurden in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Saša Stanišic erhielt u.a. den Preis der Leipziger Buchmesse für »Vor dem Fest« und zuletzt für »Herkunft« den Deutschen Buchpreis 2019 sowie den Eichendorff-Literaturpreis und den Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster. Er lebt und arbeitet in Hamburg.

Drei Kilometer

5. November 2019
20:00 Uhr

Lesung

Nadine Schneider

Drei Kilometer
Jung und Jung Verlag, 2019

Rumänien 1989: Die Hitze ist drückend, das Getreide steht hoch, sonst würde man bis zur Grenze sehen können. Der Gedanke an Flucht liegt verlockend und quälend nahe, noch weiß niemand, was kommt und was in ein paar Monaten Geschichte sein wird. In einem Dorf im Banat, weit weg von Bukarest, dem Machtzentrum des Ceaușescu-Regimes, erlebt Anna einen Spätsommer von dramatischer und doch stiller Intensität. Sie ist hin- und hergerissen, nicht zuletzt zwischen Hans, ihrem Geliebten, und Misch, dem gemeinsamen Freund. Bei wem will sie bleiben? Mit wem will sie gehen? Und ist Hans tatsächlich ein Spitzel, wie Misch vermutet? Mit diesen Fragen bewegt sich Anna plötzlich gefährlich nahe an der Grenze zwischen Treue und Verrat.
Atmosphärisch dicht und schnörkellos erzählt Nadine Schneider von den persönlichen Verstrickungen in einer Zeit vor dem politischen Umsturz. Und davon, was es braucht, um zu bleiben – oder was es bedeutet, sein Land zu verlassen, für sich und die, die man zurücklässt.

Nadine Schneider ist 1990 in Nürnberg als Tochter von Auswanderern aus dem rumänischen Banat geboren. Sie lebt in Berlin und arbeitet dort im Theaterbereich. Sie studierte Musikwissenschaft und Germanistik in Regensburg, Cremona und Berlin. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten in Anthologien, war mehrfach Stipendiatin der Bayerischen Akademie des Schreibens und wurde für Auszüge aus ihrem Debütroman beim Literaturpreis Prenzlauer Berg ausgezeichnet.

Eintritt 8 Euro

Die Liebe in Gedanken - Die Geschichte von Boris Pasternak, Marina Zwetajewa und

21. Oktober 2019
20:00 Uhr

Lesung

Peter Michalzik

Die Liebe in Gedanken - Die Geschichte von Boris Pasternak, Marina Zwetajewa und
Aufbau Verlag, 2019

Eine atemberaubende Liebesgeschichte in Briefen.

Sommer 1926: Boris Pasternaks Leben in Moskau ist bestimmt von Familiendramen und der Suche nach seiner Künstlerrolle innerhalb der UdSSR. Marina Zwetajewa lebt im Exil in Paris, streitet mit der russischen Emigrantengemeinde und macht Ferien am Meer. Rainer Maria Rilke liebt und leidet in der Schweiz. Ihr schriftlicher Gedankenaustausch entwickelt sich zu einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte zu dritt. Peter Michalzik hat die außergewöhnliche Verbindung dieser drei großen Künstlerfiguren erkundet und lässt ihre Stimmen auf faszinierende Weise hörbar werden. Sein Buch zeichnet einen Höhepunkt der europäischen Literatur- und Geistesgeschichte nach, mit zahlreichen bisher nicht übersetzten Briefen. Es ist das beeindruckende Zeugnis einer Welt im Umbruch.

Peter Michalzik, Jahrgang 1963, studierte Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaften in München und war Theaterkritiker und Redakteur im Feuilleton der "Frankfurter Rundschau". Er veröffentlichte Biografien über Gustaf Gründgens, Siegfried Unseld und Heinrich von Kleist. Peter Michalzik arbeitet am Mozarteum Salzburg und ist Gastprofessor an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, wo er mit seiner Familie lebt.

Peter Michalzik, Jahrgang 1963, studierte Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaften in München und war Theaterkritiker und Redakteur im Feuilleton der "Frankfurter Rundschau". Er veröffentlichte Biografien über Gustaf Gründgens, Siegfried Unseld und Heinrich von Kleist. Peter Michalzik arbeitet am Mozarteum Salzburg und ist Gastprofessor an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, wo er mit seiner Familie lebt.

Eintritt 8 €

Hier sind Löwen

16. September 2019
20:00 Uhr

Lesung

Katerina Poladjan

Hier sind Löwen
S. Fischer Verlag, 2019, 22,-

»Dikranian. Abovyan. Petrosian. Mazavian. Mein Nachname war plötzlich in phonetischer Gesellschaft. Bisher hatte ich ihn getragen wie ein unpassendes Kleidungsstück, wie einen verbeulten Hut, den ich auch zum Essen nicht abnahm.«

1915: Die alte Bibel einer armenischen Familie an der Schwarzmeerküste ist das Einzige, was den Geschwistern Anahid und Hrant auf ihrer Flucht bleibt. Hundert Jahre später in Jerewan wird der Restauratorin Helen eine Bibel anvertraut. »Hrant will nicht aufwachen«, hat jemand an den Rand einer Seite gekritzelt. Helen taucht ein in die Rätsel des alten Buches, in das moderne Armenien und in eine Geschichte vom Exil, vom Verlorengehen und vom Schmerz, der Generationen später noch nachhallt. Und sie bricht auf zu einer Reise an die Schwarzmeerküste und zur anderen Seite des Ararat.

Katerina Poladjan wurde in Moskau geboren, wuchs in Rom und Wien auf und lebt in Deutschland. Sie schreibt Theatertexte und Essays, auf ihr Prosadebüt »In einer Nacht, woanders« folgte »Vielleicht Marseille« und gemeinsam mit Henning Fritsch schrieb sie den literarischen Reisebericht »Hinter Sibirien«. Sie war für den Alfred-Döblin-Preis nominiert wie auch für den European Prize of Literature und nahm 2015 bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt teil. Für »Hier sind Löwen« erhielt sie Stipendien des Deutschen Literaturfonds, des Berliner Senats und von der Kulturakademie Tarabya in Istanbul.

Lesung mit Ariadne von Schirach

28. August 2019
19:00 Uhr

Lesung

Anlässlich der Finissage mit Rebecca Raue:

Lesung mit Ariadne von Schirach
Moderation: Jana Petersen

Beginn der Lesung um 20 Uhr

Man könnte meinen, die Welt wäre verrückt geworden. Was ist, wenn das tatsächlich stimmt?

Angesichts einer immer verrückter werdenden Gegenwart ist es an der Zeit, uns wieder an unsere Würde, unsere Träume und unsere Verantwortung für unser eigenes und gemeinsames Leben zu erinnern. »Die psychotische Gesellschaft« ist eine hellsichtige Analyse unserer ökonomisierten Gesellschaft und zugleich ein leidenschaftliches Plädoyer für einen anderen Umgang mit Natur, Menschsein und Liebe.

Selbstmordattentäter, Geflüchtete und populistische Präsidenten. Und dann spielt auch noch das Klima verrückt. Dieser krisenhafte Zustand hat viele Gründe. Die Ökonomisierung der Welt hat sich im 21. Jahrhundert fast vollendet. Sie betrifft schon lange nicht mehr nur das Sichtbare, sondern reicht tief in das Unsichtbare hinein: in das Soziale, in den Umgang mit uns selbst, den anderen und der Welt. Der Selbstwert ist zum Marktwert geworden, die Grenzen zwischen Ich und Welt verschwimmen. Das Resultat dieser kollektiven Identitätskrise ist eine psychotische Gesellschaft, deren Mitglieder weder wissen, wer sie sind, noch was sie sollen, und deshalb unfähig sind, mit sich und miteinander bewusst, wertschätzend und angemessen umzugehen. Doch jede Krise trägt in sich die Möglichkeit einer neuen Ordnung, sie ist eine Chance, unser Verhältnis zu uns, den Anderen und der Welt neu zu erzählen.

Ariadne von Schirach unterrichtet Philosophie und chinesisches Denken an der Berliner Universität der Künste, der HFBK in Hamburg und der Donau-Universität Krems. Sie arbeitet als freie Journalistin und Kritikerin und wurde bekannt als Autorin der Sachbuch-Bestseller »Der Tanz um die Lust« und »Du sollst nicht funktionieren. Für eine neue Lebenskunst«.

2016 erschien das psychologische Fachbuch »Ich und Du und Müllers Kuh. Kleine Charakterkunde für alle, die sich und andere besser verstehen wollen«.

Stadt ohne Seele - Wien 1938

3. Juni 2019
19:00 Uhr

Lesung

Manfred Flügge

Stadt ohne Seele - Wien 1938
Aufbau Verlag, 2018, 25,-

Zeitroman und Schicksalspanorama: Der "Anschluss" Österreichs durch die Nazis im März 1938 und ihr Einmarsch in Wien waren ein traumatischer Wendepunkt in der europäischen Geschichte. Anschaulich und detailreich erzählt Manfred Flügge vom tragischen Irrtum Kurt Schuschniggs und dem Versagen der Weltöffentlichkeit. In einem Wechsel von historischer Darstellung und beispielhaften Lebenserzählungen von Akteuren und Opfern, unter ihnen Sigmund Freud, Egon Friedell, Robert Musil, Franz Werfel und vielen anderen, entsteht ein Zeitroman, der zum vielfältigen Schicksalspanorama wird.

Manfred Flügge, geb. 1946, studierte Romanistik und Geschichte in Münster und Lille. Von 1976 bis 1988 war er Dozent an der Freien Universität Berlin. Heute lebt er als freier Autor und Übersetzer in Berlin. Zuletzt erschienen im Aufbau Verlag die beiden viel beachteten Biographien „Die vier Leben der Marta Feuchtwanger” (2008) und „Stéphane Hessel - ein glücklicher Rebell”. 2015 erschien sein neues Buch „Das Jahrhundert der Manns”. 2014 erhielt er den „Literaturpreis Hommage à la France der Stiftung Brigitte Schubert-Oustry”. Im November 2014 erhielt er in Cognac den Prix Jean Monnet du Dialogue Européen. Manfred Flügge war bei uns schon fünfmal zu Gast. Zwei Lesungen wurden wegen der großen Nachfrage wiederholt.

Ich kann dich hören

21. Mai 2019
20:00 Uhr

Lesung

Katharina Mevissen

Ich kann dich hören
Verlag Klaus Wagenbach, 2019

Osman spielt. Er soll es regnen lassen, doch seine Musik lässt sich nicht erweichen. Und daran ist sein Vater nicht allein schuld. Sehr vieles gerät erst in Bewegung, als er hört, was nicht für seine Ohren bestimmt war. Ein schalldichter Raum. Draußen die Großstadt. Osman Engels übt Cello. Er spielt an gegen unsichtbare Hindernisse, die irgendwo in seiner Vergangenheit liegen und denen er auf dem Fußballfeld besser ausweichen kann. In seiner Welt ersetzt Musik schon lange die Worte. Er kann selbst nicht gut zuhören, nichts festhalten, ohne Kontaktlinsen auch schlecht sehen. Als er ein zufällig gefundenes Aufnahmegerät abhört, wird er zum Ohrenzeugen einer Beziehung, die auf ganz andere Art laut ist. Seine Mitbewohnerin Luise lernt derweil im Nebenzimmer für ihre Prüfung, manchmal rauchen sie gemeinsam am offenen Fenster, kochen Knoblauchnudeln, bringen Altglas zum Container. Sie verstehen sich, ohne sich richtig anzufassen, denn auch mit der Liebe fangen sie gerade erst an.
< Als sein türkischer Vater, ebenfalls Musiker, sich das Handgelenk bricht und Tante Elide, seine Ziehmutter, nach fast zwanzig Jahren in Deutschland plötzlich nach Paris gehen will, ist Osman gezwungen, ein paar Dinge aufzuräumen, ein paar Fragen zu stellen. Der Roman erzählt von einem jungen Mann, dem Augen und Ohren geöffnet werden, und von einer Frau, die in der Stille lebt. Es geht um Vater-, Mutter- und Gebärdensprache und um die berührende Kraft von Musik. Ungewöhnliche Themen, eindringliche Bilder. Ein großes Talent.

Katharina Mevissen Katharina Mevissen ist 1991 geboren und bei Aachen aufgewachsen. An der Universität Bremen hat sie Kulturwissenschaft und transnationale Literaturwissenschaft studiert und in Berlin eine Drehbuch-Ausbildung absolviert. Bis 2017 war sie Heinrich-Böll-Studienstipendiatin. Für ihr Romanmanuskript erhielt sie das Bremer Autorenstipendium 2016. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin in Berlin, zudem leitet sie die von ihr mitgegründete gebärdensprachliche Literaturinitiative »handverlesen«.

 Ich bin Özlem

7. Mai 2019
20:00 Uhr

Lesung

Dilek Güngör

Ich bin Özlem
Verbrecher Verlag, 2019

»Meine Eltern kommen aus der Türkei.« Alle Geschichten, die Özlem über sich erzählt, beginnen mit diesem Satz. Nichts hat sie so stark geprägt wie die Herkunft ihrer Familie, glaubt sie. Doch noch viel mehr glaubten das ihre Kindergärtnerinnen, die Lehrer, die Eltern ihrer Freunde, die Nachbarn. Özlem begreift erst als erwachsene Frau, wie stark sie sich mit dieser Zuschreibung identifiziert hat. Aber auch wie viel Einfluss andere darauf haben, wer wir sind. Özlems Wut darüber bahnt sich ihren Weg, leise zunächst, dann allerdings, bei einem Streit mit ihren Freunden, ungebremst: Von Rassismus ist die Rede und von Selbstmitleid, von Scham und Neid, von Ausgrenzung und Minderwertigkeitsgefühlen. Ihre Geschichte will Özlem von nun an selbst bestimmen und selbst erzählen. Wie das geht, muss sie erst noch herausfinden.

Mit genauem Blick und bestechender Offenheit beschreibt Dilek Güngör, welche Kraft es kostet, sich in einer Gesellschaft zu behaupten, die besessen ist von der Frage nach Zugehörigkeit, Identität und der »wahren« Herkunft.

Dilek Güngör, 1972 in Schwäbisch Gmünd geboren, studierte Übersetzen in Germersheim, Journalistik in Mainz und Race and Ethnic Studies in Warwick, England. Als Journalistin arbeitete sie bei der „Berliner Zeitung“. Ihre gesammelten Kolumnen aus der „Berliner Zeitung“ und der „Stuttgarter Zeitung“ erschienen in den Bänden, „Unter uns“ und „Ganz schön deutsch“. 2007 wurde ihr Roman „Das Geheimnis meiner türkischen Großmutter“ veröffentlicht. Für das Singspiel "Türkisch für Liebhaber" an der Neuköllner Oper schrieb sie das Libretto. Zuletzt erschien ihre wöchentliche Kolumne "Weltstadt" in der „Berliner Zeitung“. Dilek Güngör ist Stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift „Kulturaustausch“ und schreibt als Gastautorin Beiträge für die Zeit Online Kolumne „10 nach 8“.

Was dann nachher so schön fliegt

10. April 2019
20:00 Uhr

Lesung

Hilmar Klute

Was dann nachher so schön fliegt
Galiani Verlag, 2018

Ein Roman, der im Leben wühlt, ein Buch über die Leidenschaft fürs Schreiben, die Schönheit der Chance und die Liebe zur Literatur. Das literarische Debüt von Hilmar Klute (Streiflicht, SZ), voller Sätze, die man am liebsten immer wieder lesen möchte.

Ruhrgebiet, Mitte der achtziger Jahre: Volker Winterberg arbeitet als Zivildienstleistender im Seniorenheim und schreibt Gedichte. Er träumt davon, ein Dichter zu werden wie Peter Rühmkorf und die Leute von der Gruppe 47. Aber vorläufig muss er noch frühmorgens seine Alten für den Tag vorbereiten. Die übrige Zeit verbringt er trinkend, rauchend und schreibend in Kneipen, die Nächte öfter in fremden Betten.

Ein Kurztrip per Anhalter und ohne Geld nach Paris inspiriert ihn zu seinem bislang besten Gedicht, und dann gewinnt er die Teilnahme an einem Treffen für Nachwuchsschriftsteller in West-Berlin. In der geteilten Stadt lernt er Heiner Müller kennen, den jungen, eigentümlichen Dichter Thomas und vor allem Katja, die mit Volker Ausflüge an die Mauer macht und ihm nach seiner Rückkehr Liebesbriefe schreibt. Als Volker ein zweites Mal nach Berlin reist, beginnt ein turbulentes Abenteuer mit Katja und eine verwickelte Odyssee durch das alte West-Berlin.

Hilmar Klute schreibt in einer ganz eigenen, atmosphärisch dichten Sprache, und wie nebenbei erkundet er ein Panorama der deutschen Nachkriegsliteratur, wie man es noch nie gelesen hat.

Hilmar Klute ist Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Er hat einige Bücher veröffentlicht, darunter den zeitkritischen Essay Wir Ausgebrannten (2012). 2015 erschien bei Galiani seine “ebenso kluge wie gründliche und liebevolle” (FAZ) Ringelnatz-Biografie War einmal ein Bumerang. Hilmar Klute lebt in Berlin und Paris.


Eintritt 8,- €

Dietrich Bonhoeffer

12. März 2019

Lesung

Wolfgang Huber

Dietrich Bonhoeffer
C. H. Beck 2019, 26,95

Das Buch:

Dietrich Bonhoeffer gehört zu den populärsten Theologen. Sein Widerstand gegen Hitler hat weltweit Protestbewegungen inspiriert. Seine Briefe aus der Haft wurden als Neubeginn der Theologie gefeiert. Seine Hinrichtung hat ihn zum Märtyrer werden lassen. Wolfgang Huber stellt Bonhoeffers Denken in den Mittelpunkt dieses prägnanten Porträts und macht deutlich, warum seine mutigen Entscheidungen auch heute Ansporn sein können.

Im Juni 1939 wurde Dietrich Bonhoeffer in New York eine Dauerstelle angeboten, doch der junge Theologe, der bereits seine Lehrbefugnis verloren hatte, entschied sich gegen das Exil. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs kehrte er nach Berlin zurück, um für ein besseres Deutschland zu kämpfen. Es folgten Zeiten der Konspiration, Camouflage, Gefangenschaft, Einsamkeit und Zuversicht trotz allem. Wolfgang Huber macht deutlich, warum Bonhoeffers meistgelesene Schriften - die "Ethik" und "Widerstand und Ergebung" - nur unter diesen existentiellen Bedingungen entstehen konnten. Dass theologisch und ethisch stets die konkrete Situation zu berücksichtigen ist, war geradezu ein Grundzug von Bonhoeffers Denken, das sich durch kühne Neuansätze auszeichnet und von Anfang an eng mit seinem Leben verknüpft ist. Am 9. April 1945 wurde Bonhoeffer auf Hitlers persönliches Geheiß hingerichtet.


Wolfgang Huber:

Wolfgang Huber, Professor für Theologie in Berlin, Heidelberg und Stellenbosch (Südafrika), war u. a. Vorsitzender des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland und Mitglied des Deutschen Ethikrats. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Max-Friedländer-Preis, dem Karl-Barth-Preis und dem Reuchlin-Preis. Wolfgang Huber hat die Neuausgabe der "Dietrich Bonhoeffer Werke" federführend mitverantwortet.

Eintritt 8,- €

Die jüdische Souffleuse

18. Februar 2019
20:00 Uhr

Lesung

Adriana Altaras

Die jüdische Souffleuse
Eintritt 8,00

Ein Provinztheater. Adriana, die Regisseurin, und Sissele, die Souffleuse, geraten bei den Proben zu einer Mozart-Oper heftig aneinander. Denn Sissele verfolgt ein Ziel, das gar nichts mit dem Theater zu tun hat, aber sehr viel mit Adriana: Jahrzehntelang hat sie vergeblich nach ihren Verwandten gesucht, die nach dem Zweiten Weltkrieg in alle Winde zerstreut wurden. Sie ist überzeugt, nur Adriana kann ihr jetzt noch helfen!

Mit hinreißender Tragikomik erzählt dieser Roman von den Absurditäten des Theateralltags und der abenteuerlichen Reise dieser beiden Frauen. Von einer unverhofften Familienzusammenführung und davon, wie sich unvergessliche Geschichten des 20. Jahrhunderts mit jenen der Nachgeborenen verbinden.

Fräulein Nettes kurzer Sommer

31. Januar 2019
20:00 Uhr

Lesung

Karen Duve

Fräulein Nettes kurzer Sommer
8,-

Karen Duves so lakonischer wie gnadenlos sezierender Roman über die junge Dichterin Annette von Droste-Hülshoff und die Welt der letzten Romantiker, die deutsche Märchen sammelten, während die gute alte Ordnung um sie herum zerfiel. Das Porträt einer jungen Frau in einer Welt, in der nichts so blieb, wie es war. Fräulein Nette ist eine Nervensäge! Dreiundzwanzig Jahre alt, heftig, störrisch und vorlaut, ist sie das schwarze Schaf, das nicht in die Herde ihrer adligen Verwandten passen will. Während ihre Tanten und Cousinen brav am Kamin sitzen und sticken, zieht sie mit einem Berghammer bewaffnet in die Mergelgruben, um nach Mineralien zu stöbern. Die Säume ihrer Kleider sind im Grunde immer verschmutzt! Das Schlimmste aber ist ihre scharfe Zunge. Wenn die Künstlerfreunde ihres Onkels August nach Bökerhof kommen, über Kunst und Politik sprechen, mischt sie sich ungefragt ein. Wilhelm Grimm bekommt bereits Panik, wenn er sie nur sieht.

Karen Duve, 1961 in Hamburg geboren, lebt in der Märkischen Schweiz. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihre Romane »Regenroman« (1999), »Dies ist kein Liebeslied« (2005), »Die entführte Prinzessin« (2005), »Taxi« (2008) und »Macht« (2016) waren Bestseller und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2011 erschien ihr Selbstversuch »Anständig essen«, 2014 die Streitschrift »Warum die Sache schiefgeht«. Die Verfilmung ihres Romans »Taxi« kam im Sommer 2015 ins Kino.

Mexikoring

8. November 2018
20:00 Uhr

Lesung

Simone Buchholz

Mexikoring
Suhrkamp Verlag, 2018, 14,95

In Hamburg brennen die Autos. Jede Nacht, wahllos angezündet. Aber in dieser einen Nacht am Mexikoring, einem Bürohochhäuserghetto im Norden der Stadt, sitzt noch jemand in seinem Fiat, als der anfängt zu brennen: Nouri Saroukhan, der verlorene Sohn eines Clans aus Bremen. War er es leid, vor seiner Familie davonzulaufen? Hat die ihn in Brand setzen lassen? Und was ist da los, wenn die Gangsterkinder von der Weser neuerdings an der Alster sterben?Staatsanwältin Chastity Riley taucht tief ein in die Welt der Clan-Familien. Nach und nach erschließen sich ihr die weitverzweigten kriminellen Strukturen, die sich durch ganz Deutschland ziehen. Und sie bekommt Einblick in Nouri Saroukhans Geschichte. Es ist die Geschichte eines Ausbruchs zu einem hohen Preis. Und es ist die Geschichte einer Liebe: von Nouri und Aliza, die nicht zusammenkommen durften und in ein anderes Leben türmten, das aber kein besseres war. Weiß Aliza, was mit Nouri am Mexikoring passiert ist?

Erfolgsroman

16. Oktober 2018
20:00 Uhr

Lesung

Gerhard Henschel

Erfolgsroman
Hoffmann und Campe, 2018

Weil Zeitschriften und Zeitungen mittlerweile seine Texte drucken, kann Martin Schlosser endlich vom Schreiben leben. Ab sofort steht er nicht mehr hinter dem Tresen einer friesischen Rumpeldiscothek, sondern geht als Reporter auf Reisen: so besucht der ein Jonglierfestival in Oldenburg, die Wiedervereinigungsfeier vor dem Berliner Reichstag oder einen Atheisten-Kongress in Fulda. Nebenbei kümmert er sich um seine Großmutter in Jever, besucht hin und wieder seinen Vater in Meppen oder tummelt sich auf Tantra-Workshops. Dann zieht es Schlosser wieder nach Berlin. Alles wendet sich jetzt, wie es scheint, zum immer Besseren: Verleger bieten ihm Buchverträge an, es gibt Einladungen zu Lesungen, die Nächte werden länger, und das Leben ist schön.

Gerhard Henschel, geboren 1962, lebt als freier Schriftsteller in der Nähe von Hamburg. Sein Briefroman Die Liebenden (2002) begeisterte die Kritik ebenso wie die Abenteuer seines Erzählers Martin Schlosser, deren erster Band 2004 erschien. Erfolgsroman ist der achte Teil dieser Chronik. Henschel ist außerdem Autor zahlreicher Sachbücher. Er wurde unter anderen mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis, dem Nicolas-Born-Preis und dem Georg-K.-Glaser-Preis ausgezeichnet.

Julia Mann, die Mutter von Heinrich und Thomas Mann - Eine Biographie

2. Oktober 2018
20:00 Uhr

Lesung

Dagmar von Gersdorff

Julia Mann, die Mutter von Heinrich und Thomas Mann - Eine Biographie
Eine Biographie, Insel Verlag, 2018, 24,-

Ihr Leben hatte begonnen wie ein Roman. Sie war nicht im Haus ihrer Eltern, überhaupt in keinem Haus, sondern im brasilianischen Urwald geboren worden. Julia da Silva-Bruhns (1851-1923) wuchs auf einer Zuckerrohrplantage bei Rio de Janeiro auf. Mit achtzehn heiratete sie den Konsul Johann Thomas Heinrich Mann in Lübeck. In der Hansestadt war sie eine aparte Schönheit mit exotischem Flair. Sie spielte ausgezeichnet Klavier, sang sehr gut, malte, schrieb Gedichte und Erzählungen – sie war es, die ein poetisches, musisch-exotisches Element in die nüchterne Lübecker Kaufmannsfamilie einbrachte. Laut Thomas Mann stammen »Künstlertum und Bohème« von ihr; immer wieder hat er in seinem Werk den Gegensatz von nord-und südländischer Kultur, von Bürgerexistenz und Künstlertum zum Thema gemacht. Als Mutter von fünf Kindern musste Julia Mann dramatische familiäre Verwerfungen erleiden: das schwierige Verhältnis der Geschwister untereinander, den Selbstmord der jüngeren Tochter; aber sie war stolz auf ihren Anteil am schriftstellerischen Erfolg der Söhne und auf ihren eigenen großen künstlerischen Freundeskreis. Dagmar von Gersdorff, die Erfolgsautorin von Goethes Mutter, legt mit diesem Buch die erste Biographie über Julia Mann vor und enthüllt dabei ganz neue Seiten im Leben der vieldiskutierten Manns.

Dagmar von Gersdorff stammt aus Trier/Mosel. Sie lebt heute als Literaturwissenschaftlerin und Biographin in Berlin. Verheiratet, drei Kinder. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Bekannt wurde sie durch ihre Biographien über bedeutende literarische und historische Persönlichkeiten: Marie Luise Kaschnitz, Bettina und Achim von Arnim, Goethes Mutter, Caroline von Günderrode, Goethes Enkel, Prinz Wilhelm von Preußen und Elisa Radziwill, Caroline von Humboldt.


Eintritt 8 €

Schäfchen im Trockenen

18. September 2018
20:00 Uhr

Lesung

Anke Stelling

Schäfchen im Trockenen
22,-

Resi hätte wissen können, dass ein Untermietverhältnis unter Freunden nicht die sicherste Wohnform darstellt, denn: Was ist Freundschaft? Die hört bekanntlich beim Geld auf. Die ist im Fall von Resis alter Clique mit den Jahren so brüchig geworden, dass Frank Lust bekommen hat, auszusortieren, alte Mietverträge inklusive. Resi hätte wissen können, dass spätestens mit der Familiengründung der erbfähige Teil der Clique abbiegt Richtung Eigenheim und Abschottung und sie als Aufsteigerkind zusehen muss, wie sie da mithält. Aber Resi wusste's nicht. Noch in den Achtzigern hieß es, alle Menschen wären gleich und würden durch Tüchtigkeit und Einsicht demnächst auch gerecht zusammenleben. Das Scheitern der Eltern in dieser Hinsicht musste verschleiert werden, also gab's nur drei Geschichten aus dem Leben ihrer Mutter, steht nicht mehr als ein Satz in deren Tagebuch. Darüber ist Resi reichlich wütend. Und entschlossen, ihre Kinder aufzuklären, ob sie's wollen oder nicht. Sie erzählt von sich, von früher, von der Verheißung eines alternativen Lebens und der Ankunft im ehelichen und elterlichen Alltag. Und auch davon, wie es ist, Erzählerin zu sein, gegen innere Scham und äußere Anklage zur Protagonistin der eigenen Geschichte zu werden.

Anke Stelling, 1971 in Ulm geboren, absolvierte ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2004 wurde ihr gemeinsam mit Robby Dannenberg verfasster Roman „Gisela" verfilmt, 2010 die Erzählung „Glückliche Fügung". Weitere Veröffentlichungen: „Nimm mich mit" (2002, gemeinsam mit Robby Dannenberg), „Glückliche Fügung" (2004) und „Horchen" (2010).

Anke Stelling stand mit ihrem im Verbrecher Verlag erschienenen Roman „Bodentiefe Fenster" (2015) auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2015. Zudem stand der Roman auf der Hotlist 2015 der unabhängigen Verlage und wurde mit dem Melusine-Huss-Preis 2015 ausgezeichnet. 2017 erschien ihr Roman „Fürsorge" im Verbrecher Verlag.

Ankerherz-Küstentour

3. September 2018
20:00 Uhr

Lesung

Ben O. Bömkes

Ankerherz-Küstentour
An diesem Abend das Beste von ANKERHERZ

Der Schauspieler Ben O. Böhmkes liest echte Geschichten von der See. Es geht um den Überlebenskampf im größten Sturm seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Um einen Hurrikan, der auf ein kleines Boot zukommt. Es geht um eine gefährliche Fracht, harte Matrosen und leichte Mädchen. Musikalisch begleitet wird dieser Abend mit Live-Musik am Akkordeon inklusive einer »Sing-Not-Rettungsübung«.

Ben O. Bömkes, Jahrgang 1974, ist ein Hamburger Schauspieler (u. a. Thalia Theater, Stadttheater Bremen, Hamburger Volkstheater) und Sänger. Mit seinen Bands »Die Pressgëng« und »Frölich Geschray« tritt er auf zahlreichen Konzerten und Festen auf. Seine neueste Sprechrolle ist in dem Science-Fiction Computerspiel »Mass Effect: Andromeda« zu erleben.


Eintritt 8,- €

Marrakesch

21. Juni 2018
19:00 Uhr

Lesung

Jalid Sehouli

Marrakesch
Bebra Verlag, 2018

Marrakesch, die rote Stadt! Die nordafrikanische Metropole ist einer der geheimnisvollsten und faszinierendsten Orte der Welt. Der Djemaa el Fna, der »Platz der Gehängten«, mit seinen Marktständen, Gauklern und Schlangenbeschwörern, die engen Gassen, die Basare und die in Innenhöfen verborgenen Gärten haben Marrakesch zu einem Inbegriff orientalischen Lebens werden lassen.

Jalid Sehouli widmet der Stadt ein vielschichtiges Porträt, in dem sich Farben, Gerüche, Schicksale und Geschichten auf magische Weise miteinander verbinden. Marrakesch wird ihm vom Ort der Sehnsucht zum Ort des Nachdenkens über sich selbst und über die Menschen, die ihm begegnen.

Jalid Sehouli, geboren 1968 in Berlin, ist das Kind marokkanischer Eltern. Er studierte Humanmedizin an der Freien Universität und ist heute Chefarzt und Ordinarius an der Charité. Sehouli gehört zu den führenden Krebsspezialisten der Welt. 2015 erschien im be.bra verlag sein Buch »Und von Tanger fahren die Boote nach irgendwo«.

Achtung: Beginn schon 19 Uhr


Unter Palmen aus Stahl

26. April 2018
20:00 Uhr

Lesung

Dominik Bloh

Unter Palmen aus Stahl
Ankerherz Verlag, 2017

8,-€

Das Elternhaus war schwierig, und als die Großmutter starb, folgte der freie Fall. Dominik Bloh war noch ein Teenager, als seine Geschichte auf den Straßen Hamburgs begann. Mehr als ein Jahrzehnt schlief er immer wieder auf Bänken oder Brücken - und versuchte, trotz Hunger, Kälte und Einsamkeit ein Maß an Normalität aufrecht zu erhalten. Zwischen Schule, Hiphop und Basketballplatz. In "Unter Palmen aus Stahl" erzählt Dominik Bloh, Jahrgang 1988, in eigenen Worten, wie das Leben ganz unten in Deutschland spielt. Und wie er sich herausgekämpft hat. Ein Buch, das auch vom Mut handelt und von der Courage, sich und sein Leben zu ändern. Dominik lebt heute in einer kleinen Wohnung und hat einen Job.

Dominik Bloh, Jahrgang 1988, lebte elf Jahre lang immer wieder auf den Straßen von Hamburg. Im Ankerherz-Blog erzählt er aus seinem Leben. Seiner Facebook-Seite folgen inzwischen mehr als 3000 Freunde. Unterstützt wurde Dominik von der Stiftung "Dekeyser & Friends". Axel Martens, geboren 1968 an der Nordseeküste, lebt und arbeitet in Hamburg und unterwegs. Er fotografiert für Agenturen, Magazine und Unternehmen im In- und Ausland.

Unter Palmen aus Stahl auf | ankerherz.de

Das deutsche Krokodil

10. April 2018
20:00 Uhr

Lesung

Ijoma Mangold

Das deutsche Krokodil
Rowohlt Verlag 2017, 19,95

Ijoma Alexander Mangold lautet sein vollständiger Name; er hat dunkle Haut, dunkle Locken. In den siebziger Jahren wächst er in Heidelberg auf. Seine Mutter stammt aus Schlesien, sein Vater ist aus Nigeria nach Deutschland gekommen, um sich zum Facharzt für Kinderchirurgie ausbilden zu lassen. Weil es so verabredet war, geht er nach kurzer Zeit nach Afrika zurück und gründet dort eine neue Familie. Erst zweiundzwanzig Jahre später meldet er sich wieder und bringt Unruhe in die Verhältnisse. Ijoma Mangold, heute einer unserer besten Literaturkritiker, erinnert sich an seine Kindheits- und Jugendjahre. Wie wuchs man als «Mischlingskind» und «Mulatte» in der Bundesrepublik auf? Wie geht man um mit einem abwesenden Vater? Wie verhalten sich Rasse und Klasse zueinander? Und womit fällt man in Deutschland mehr aus dem Rahmen, mit einer dunklen Haut oder mit einer Leidenschaft für Thomas Mann und Richard Wagner? Erzählend beantwortet Mangold diese Lebensfragen, hält er seine Geschichte und deren dramatische Wendungen fest, die Erlebnisse mit seiner deutschen und mit seiner afrikanischen Familie. Und nicht zuletzt seine überraschenden Erfahrungen mit sich selbst.

Ijoma Mangold, geboren 1971 in Heidelberg, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Bologna. Nach Stationen bei der «Berliner Zeitung» und der «Süddeutschen Zeitung» wechselte er 2009 zur Wochenzeitung «Die Zeit», deren Literaturchef er seit 2013 ist. Zusammen mit Amelie Fried moderierte er die ZDF-Sendung «Die Vorleser». Außerdem gehört er zum Kritiker-Quartett der Sendung «lesenswert» des SWR-Fernsehens. Mangold lebt in Berlin.

Hans Fallada – Die Biographie

19. März 2018
20:00 Uhr

Lesung

Peter Walther

Hans Fallada – Die Biographie
Aufbau Verlag, 2018

Hans Fallada: Mit Größe am Leben gescheitert. Populär war er schon immer, mittlerweile erkennt man seinen weltliterarischen Rang: Der Autor Hans Fallada wurde in den letzten Jahren noch einmal völlig neu entdeckt. Es ist Zeit, sich auch seiner Biographie neu zu nähern und das reiche, bislang unerschlossene Material auszuwerten. So schärfen sich selbst für den Kenner die Konturen und schließen sich die Lücken. Hier der von seinen Dämonen bedrängte Künstler, Frauenheld, Opportunist, Ex-Sträfling und Morphinist, dort der respektierte Landwirt, liebende Familienvater, sich unter Lebensgefahr vom Alptraum des Dritten Reichs freischreibende Nazi-Gegner - die dramatische Biographie einer zerrissenen Persönlichkeit. Mit zahlreichen neuen Archivfunden - von Peter Walther kenntnisreich und souverän erzählt.

Peter Walther, geboren 1965 in Berlin, studierte u. a. in Falladas Geburtsstadt Greifswald Germanistik und Kunstgeschichte und wurde 1995 in Berlin promoviert. Heute leitet er gemeinsam mit Hendrik Röder das Brandenburgische Literaturbüro in Potsdam. Er ist Mitbegründer des Literaturportals „literaturport“ und veröffentlichte Bücher zur Geschichte der Fotografie sowie zu Schriftstellern wie Johann Wolfgang von Goethe, Peter Huchel, Günter Eich und Thomas Mann.

Karl Marx beim Barbier

8. März 2018
20:00 Uhr

Lesung

Uwe Wittstock

Karl Marx beim Barbier
Blessing Verlag, 2018, 20,-

Am 18. Februar 1882 besteigt Karl Marx in Marseille den Dampfer »Said« und verlässt zum ersten Mal in seinem Leben Europa. Am Kai von Algier nimmt ihn Albert Fermé in Empfang, der sich in der Pariser Kommune engagiert hatte. Doch an politische Kämpfe ist für Marx nicht mehr zu denken. Den Tod seiner Frau Jenny drei Monate zuvor hat er nicht verwunden, und das wärmere Klima kann seine chronische Rippenfellentzündung nicht kurieren. Karl Marx lässt sich ein letztes Mal fotografieren, bevor er beim Barbier Haarpracht und Bart opfert. Ein Akt, der ihm selbst beinahe symbolisch vorkommt. Seine größte Sorge gilt dem Wohlergehen seiner Töchter. Während er die Eindrücke einer ihm ganz neuen Kultur auf sich wirken lässt, zieht er unsentimental eine Art Resümee seines Lebens und Wirkens: der liberale Vater mit jüdischen Wurzeln, die wilden Studienjahre in Bonn und Berlin, seine frühen poetischen Ambitionen, seine seltsam bremsende Rolle im Revolutionsjahr 1848, dann das ewige Exil, die Zumutungen der Armut.

Der renommierte Autor Uwe Wittstock erzählt eine bisher wenig beachtete Episode des späten Karl Marx und beleuchtet aus ihr heraus das Leben und Wirken dieses großen, aber auch zutiefst widersprüchlichen Geistes.

Stadt ohne Seele - Wien 1938

14. Februar 2018
20:00 Uhr

Lesung

Manfred Flügge

Stadt ohne Seele - Wien 1938
Buchpremiere

Aufbau Verlag, 2018, 25,- €



Zeitroman und Schicksalspanorama: Der "Anschluss" Österreichs durch die Nazis im März 1938 und ihr Einmarsch in Wien waren ein traumatischer Wendepunkt in der europäischen Geschichte. Anschaulich und detailreich erzählt Manfred Flügge vom tragischen Irrtum Kurt Schuschniggs und dem Versagen der Weltöffentlichkeit. In einem Wechsel von historischer Darstellung und beispielhaften Lebenserzählungen von Akteuren und Opfern, unter ihnen Sigmund Freud, Egon Friedell, Robert Musil, Franz Werfel und vielen anderen, entsteht ein Zeitroman, der zum vielfältigen Schicksalspanorama wird.

Manfred Flügge, geb. 1946, studierte Romanistik und Geschichte in Münster und Lille. Von 1976 bis 1988 war er Dozent an der Freien Universität Berlin. Heute lebt er als freier Autor und Übersetzer in Berlin. Zuletzt erschienen im Aufbau Verlag die beiden viel beachteten Biographien „Die vier Leben der Marta Feuchtwanger” (2008) und „Stéphane Hessel - ein glücklicher Rebell”. 2015 erschien sein neues Buch „Das Jahrhundert der Manns”. 2014 erhielt er den „Literaturpreis Hommage à la France der Stiftung Brigitte Schubert-Oustry”. Im November 2014 erhielt er in Cognac den Prix Jean Monnet du Dialogue Européen. Manfred Flügge war bei uns schon fünfmal zu Gast. Zwei Lesungen wurden wegen der großen Nachfrage wiederholt.

Es geschieht aus Liebe

7. Dezember 2017
20:00 Uhr

Lesung

Kara und Wolfgang Huber

Es geschieht aus Liebe
Kreuz Verlag, 2017, 18,-

Zu einem Weihnachts-Reigen der besonderen Art laden Kara und Wolfgang Huber ein. In zehn Kapiteln beleuchten sie unterschiedliche Phasen, Szenen, Aspekte rund um das Christfest: das Warten, die Musik, Geburt und Tod, die Hoffnung. Jedes Kapitel wird mit einem stimmungsvollen Bild eingeleitet. Mit Meditationen und Beispielgeschichten versetzen die beiden versierten Autoren ihre Leserinnen und Leser in eine Haltung der Erwartung: Aus Liebe schickt uns Gott seinen Sohn.

Kara Huber ist Lehrerin und Buchautorin, („Leben zu zweit”, 2007; „Brandenburgische Dorfkirchen und ihre Hüter”, 2008; „Kirchen in Brandenburg und ihre Hüter”, 2010; „Berliner Kirchen und ihre Hüter”, 2012). Sie engagiert sich ehrenamtlich für Projekte in den Bereichen Kultur und Kirche.

Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber, Wolfgang Huber, Professor für Theologie in Berlin, Heidelberg und Stellenbosch (Südafrika), war Vorsitzender des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland und Mitglied des Deutschen Ethikrats. Er engagiert sich im Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik sowie im Potsdam Institute for Advanced Sustainability Studies und wurde vielfach ausgezeichnet.

Kara und Wolfgang Huber sind seit 1966 verheiratet und haben drei Kinder und sechs Enkelkinder.

Lichter als der Tag

23. November 2017
20:00 Uhr

Lesung

Mirko Bonné

Lichter als der Tag
Sch

Raimund Merz kennt Moritz und Floriane von Kindheit an. Ihr Lebensmittelpunkt ist ein wilder Garten am Dorfrand. Als Inger zu ihnen stößt, die Tochter eines dänischen Künstlers, bilden die vier eine verschworene Gemeinschaft, bis sich beide Jungen in das Mädchen verlieben. Inger ent­scheidet sich für Moritz, Raimund und die ehrgeizige Floriane werden ebenfalls ein Paar. Jahre später kreuzen sich die Wege der vier erneut – für Raimund die Chance, sich der Leere seines Lebens ohne Inger zu vergegenwärtigen. Ver­zweifelt sucht er nach einem Weg zurück zu sich selbst und zu einer Aussöhnung mit der Vergangenheit. In einem furio­sen Finale bricht er auf nach Lyon zu einem Gemälde, das ihn in Bann zieht wie in der Kindheit der wilde Garten.

Mirko Bonné, geboren 1965 in Tegernsee, lebt in Hamburg. Neben Übersetzungen von u. a. Sherwood Anderson, Robert Creeley, E. E. Cummings, Emily Dickinson, John Keats, Grace Paley und William Butler Yeats veröffentlichte er bislang fünf Romane und fünf Gedichtbände sowie Aufsätze und Reisejournale. Für sein Werk wurde Mirko Bonné vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Prix Relay du Roman d’Evasion (2008), dem Marie Luise Kaschnitz-Preis (2010) und dem Rainer-Malkowski-Preis (2014).

Niemand ist bei den Kälbern

8. November 2017
20:00 Uhr

Lesung

Alina Helbing

Niemand ist bei den Kälbern
Arche Literatur Verlag, 2017, 20,-

Sommer in Schattin, Landkreis Nordwestmecklenburg. Christin ist gerade auf den Bauernhof ihres langjährigen Freundes Jan gezogen. Die Aufbruchstimmung der Nachwendejahre, die ihre Jugend prägten, ist längst dahin, doch für Jan ist der väterliche Betrieb trotz sinkender Milchpreise noch immer das Wichtigste im Leben. Christin hingegen will nur weg. Sie träumt von der Großstadt und einem Job im Büro. Aber wo soll sie hin ohne Ausbildung? Unüberwindbar scheinen die Grenzen, und so bleiben die immer gleichen Dorffeste, die immer gleichen Freunde, der arbeitslose Vater und der Kirsch aus dem Konsum. Bis Windkrafttechniker Klaus aus Hamburg auftaucht und Christin glaubt, einen Fluchtweg gefunden zu haben. Unerschrocken und mit großer Wucht erzählt Alina Herbing vom Landleben, wie es wirklich ist, von einer Jugend ohne Zukunft und einer vergessenen Region zwischen Ost und West.

Alina Herbing wurde 1984 in Lübeck geboren. Sie studierte in Greifswald Geschichte und Germanistik sowie in Hildesheim Literarisches Schreiben.

Die Krise der Demokratie und wie wir sie überwinden

17. Oktober 2017
20:00 Uhr

Lesung

Christian Lammert, Boris Vormann

Die Krise der Demokratie und wie wir sie überwinden
Aufbau Verlag, 2017, 18

Die Krise als Chance? Trump, Brexit, Erdogan - Populisten scheinen weltweit auf dem Vormarsch. Zugleich ist aber auch ein Erstarken des politischen Bewusstseins in der breiten Bevölkerung zu verzeichnen. Birgt die Krise der Demokratie auch eine Chance zur politischen Erneuerung? Im Wahlsieg Donald Trumps, dem Brexit und dem Erstarken von populistischen Bewegungen manifestiert sich eine immanente Krise des Liberalismus. Das Heilsversprechen der neoliberalen Revolution - individuelle Freiheit und Selbstbestimmung - ist für viele ausgeblieben. Doch zugleich keimt auch der Samen einer emanzipatorischen Politik: Christian Lammert und Boris Vormann zeigen die Alternative zur vermeintlichen Alternativlosigkeit auf.

Boris Vormann ist Professor für Politikwissenschaften am Bard College in Berlin. Seine Forschung befasst sich vergleichend mit der Politik Nordamerikas und Staat-Markt-Beziehungen im Kontext von Globalisierungs- und Urbanisierungsprozessen.

Christian Lammert ist Professor für die Innenpolitik Nordamerikas am John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin. Zu seinen Forschungsgebieten gehören die politischen Systeme in den USA und Kanada sowie die vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung.

Lesung und Gespräch mit Susanne Schüssler

27. September 2017
20:00 Uhr

Lesung

30 Jahre SALTO

Lesung und Gespräch mit Susanne Schüssler

Wir feiern die „rote Reihe“ zusammen mit dem Wagenbach Verlag.

"Eine der schönsten Buchreihen der Welt." (John Berger)

Eintritt 5€

Die smarte Diktatur – Der Angriff auf unsere Freiheit

29. Juni 2017
20:00 Uhr

Lesung

Harald Welzer

Die smarte Diktatur – Der Angriff auf unsere Freiheit
Fischer Verlag, 2016

Harald Welzer legt mit ›Die smarte Diktatur‹ eine umfassende Diagnose der Gegenwart für alle politisch Interessierten vor. Unsere Gesellschaft verändert sich radikal, aber fast unsichtbar. Wir steuern auf einen Totalitarismus zu. Das Private verschwindet, die Macht des Geldes wächst ebenso wie die Ungleichheit, wir kaufen immer mehr und zerstören damit die Grundlage unseres Lebens. Statt die Chance der Freiheit zu nutzen, die historisch hart und bitter erkämpft wurde, werden wir zu Konsum-Zombies, die sich alle Selbstbestimmung durch eine machtbesessene Industrie abnehmen lässt. Harald Welzer analysiert, wie die scheinbar unverbundenen Themen von big data über Digitalisierung, Personalisierung, Internet der Dinge, Drohnen bis Klimawandel zusammenhängen. Daraus folgt: Zuschauen ist keine Haltung. Es ist höchste Zeit für Gegenwehr, wenn man die Freiheit erhalten will!

Harald Welzer, geboren 1958, ist Direktor von Futurzwei – Stiftung Zukunftsfähigkeit, Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg. Daneben lehrt er an der Universität St. Gallen. In den Fischer Verlagen sind von ihm erschienen: ›»Opa war kein Nazi«. Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis‹ (zus. mit S. Moller und K. Tschuggnall, 2002), ›Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden‹ (2005), ›Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben‹ (zus. mit Sönke Neitzel, 2011), der ›FUTURZWEI-Zukunftsalmanach 2015/16‹ (2014), ›Selbst denken‹ (2013), ›Autonomie. Eine Verteidigung‹ (zus. mit Michael Pauen, 2015), ›Die smarte Diktatur. Ein Angriff auf unsere Freiheit‹ (2016) und zuletzt ›Wir sind die Mehrheit. Für eine offene Gesellschaft‹ (2017) . Seine Bücher sind in 21 Ländern erschienen.

Eintritt 8 €

Arbeiterroman

15. Juni 2017
20:00 Uhr

Lesung

Gerhard Henschel

Arbeiterroman
Hoffmann & Campe, 25,-

Martin Schlosser hat sein Studium abgebrochen und lebt von den spärlichen Einkünften als Hilfsarbeiter einer Spedition. Sein Traum vom Schriftstellerleben hatte anders ausgesehen. Erst nachdem in Berlin die Mauer fällt, über Martins Elternhaus die Tragödien hereinbrechen und seine Freundin Andrea ihn verlässt, um als Bauchtänzerin ihr Glück zu machen, scheint der Durchbruch nahe.  

Gerhard Henschel, geboren 1962, lebt als freier Schriftsteller in der Nähe von Hamburg. Sein Briefroman Die Liebenden (2002; 2015 neu als Atlantik Taschenbuch) begeisterte die Kritik ebenso wie die Abenteuer seines Erzählers Martin Schlosser, dessen erster Band 2004 erschien. Arbeiterroman ist der siebte Teil seiner Chronik, die er entlang des Lebens von Martin Schlosser erzählt. Henschel ist außerdem Autor zahlreicher Sachbücher. Er wurde 2012 mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis ausgezeichnet, erhielt 2013 den Nicolas-Born-Preis und 2015 den Georg-K.-Glaser-Preis.
 
Eintritt: 8,- €  

So, und jetzt kommst du

30. Mai 2017
20:00 Uhr

Lesung

Arno Frank

So, und jetzt kommst du
Klett-Cotta, 2017, 22,-

Der eigene Vater ein Hochstapler – nach einer wahren Geschichte

Aufregend, wenn die Eltern auf der Flucht vor der Polizei ihre Kinder mitschleppen. Aber für die drei Geschwister verwandelt sich das Abenteuer bald in einen Albtraum. Ihre Odyssee führt sie quer durch Europa. Ein Roman wie ein Roadmovie.

»Familiengeschichten sind langweilig? Diese hier nicht.« Hannoversche Allgemeine Zeitung, 01.03.2017 Eine ebenso tragische wie komische Familiengeschichte. Vater, Mutter und drei Kinder in der pfälzischen Provinz der Achtzigerjahre. Der Autoverkäufer Jürgen und seine Frau Jutta sind verschuldet, aber glücklich. Als auf einmal das »große Geld« da ist, wandert die Familie fluchtartig nach Südfrankreich aus. Dort leben vor allem die drei Geschwister wie im Paradies, doch die Eltern benehmen sich immer seltsamer – bis ein Zufall enthüllt, dass der Vater ein Hochstapler ist.

Arno Frank, geboren 1971 in Kaiserslautern, ist Publizist und freier Journalist. Er schreibt u.a. für die taz, Die Zeit, Spiegel Online, Dummy, Fluter und den Musikexpress. Er lebt mit seiner Familie in Wiesbaden.

 Gott ist nicht schüchtern

11. Mai 2017
20:00 Uhr

Lesung

Olga Grjasnowa

Gott ist nicht schüchtern
Aufbau Verlag, 2016, 22,-

„Hier kommt die Welt zu Ihnen, wie sie noch nie zu Ihnen gekommen ist.“ Elmar Krekeler, DIE WELT. Amal und Hammoudi sind jung, schön und privilegiert, und sie glauben an die Revolution in ihrem Land. Doch plötzlich verlieren sie alles und müssen ums Überleben kämpfen. Sie fliehen. Ein erschütterndes, direktes und unvergessliches Buch. „Amal schaut den Frauen auf der Straße nach. Plötzlich wird ihr bewusst, dass sie nicht mehr dazugehört. Niemand beachtet sie mehr. Wo ist ihr Haus? Ihre Karriere? Und ihre Straße, die immer nach Jasmin roch? Wo sind ihre Bücher und Schallplatten? Wo die Freunde und Verwandten? Die Partys und der Sommer vor dem Pool? Die Welt hat eine neue Rasse erfunden, die der Flüchtlinge, Refugees, Muslime oder Newcomer. Die Herablassung ist in jedem Atemzug spürbar.“ Als die syrische Revolution ausbricht, feiert Amal ihre ersten Erfolge als Schauspielerin und träumt von kommendem Ruhm. Zwei Jahre später wird sie im Ozean treiben, weil das Frachtschiff, auf dem sie nach Europa geschmuggelt werden sollte, untergegangen ist. Sie wird ein Baby retten, das sie fortan ihr Eigen nennen wird. Hammoudi hat gerade sein Medizinstudium beendet und eine Stelle im besten Krankenhaus von Paris bekommen. Er fährt nach Damaskus, um die letzten Formalitäten zu erledigen. Noch weiß er nicht, dass er seine Verlobte Claire niemals wiedersehen wird. Dass er mit hundert Wildfremden auf einem winzigen Schlauchboot hocken und darauf hoffen wird, lebend auf Lesbos anzukommen. In Berlin werden sich Amal und Hammoudi wiederbegegnen: zwei Menschen, die alles verloren haben und nun von vorn anfangen müssen. Olga Grjasnowas Romane erinnern uns immer wieder daran, dass es nicht nur diese eine Welt vor unserer Haustür gibt, sondern sehr viele Welten, und dass es sich lohnt, sie kennenzulernen. Ihr neues Buch ist ein erschütterndes Dokument unserer Zeit.   Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan. Längere Auslandsaufenthalte in Polen, Russland, Israel und der Türkei. Für ihren vielbeachteten Debütroman 2Der Russe ist einer, der Birken liebt2 wurde sie mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien 2014 „Die juristische Unschärfe einer Ehe“. Beide Romane wurden für die Bühne dramatisiert. Olga Grjasnowa lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Nachts ist es leise in Teheran

27. April 2017
20:00 Uhr

Lesung

Shida Bazyar

Nachts ist es leise in Teheran
Kiepenheuer & Witsch, 2016, 19,99

Vier Familienmitglieder, vier Jahrzehnte, vier unvergessliche Stimmen. Aufwühlend und anrührend erzählt Shida Bazyar eine Geschichte, die ihren Anfang 1979 in Teheran nimmt und den Bogen spannt bis in die deutsche Gegenwart. 1979. Behsad, ein junger kommunistischer Revolutionär, kämpft nach der Vertreibung des Schahs für eine neue Ordnung. Er erzählt von klandestinen Aktionen, funkenschlagender Hoffnung und davon, wie er in der literaturbesessenen Nahid die Liebe seines Lebens findet. Zehn Jahre später in der deutschen Provinz: Behsad und Nahid sind nach der Machtübernahme der Mullahs mit ihren Kindern geflohen. Stunde um Stunde verbringen sie vor dem Radio und hoffen auf Neuigkeiten von den Freunden, die untertauchen mussten. Sie wollen zurückkehren, unbedingt, und suchen zugleich eine Heimat in der Fremde.
1999 reist deren Tochter Laleh gemeinsam mit ihrer Mutter nach Teheran. Zwischen »Kafishaps«, Schönheitsritualen und geflüsterten Geheimnissen lernt sie ein Land kennen, das sich nur schwer mit den Erinnerungen aus der Kindheit deckt. Ihr Bruder Mo beobachtet ein Jahrzehnt später belustigt die pseudoengagierten Demos der deutschen Studenten. Doch dann bricht die Grüne Revolution in Teheran aus und stellt seine Welt auf den Kopf. Shida Bazyar gelingt ein dichtes, zartes und mitreißendes Familienmosaik. Und ein hochaktueller, bewegender Roman über Revolution, Unterdrückung, Widerstand und den unbedingten Wunsch nach Freiheit.

Shida Bazyar, geboren 1988 in Hermeskeil, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim, bevor sie nach Berlin zog, um ein Doppelleben zu führen. Halbtags ist sie Bildungsreferentin für junge Menschen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in Brandenburg machen, die verbleibende Zeit verbringt sie als Autorin. Neben Veröffentlichungen von Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien war sie Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses 2012 und Studienstipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung.

Kunststücke

23. März 2017
20:00 Uhr

Lesung

Hans Jörg Rheinberger

Kunststücke
Alpheus Verlag, 2015, 39,90

Hans Jörg Rheinbergers Kunststücke befassen sich mit der Dingverliebtheit in der barocken Malerei des 17. Jahrhunderts. Seine Texte verstehen sich als Kunststücke über Kunststücke. Im ersten Teil begleiten Prosagedichte eine Auswahl von Stillleben sowie den Fünf-Sinne-Zyklus von Jan Brueghel d. Ä. und Peter Paul Rubens. Im zweiten Teil wird der »Sehsinn« dieses Zyklus in seiner Spiegelstruktur und hinsichtlich seiner Blumenspiele in den Blick genommen.

Hans-Jörg Rheinberger (* 12. Januar 1946 in Grabs, Kanton St. Gallen, Schweiz) ist ein Liechtensteiner Wissenschaftshistoriker. Er war von 1997 bis 2014 Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Innerhalb der Wissenschaftsgeschichte sind seine Arbeitsschwerpunkte die Geschichte und Epistemologie des Experiments sowie die Geschichte der Molekularbiologie und der Proteinbiosynthese. Daneben publiziert er auch Essays und Gedichte.

Hanns Zischler ist Schauspieler und Autor. Im Alpheus Verlag verlegt er künstlerisch gestaltete Bücher, die die vielfältige Dialektik von Bild und Text ausloten.

Schlafen werden wir später

9. März 2017
20:00 Uhr

Lesung

Zsuzsa Bánk

Schlafen werden wir später
S. Fischer Verlag, 2017, 24.-

Die Schriftstellerin Márta lebt mit Mann und drei Kindern in einer deutschen Großstadt. Obwohl sie ihre Kinder über alles liebt, kämpft sie jeden Tag darum, in ihrem Leben nicht unterzugehen und ihre Arbeit gegen die Zumutungen des Alltags zu verteidigen.
Ihre Freundin Johanna hingegen, mit der sie seit früher Kindheit eine innige Freundschaft verbindet, ist Lehrerin im Schwarzwald und kinderlos. Statt mit ihrer Doktorarbeit über Annette von Droste-Hülshoff weiter zu kommen, kämpft sie mit den Gespenstern ihrer Vergangenheit: mit dem Mann, der sie verlassen hat, mit dem Krebs, den sie überwunden geglaubt hat, mit ihrem Vater, der so jung gestorben ist.
Jetzt, mit Anfang 40, liegt die Mitte des Lebens hinter ihnen, sind Lebensweichen gestellt, wichtige Entscheidungen getroffen, ist ein Richtungswechsel nicht mehr vorgesehen. Aber soll das alles gewesen sein? Márta und Johanna schreiben einander E-Mails von großer Tiefe, Offenheit und Emotionalität. Ihre Mails sind ergreifende Dokumente eines täglichen Ringens um Selbstbehauptung, Freiheit und Glück. Beide Frauen wissen, dass sie mehr wollen als noch nicht sterben. Aber was machen sie jetzt mit diesem Leben, dessen Weg sie zur Hälfte schon gegangen sind? Und was macht das Leben mit ihnen?

Zsuzsa Bánk, geboren 1965, arbeitete als Buchhändlerin und studierte anschließend in Mainz und Washington Publizistik, Politikwissenschaft und Literatur. Heute lebt sie als Autorin mit ihrem Mann und zwei Kindern in Frankfurt am Main. Für ihren ersten Roman ›Der Schwimmer‹ wurde sie mit dem aspekte-Literaturpreis, dem Deutschen Bücherpreis, dem Jürgen-Ponto-Preis, dem Mara-Cassens-Preis sowie dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet. Für die Erzählung ›Unter Hunden‹ aus ihrem Erzählungsband ›Heißester Sommer‹ erhielt sie den Bettina-von-Arnim-Preis. Zuletzt erschien ihr Roman ›Die hellen Tage‹.


Eintritt: 10,- Euro

Das siebente Kind der Manns. Das Leben der Malerin Eva Herrmann

8. Februar 2017
20:00 Uhr

Lesung

Manfred Flügge

Das siebente Kind der Manns. Das Leben der Malerin Eva Herrmann
Eva Herrmann, Muse des Exils, Insel Verlag, 2012, 24,95

Eine märchenhafte Schönheit, Freundin, Geliebte und Muse bedeutender Künstler ihrer Zeit, eine amerikanische Jüdin mit katholisch-bayerischer Erziehung, eine Nomadin zwischen Alter und Neuer Welt – das Leben der Malerin Eva Herrmann war ein Roman mit sehr widersprüchlichen Kapiteln. 1901 als Tochter eines amerikanischen Malers in München geboren, wuchs Eva Herrmann in Bayern auf.
Im Alter von achtzehn Jahren kam sie erstmals in die USA und pendelte seitdem zwischen den Kontinenten, reiste in die Sowjetunion und verkehrte in den Exilanten- und Künstlerkreisen in Sanary-sur-Mer und Los Angeles.

1940 verließ sie Europa und lebte bis zu ihrem Tod 1978 in Kalifornien.
Erfolg hatte sie mit ihren Schriftsteller-Karikaturen, als erste Frau auf diesem Gebiet. Sie hatte Liebschaften mit Johannes R. Becher, Aldous Huxley, Lion Feuchtwanger, pflegte Freundschaften mit Klaus Mann, Golo Mann, Sybille Bedford, Mercedes de Acosta, Ludwig Marcuse und vielen anderen. Thomas und Katia Mann nahmen sie wie eine Tochter auf.

Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in einer traumhaften Villa über der Bucht von Santa Barbara. Sie widmete sich zunehmend der Astrologie und parapsychologischen Phänomenen. Als Medium empfing sie Diktate von verstorbenen Persönlichkeiten, die sie ab 1976 unter dem Titel Von drüben veröffentlichte und in dem ein Post mortem-Nachwort von Thomas Mann abgedruckt ist.

Der erfolgreiche Autor Manfred Flügge präsentiert die erste Biographie dieser faszinierenden Frau, die bislang weitgehend unbeachtet geblieben ist. Er hat dazu weltweit in Archiven geforscht, Gespräche mit Zeitzeugen geführt, zahlreiche unbekannte Briefe, Dokumente und Fotos gesichtet und gibt in dieser spannenden Lebensgeschichte auch einen neuen Blick auf andere Künstler des 20. Jahrhunderts frei.

Manfred Flügge, geboren 1946, wuchs im Ruhrgebiet auf, studierte Romanistik und Geschichte in Münster i. W. und in Lille. Von 1976 bis 1988 war er Dozent an der Freien Universität Berlin. Er lebt als freier Autor in Berlin. Er verfasste erfolgreiche Biographien u. a. von Marta Feuchtwanger, Heinrich Mann und Stéphane Hessel.

Eintritt 8€

Paul Schatz – Technik und Verwandlung

3. November 2016
20:00 Uhr

Lesung

Matthias Mochner (Hg.)

Paul Schatz – Technik und Verwandlung
Verlag am Goetheanum, 2016, 110,- Euro

Paul Schatz (1898-1979) entdeckte in der Nacht des 29. November 1929 am Pentagondodekaeder die Umstülpung. Diese Entdeckung führte zur qualitativ völlig neuen Bewegungsart der Inversion und machte ihn als Erfinder (Turbula, Oloid) in der Welt bekannt. 1975 veröffentlichte er mit »Rhythmusforschung und Technik« sein Lebenswerk. Das Buch »Technik und Gestaltung« bietet die Möglichkeit, wesentliche Etappen der Entwicklungen und Forschungen von Paul Schatz im Spiegel unveröffentlichter Manuskripte aus dem Nachlass zu verfolgen. Über sechzig Aufsätze und über 550 Farbabbildungen dokumentieren unter den fünf Gesichtspunkten »seelische Vertiefung«, »Mathematik und Mathematosophie«, »Astronomie«, »Geometrie« und »menschen- und naturgemäße Technik« wesentliche Grundlagen zum Verständnis der Arbeit des Astronomen, Bildhauers, Maschinenbauers und Mathematikers.

Matthias Mochner, geboren 1963. Freier Journalist, Referent und Studienreiseleiter. Redakteur von »Mensch und Architektur« (2005 – 2016). Beschäftigt sich seit 2006 mit Leben und Werk von Paul Schatz.

Herausgeber des Buches »Paul Schatz: Architektur und Umstülpung. Studien zum organisch-dynamischen Raumbewusstsein. Ein Schulungsweg für Architekten« (2013; von der Stiftung Buchkunst 2014 als eines der 25 schönsten deutschen Bücher ausgezeichnet). Forschungsschwerpunkte: Leben und Werk Albert Steffens, Rudolf Steiners Architekturimpuls, Bewusstseinsgeschichte und Christologie der frühen Kirchenväterzeit, biologisch-dynamische Landwirtschaft.

Hinter Sibirien – Eine Reise nach Russisch-Fernost

1. November 2016
20:00 Uhr

Lesung

Katerina Poladjan, Henning Fritsch

Hinter Sibirien – Eine Reise nach Russisch-Fernost
Rowohlt Verlag 2016, 19,95

Wenn man von Moskau aus acht Stunden in Richtung Osten fliegt, ist man immer noch in Russland. Hier, in Wladiwostok, wo Berlin eine halbe Erdumrundung entfernt ist, beginnen Katerina Poladjan und Henning Fritsch eine Abenteuerreise, die sie bis zur chinesischen Grenze führt, ins große unbekannte Land zwischen Baikalsee und Pazifik. Sie erleben das extreme Klima, lassen sich überwältigen von der Endlosigkeit der verschneiten Steppe vor den Zugfenstern der Transsibirischen Eisenbahn, tauchen ein in eine wundersame Welt hinter dem Ural, seit Jahrhunderten ein Ort der Verbannung und der Sehnsucht. «Hinter Sibirien» ist ein ungewöhnliches Reisebuch und ein ebenso persönliches: Die gebürtige Russin Katerina Poladjan entdeckt mit ihrem deutschen Ehemann Henning Fritsch Russisch- Fernost, begegnet einer redseligen Mammutwärterin, schweigsamen Fellmützenträgern und imposanten Etagendamen, feiert den Tag der Frau mit blauem Bier und russischer Karaoke und erfüllt sich am Ende einen Traum: einmal auf dem Eis des gefrorenen Baikalsees stehen, unter sich das tiefste Binnengewässer der Erde. – Von ihren Erlebnissen im fernen und fremden Sibirien erzählen Katerina Poladjan und Henning Fritsch mit Humor und Feingefühl.

Katerina Poladjan

Katerina Poladjan, 1971 in Moskau geboren, kam als Kind nach Deutschland und lebt heute in Berlin. 2011 erschien ihr vielgelobter Debütroman «In einer Nacht, woanders». Mit «Vielleicht Marseille» war sie für den Alfred-Döblin-Preis nominiert, ebenfalls 2015 wurde sie zum Ingeborg- Bachmann-Preis nach Klagenfurt eingeladen.


Henning Fritsch

Henning Fritsch, geboren 1972 in Kassel, studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Philosophie. Er ist Öffentlichkeitsarbeiter, Regisseur, Redakteur und realisiert gemeinsam mit Katerina Poladjan Projekte zwischen Literatur und Theater.

Gitarre solo

12. Oktober 2016
20:00 Uhr

Lesung

Hannes Buder

Gitarre solo
Konzert

Hannes Buder’s solo guitar work is an exciting, evocative journey through undreamed of musical worlds. Influenced by contemporary and classical music, rock and avantgarde jazz, the Berlin based guitarist and composer experiments with the varied sound potential of the guitar to create a music that ranges from ecstatic ferocity to fragile beauty. His style is unmistakable and his compositions dazzle with sentiment and authenticity.
Buder studied music in Dresden and has released four solo albums. He performs in Europe and the United States, both solo and with a variety of bands.


"… wonderfully balanced sound-art, versatile, lively and uncompromising in its musical character."
(Süddeutsche Zeitung)


"... a musical firework, virtuous, rich in variety and profoundly emotional."
(Badische Zeitung)


"His music is one of the most authentic I ever experienced."
(Ronny Waleska)

"Sometimes his playing is very beautiful, sometimes the opposite, always very intriguing and entertaining with a large spectrum of emotion in it from fun to hardcore serious."
(Gearóid Ua Laoghaire)


Biography

Hannes Buder (born 1978 in the former GDR) is a musician, improviser and composer in the field of experimental music. His works concentrate on issues of movement, authenticity, intuition, minimalism, density and slowness.

Buder's current projects include the bands "[ro]" with Hannes Lingens, "Shotgun Chamber Trio" with Lucia Martinez and Oleg Hollmann, "Heisenberg Quintet" with Anna Kaluza, Niko Meinhold, Stephan Bleier and Rui Faustino, and his solo project. Beyond that he has collaborated with Audrey Chen, Tony Buck, Audrey Lauro, Hilary Jeffery, Mike Majkowski, Matthias Bauer, Todd Capp, Steve Heather, Andrew Lafkas, the Berlin Improvisers Orchestra and many others. Hannes Buder's Solo recordings include "changes" (2000), "dunkelbunt" (2004), "openyoureyescloseyoureyes" (2006) and "changes II" (2015). He performed concerts in Europe, Australia and in the USA.

Buder has also composed, improvised and recorded music for different dance (Oxana Chi), theater (Jörg Mihan) and film projects (Barbara Lubich, Annick Gaudreault). He's been working temporarily as a teacher/workshop leader at different festivals, music schools and with prisoners in jail. He studied guitar at the Carl Maria von Weber Conservatory in Dresden and the Franz Liszt Conservatory in Weimar.

Fallensteller

7. Oktober 2016
20:00 Uhr

Lesung

Saša Stanišic

Fallensteller

Ein vom Leben nicht sehr verwöhnter alter Mann hat eine Leidenschaft für die Magie. Er bittet um Ruhe für die große Illusion. Aber die Gemeinde trinkt Kaffee und hält nicht still. Ein geheimnisvoller schwarzgekleideter Mann taucht in unserem Dorf auf, er behauptet, Fallen herstellen zu können für jeden Zweck, nicht nur für das Tier. Mit dem Fallensteller kehrt Stanišic nach Fürstenfelde zurück, jenes uckermärkische Dorf, das den Lesern aus „Vor dem Fest” bekannt ist, und in dem alles immer möglich ist, auch Magie. Dies sind Geschichten über Menschen, die Fallen stellen, Menschen, die sich locken lassen, Menschen die sich befreien - im Krieg und im Spiel, mit Trug und Tricks und Mut und Witz.

Saša Stanišiæ wurde 1978 in Višegrad in Bosnien-Herzegowina geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Sein Debüt-roman „Wie der Soldat das Grammofon repariert” begeisterte Leser und Kritik gleichermaßen und wurde in 31 Sprachen übersetzt. Vor dem Fest war ein SPIEGEL-Bestseller und ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, darunter dem renommierten Alfred-Döblin-Preis sowie dem Preis der Leipziger Buchmesse. Saša Stanišiæ lebt und arbeitet in Hamburg.

Die Wolken waren groß und weiß und zogen da oben hin

14. September 2016
20:00 Uhr

Lesung

Matthias Zschokke

Die Wolken waren groß und weiß und zogen da oben hin
Wallstein Verlag

Matthias Zschokke stattet seine Helden nie mit Fähigkeiten aus, die nicht von dieser Welt sind, so dass man bewundernd oder neidisch zu ihnen aufsehen müsste. Im Gegenteil: Er setzt sie neben seine Leser, und er sitzt selbst neben seinen Helden und schaut ihnen in ihrem Alltag mit großem Staunen zu. Matthias Zschokkes neuer Roman zieht alle Register zwischen dem aufrichtigen Furor eines Thomas Bernhard und der Absurdität eines Samuel Beckett. Zwischenmenschliche Irritationen münden in einem gar nicht statt findenden Theaterstück. Nach der Lesung aus seinem letzten Buch über Venedig “Den strengen Frauen von Rosa Salva” ist Matthias Zschokke mit diesem literarischen Juwel zum vierten Mal bei uns zu Gast.

Matthias Zschokke, geb. 1954 in Bern, aufgewachsen in Aargau und Bern, lebt seit 1980 als Schriftsteller und Filme-macher in Berlin. 1982 debütierte er mit dem Roman »Max«, für den er den Robert-Walser-Preis erhielt. Zschokke veröffentlichte zahlreiche Romane, Theaterstücke und Spielfilme. Er wurde mit renommierten Preisen gewürdigt, darunter der Gerhart-Hauptmann-Preis, der Solothurner Literaturpreis und der Prix Femina étranger für den Roman »Maurice mit Huhn«.

Wallstein Verlag, 2016, 19,90 €

8 Euro Eintritt

An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts

23. Juni 2016
20:00 Uhr

Lesung

Roland Schimmelpfennig

An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts
S. Fischer Verlag

die Geschichte geht so: kein Buchhändler auf der Welt hat in der Weihnachtszeit wirklich Zeit in Neuerscheinungen zu schauen. Und dennoch … Der Name Roland Schimmelpfennig sagte uns nichts. Bildungslücke: er ist einer der meistgespielten Dramatiker auf unseren Bühnen. Warum griffen wir beide, unabhängig voneinander, zu diesem Buch und lasen uns fest? Wie gesagt, es herrschte ein gewisser Betrieb im Laden. In seinem Romandebüt schreibt Roland Schimmelpfennig in einer unglaublich klaren, kristallinen Sprache. Ein Wolf, der von der polnischen Grenze bis nach Berlin läuft, verknüpft Schickale und Geschichten, die kunstvoll einander streifen und berühren. Präzise, keineswegs geschwätzig bietet Roland Schimmelpfennigs Text dem Leser viel Raum für eigene Vorstellungen, und diese erscheinen in Cinemascope.
Also luden wir diesen Autor ein, der später auch für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde.

Im Garten der Romantik

15. Juni 2016
20:00 Uhr

Lesung

HANS VON TROTHA

Im Garten der Romantik

Renaissancegärten, Barockgärten, englische Parks - alles gut und schön. Einen "romantischen Garten" aber hat es nie gegeben, obwohl wir doch gern romantisch finden, was an übrig gebliebener Natur unser Auge erfreut. Und man sollte doch denken, dass niemand sich so obsessiv mit der Natur beschäftigt hat wie die Romantiker in Deutschland, Frankreich und England. Diese Leute aber, bekanntermaßen keine bescheidenen Menschen, hatten Größeres vor. Statt Gärten entdeckten sie die bis dahin als no-go-area verschriene erhabene Kulisse der Alpen, suchten in der Natur das Unendliche, und entdeckten die gewaltigste Natur am Ende, oh Wunder, in sich selbst: Jean Paul beschrieb sie als sein "inneres Afrika". Deshalb schreibt Hans von Trotha, der so gut wie alle Gärten Europas kennt, bereist und beschrieben hat, in diesem Buch um eine große, aber deshalb umso interessantere Leerstelle herum.

Hans von Trotha, geboren 1965 in Stuttgart, studierte in Heidelberg und Berlin Literatur, Geschichte und Philosophie und promovierte über Literatur und Gartenkunst. Er gilt als Spezialist für die Landschaftsgärten des 18. Jahrhunderts. Als freiberuflicher Publizist und Berater im Kulturbereich lebt er in Berlin.

Heinrich von Berenberg gründete 2004 zusammen mit seiner Frau Petra den Berenberg Verlag in Berlin. Roter Faden: autobiografische und biografische Literatur, Essay-Literatur, Memoiren-Literatur – Betonung auf »Literatur«!

8 Euro Eintritt

HANS VON TROTHA
Im Garten der Erinnerung Berenberg Verlag, 2016, 22,- €

Thedel v. Wallmoden

3. Juni 2016
20:00 Uhr

Lesung

30 Jahre Wallstein-Verlag

Thedel v. Wallmoden
Vom studentischen Kneipenf

Der Wallstein Verlag wurde 1986 von Thedel v. Wallmoden gemeinsam mit Dirk und Frank Steinhoff gegründet. Nach ersten Erfolgen durch den Einsatz von innovativer Computertechnologie startete Wallstein sein erstes Literaturprogramm mit dem Briefwechsel zwischen Gottfried August Bürger und seinem Verleger Johann Christian Dieterich. Mit dem Anliegen anspruchsvolle Bücher auch ansprechend zu gestalten, setzt Wallstein seine Programmschwerpunkte in den Geisteswissenschaften und der Belletristik.

Von herausragender Bedeutung für die Entwicklung des Verlags war der Erfolg von Ruth Klügers Buch „weiter leben – Eine Jugend“ (1992). Seit Erscheinen wurde es allein in Deutschland fast 500.000 mal (inklusive Lizenzausgaben) verkauft und in zehn Sprachen übersetzt. Weitere große Erfolge in der Literaturkritik und im Buchhandel waren u.a. die Bücher von Lukas Bärfuss, Ralph Dutli, Maja Haderlap und Teresa Päauer. Teresa Päauer wurde für ihren Roman „Für den Herrscher aus Übersee“ mit dem aspekte-Literaturpreis 2012 ausgezeichnet und 2014 erhielt Lukas Bärfuss für seinen Roman „Koala“ den Schweizer Buchpreis. Die Buchhandlung Braun & Hassenpflug fühlt sich insbesondere Matthias Zschokke sehr verbunden.

Der Eintritt beträgt 5,- Euro.

„Wie wir leben wollen“ – Texte für Solidarität und Freiheit

26. Mai 2016
20:00 Uhr

Lesung

Matthias Jügler (Hrsg.), Heinz Helle, Roman E

„Wie wir leben wollen“ – Texte für Solidarität und Freiheit
Suhrkamp, 2016

Eine junge Generation von Autorinnen und Autoren stellt sich die Frage, was Heimat, Fremde und Identität bedeuten. Sie blicken auf die eigenen Wurzeln – Iran, Indien, Sri Lanka, Westjordanland, Bosnien, Ost- oder Westdeutschland – und die ihrer Eltern. Sie ergründen die Ängste der aus ihren Ländern Geflüchteten und die der sorgenvollen Bürger. Sie klagen an und versuchen zu verstehen, sind wütend und mitfühlend, sind ratlos und fordern zum Umdenken auf. Wie wir leben wollen versammelt herausragende Stimmen junger deutscher Gegenwartsliteratur. In literarischen und essayistischen Originalbeiträgen zeichnen die Autorinnen und Autoren voll Sehnsucht, Wut und Engagement ein Bild unserer Gesellschaft, wie es aktueller nicht sein könnte. Mit Texten von Shida Bazyar, Kristine Bilkau, Bov Bjerg, Nora Bossong, Jan Brandt, Micul Dejun, Ulrike Draesner, Roman Ehrlich, Lucy Fricke, Mirna Funk, Heike Geißler, Lara Hampe, Franziska Hauser, Heinz Helle, Svenja Leiber, Édouard Louis/Geoffroy de Lagasnerie und Hinrich Schmidt-Henkel, Inger-Maria Mahlke, Matthias Nawrat, Markus Orths, Maruan Paschen, Philipp Rusch, Saša Stanišic, Stephan Thome, Senthuran Varatharajah, Julia Weber sowie Matthias Jügler (Hrsg.).

Eintritt 8,- Euro.

Ein Tanz zur Musik der Zeit – Eine Frage der Erziehung

12. Mai 2016
20:00 Uhr

Lesung

Hanns Zischler liest Anthony Powell

Ein Tanz zur Musik der Zeit – Eine Frage der Erziehung

Der zwölfbändige Zyklus „Ein Tanz zur Musik der Zeit” - aufgrund seiner inhaltlichen wie formalen Gestaltung immer wieder mit Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” verglichen - gilt als das Hauptwerk des britischen Schriftstellers Anthony Powell und gehört zu den bedeutendsten Romanwerken des 20. Jahrhunderts. Inspiriert von dem gleichnamigen Bild des französischen Barockmalers Nicolas Poussin, zeichnet der Zyklus ein facettenreiches Bild der englischen Upperclass. Mit typisch britischem Humor und Understatement aus der Ich-Perspektive beschrieben, bietet der „Tanz” eine Fülle von Figuren, Ereignissen, Beobachtungen und Erinnerungen, die einen einzigartigen Einblick in durchaus merkwürdige Lebensgewohnheiten bieten.

In deutscher Sprache ist Powells „Tanz” recht unbekannt geblieben, mangelte es doch bisher an einer Übersetzung des gesamten Zyklus. Die nun im Berliner Elfenbein Verlag begonnene Ausgabe in der Übersetzung von Heinz Feldberg umfasst insgesamt 12 Bände, von denen fünf bereits erschienen sind. Die weiteren Bände werden bis 2019 folgen.

Hanns Zischler ist Schauspieler, Autor und Verleger und wohnt in Berlin. Er schätzt das Werk von Anthony Powell sehr und hat diese Lesung angeregt.

Anthony Powell: Ein Tanz zur Musik der Zeit – Eine Frage der Erziehung, Elfenbein Verlag, 2015, 22 Euro

Eintritt 8 Euro

CHRISTA LICHTENSTERN

26. April 2016
20:00 Uhr

Lesung

Heinz Demisch

CHRISTA LICHTENSTERN
Farbe und Imagination

Heinz Demisch (1913-2000) hat sich als Autor kunstwissenschaftlicher Standardwerke wie etwa der ”Geschichte der Sphinx-Darstellung von den Anfängen bis zur Gegenwart” und einer Untersuchung über ”Die Gebärde der erhobenen Hände” ebenso wie als langjähriger freier Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Namen gemacht. Dass er auch ein ausgewiesener Maler war, wussten hingegen nur seine Freunde. Sein malerisches Œuvre wird von seiner Tochter Christa Lichtenstern in dem Buch erstmals vorgestellt. Dabei ist ein Künstler zu entdecken, der sich von keiner Ideologie vereinnahmen ließ.

Prof. Dr. Christa Lichtenstern studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Germanistik an den Universitäten Marburg, Frankfurt, Heidelberg und Paris (Sorbonne). Zuletzt leitete sie das Kunstgeschichtliche Institut an der Universität des Saarlands, seit Ihrer Emeritierung 2008 lebt und forscht sie in Berlin. Sie ist korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Bei uns war Christa Lichtenstern vor einigen Jahren mit ihrer umfassenden Monographie über Henry Moore zu Gast.

aga press, 2016, 29,80 €

Eintritt 5 €

Sympathie – Antipathie – Empathie

6. April 2016
20:00 Uhr

Lesung

Kilian Hattstein-Blumenthal

Sympathie – Antipathie – Empathie
Was die Seele bewegt

Im Märchen vom Froschkönig erlöst die Prinzessin ihren Freier, den garstigen Frosch, indem sie ihn aus allen Kräften wider die Wand wirft – und nicht etwa durch Liebe. Mit dieser herausfordernden Einsicht beginnt Kilian Hattstein-Blumenthal seine Annäherungen an die Grundkräfte der Seele. Im Vordergrund steht jene mittlere, die es noch besonders zu üben gilt: die Empathie. Aber auch das bewusste Erleben der scheinbar bekannteren Kräfte Sympathie und Antipathie wird zum Thema in dieser so lebendigen, weil vielseitigen Erkundung durch Kommunikationspsychologie, Hirnforschung, anthroposophische Menschenkunde, Philosophie, Beispiele aus der Literatur und persönliche Erfahrung. Wer die Grundkräfte der Seele kennt und erprobt, kann sie auch bewusst für sich selbst und im Zwischenmenschlichen zur Wirkung bringen. Über Empathie gibt es noch viel zu lernen – vor allem in der Praxis. Aber auch Antipathie und Sympathie zeigt Kilian Hattstein-Blumenthal in neuem Licht. Der offene Werkstattcharakter seines Buches regt zu eigenem Weiterdenken und -forschen an.

Sympathie will dem Ich unbegangene Wege zeigen. Antipathie stellt Mauern auf, damit wir Türen darin finden. Empathie öffnet unsere Glücksmöglichkeiten ins Zwischenmenschliche.
(Kilian Hattstein-Blumenthal)

Kilian Hattstein-Blumenthal

1968 in München geboren, studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Seine ersten Inszenierungen entstanden am Niedersächsischen Staatsschauspiel in Hannover. Anschließend war er als freier Regisseur an verschiedenen Stadt- und Staatstheatern tätig. Ab 2004 studierte er am Seminar für Waldorfpädagogik in Berlin und am Institut für Waldorfpädagogik in Witten-Annen. Er ist seit 2006 Klassenlehrer und Regisseur an der Rudolf Steiner Schule Berlin-Dahlem.

Verlag Urachhaus, 2015, 12,90 €

Eintritt 6 €

Schwarze Erde – Eine Reise durch die Ukraine

15. März 2016
20:00 Uhr

Lesung

Jens Mühling

Schwarze Erde – Eine Reise durch die Ukraine
Rowohlt Verlag, 2016

ls Staat existiert die Ukraine erst seit 1991; was sie vorher war, ist unter ihren Bewohnern so umstritten wie unter ihren europäischen Nachbarn. Jens Mühling erzählt von Begegnungen mit Nationalisten und Altkommunisten, Krimtataren, Volksdeutschen, Kosaken, Schmugglern, Archäologen und Soldaten, deren Standpunkte kaum unterschiedlicher sein könnten. Sein Buch schildert ihren Blick auf ein Land, über das wir kaum etwas wissen – obwohl es mitten in Europa liegt.

«Zauberische Odyssee.» (FAZ)

Jens Mühling, geboren 1976 in Siegen, arbeitete zwei Jahre lang für die «Moskauer Deutsche Zeitung», seit 2005 ist er Redakteur beim Berliner «Tagesspiegel». Seine Reportagen und Essays über Osteuropa wurden mehrfach ausgezeichnet und sein erstes Buch «Mein russisches Abenteuer» war in Großbritannien für den renommierten Dolman Travel Book Award nominiert.

Eintritt 8 €

Das Jahrhundert der Manns

25. Januar 2016
20:00 Uhr

Lesung

Manfred Flügge

Das Jahrhundert der Manns
Aufbau Verlag, 2015

Ich glaube, dass es in Deutschland im 20. Jahrhundert keine bedeutendere, originellere und interessantere Familie gegeben hat als die Manns.“ Marcel Reich-Ranicki

Das Buch des ausgewiesenen Biographen Manfred Flügge entwickelt ein mehr als hundert Jahre umspannendes Panorama der legendären Literatenfamilie. Diese erste Familienbiographie der Manns ermöglicht ein neues Verständnis der geistigen, politischen und kulturellen Entwicklung Deutschlands bis heute.
„Es ist doch eine wirklich erlauchte Versammlung, aber einen Knacks hat jeder.“
Thomas Mann an Klaus Mann, 1942

"Die Manns", das ist eine Glücksgeschichte, die aus lauter kleinen Tragödien besteht. Von Lübeck bis Venedig, von München bis Los Angeles, von Capri bis Halifax, von Nidden bis Paraty reichen die Schicksalswege der Mitglieder dieser besonderen Familie, deren Erlebnisse ein Jahrhundert beleuchten und deren Texte alle Themen ihrer Zeit berührt haben.
Manfred Flügge schildert die Familiengeschichte der Manns, wobei er auch auf die Familienzweige der Dohms und der Pringsheims eingeht. Das politische Denken und Handeln sowie die wichtigsten literarischen Werke der Manns stellt er in engem Zusammenhang mit Zeit- und Lebensgeschichte dar. Indem Thomas Mann an einer Humanisierung des Mythos arbeitete, wurden er und die Seinen selber zu einem Monument der deutschen Kulturgeschichte.
Über Konflikte und Missverständnisse hinweg hat Deutschland aus dem Wirken der Manns vielfachen Nutzen gezogen. Wie zwischen dem Erscheinen der ersten Romane der Brüder Mann im Jahr 1901 bis zur Ausstrahlung der Fernsehserie "Die Manns" im Jahr 2001 mit dieser produktiven und provozierenden Familie umgegangen wurde, das besagte stets auch etwas über den Zustand des Landes.

Aufbau Verlag, 2015, 22,95 €

Gehen, Ging, Gegangen

8. Januar 2016
20:00 Uhr

Lesung

Jenny Erpenbeck

Gehen, Ging, Gegangen
Knaus, 2015

Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man zur Untätigkeit gezwungen ist? Wie geht man um mit dem Verlust derer, die man geliebt hat? Wer trägt das Erbe weiter?
Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst niemand sie sucht: bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind. Und plötzlich schaut diese Welt ihn an, den Bewohner des alten Europas, und weiß womöglich besser als er selbst, wer er eigentlich ist.

Jenny Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.

Jenny Erpenbeck wurde 1967 in Berlin geboren. 1999 debütierte sie mit der Novelle »Geschichte vom alten Kind«, der weitere literarische Veröffentlichungen folgten, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Ihr zuletzt erschienener Roman »Aller Tage Abend« wurde von Lesern und Kritik gleichsam gefeiert und vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2013 mit dem Joseph-Breitbach-Preis und 2015 mit dem Independent Foreign Fiction Prize.


Knaus, 2015, 19,99 €

Das Urbild der Ikone

30. November 2015
20:00 Uhr

Lesung

Johannes Lenz

Das Urbild der Ikone
Verlag Urachhaus 2013

Das Buch

1922, als Kandinsky über die Bedeutung der Ikone sprach, wurde eine Bewegung zur religiösen Erneuerung begründet, deren Kultus selbst als 'lebendige Ikone' betrachtet werden kann. Mit dem Vollzug des Sakramentes in der Christengemeinschaft wird die Fähigkeit zum kultischen Bild-Sehen geübt. In seinem Vortrag zeigt Johannes Lenz die Parallelen zwischen diesem Kultus und Rubljows Dreifaltigkeitsikone (ca. 1411) auf.


Der Autor

Johannes Lenz wurde 1927 in Prag geboren, übersiedete 1934 nach Dresden, mit sechzehn Jahren Einberufung als Luftwaffenhelfer, danach Reichsarbeitsdienst und Einsatz bei der Luftwaffe in Dänemark anschließend Fronteinsatz auf deutschem Boden, ab April 1945 Kriegsgefangenschaft in zahlreichen russischen Lagern, 1949 Heimkehr und Beginn des Studium an der Universität Tübingen, ab 1952 Priesterweihe, Tätigkeit als Pfarrer in Stuttgart und München, ab 1972 als Lenker verantwortlich für die Region Bayern und Österreich, dann auch Schweiz und Südamerika, 1979 bis 1997 Oberlenker. Zahlreiche Veröffentlichungen zu religiösen und theologischen Themen, ausgedehnte Kurs- und Vortragstätigkeit.

Verlag Urachhaus 2013, 12,90 Eur

Gegenspiel

23. November 2015
20:00 Uhr

Lesung

Stephan Thome

Gegenspiel
Suhrkamp, 2015

Maria ist achtzehn und möchte raus aus Portugal. Mitte der Siebzigerjahre bietet das Land einer jungen Frau wenig Perspektiven. Maria aber will nicht heiraten und Kinder kriegen, sie will mehr vom Leben. Als das neue Jahrzehnt anbricht, geht sie nach Berlin, beginnt ein Studium und eine Beziehung mit einem rebellischen Theatermacher, die bald scheitert. Allen Plänen vom unabhängigen Leben zum Trotz findet sich Maria schließlich als Ehefrau und Mutter in der nordrhein-westfälischen Provinz wieder und schaut ihrem Mann Hartmut beim Karrieremachen zu. Lang arrangiert sie sich mit den Verhältnissen, aber als die Tochter erwachsen und auf dem Sprung aus dem Haus ist, trifft Maria eine Entscheidung.

Lissabon nach der Nelkenrevolution, die Hausbesetzerszene in Westberlin, die deutsche Provinz vor und nach der Wende: Stephan Thome erzählt in markanten, spannungsreichen Szenen eine bekannte Geschichte neu und völlig anders. Gegenspiel ist ein berührender und manchmal verstörender Roman über Täuschung und Selbsttäuschung, über Aufbruch und Verantwortung, auch gegenüber dem eigenen Leben – ein Roman voller Empathie und psychologischer Raffinesse. (Verlagstext).

Die Scherbenkrone

11. November 2015
20:00 Uhr

Lesung

Hanns Zischler liest Diethelm Brüggemann

Die Scherbenkrone
Alpheus Verlag, 2015

Ein Junge wird erpresst. Wenn er seine streng gehüteten Spielsachen nicht herausrückt, riskiert er tatsächlich sein Leben und das Leben seiner Eltern und Geschwister: Er ist beim Milchhamstern von einem Spielkameraden beobachtet worden, und auf Hamstern steht im Nazideutschland der letzten Kriegsjahre die Todesstrafe. Eingekerkert im strengen Katholizismus seiner Eltern, die ihm keine emotionale Zuwendung bieten, verzweifelt der Zehnjährige am Glauben, denn trotz aller Gebete ist er der gierigen Erpressung und schamlosen Denunziationslust der Jungenbande immer wehrloser ausgeliefert. Einzig das Dienstmädchen Walli scheint Wärme zu versprechen, doch ihre Freundlichkeit ist sexuell motiviert, und die Sinnlichkeit des Mädchens verwirrt den Jungen zutiefst. In klarer, suggestiver Sprache entfaltet sich das fesselnde Drama eines sensiblen Kindes in der deutschen Provinz der Nazizeit.

Hanns Zischler ist Schauspieler und Autor. Im Alpheus Verlag verlegt er künstlerisch gestaltete Bücher, die die vielfältige Dialektik von Bild und Text ausloten.

Diethelm Brüggemann, 1934 bis 2015, war Professor für Germanistik in Dublin und Johannesburg, wo er u.a. über Goethe und Kleist forschte.

Bodentiefe Fenster

3. November 2015
20:00 Uhr

Lesung

Anke Stelling

Bodentiefe Fenster
Verbrecher Verlag, 2015

Der Roman stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2015 und führt die Hotlist der unabhängigen Verlage Indiebooks (http://www.indiebook.de/) an.

Das Buch:
Von den 68er-Müttern im Aufbruch hat eine Töchtergeneration den Auftrag erhalten, die Welt zu verbessern – das Waldsterben und die Aufrüstung zu stoppen, ein Zimmer für sich allein zu haben, gemeinsam stark zu sein –, und diesen Auftrag kann Sandra nicht vergessen.

Mit vierzig Jahren und als Mutter zweier Kinder ist aus ihr eine Art Kassandra vom Prenzlauer Berg geworden. Sie sieht, dass die Ideale der Elterngeneration im Alltag verloren gehen, auf dem Spielplatz versanden, im Plenum der Hausgemeinschaft ad absurdum geführt werden. Alles auszusprechen, ist offenbar keine Lösung, weggehen kann sie jedoch auch nicht, außerdem genießt sie ihre Privilegien. Sie feiert die Kindergeburtstage wie früher, wie Pippi Langstrumpf, doch der Kern der Utopie ist nicht mehr da. Und die bodentiefen Fenster machen den Alltag allzu durchsichtig.

In schöner Sprache und mit viel Ironie erzählt Anke Stelling von den Hoffnungen, Kämpfen und Widersprüchlichkeiten des Mutterdaseins.

Anke Stelling, 1971 in Ulm geboren, absolvierte ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2004 wurde ihr gemeinsam mit Robby Dannenberg verfasster Roman »Gisela« und die Erzählung »Glückliche Fügung« verfilmt. Weitere Veröffentlichungen: »Nimm mich mit« (2002, gemeinsam mit Robby Dannenberg), »Glückliche Fügung« (2004) und »Horchen« (2010).

Der Eintritt kostet 8,- Euro.

Bagdad – Erinnerungen an eine Weltstadt

12. Oktober 2015
20:00 Uhr

Lesung

Najem Wali

Bagdad – Erinnerungen an eine Weltstadt
Hanser Verlag, 2015

Bagdad – Traum und Wirklichkeit einer orientalischen Metropole, die in Terror und Krieg unterzugehen droht.

Als Najem Wali ein Kind war, erschien ihm Bagdad wie ein Traum. Sein Vater brachte ihm von dort Geschenke und Geschichten mit. Sobald er die Schule abgeschlossen hatte, zog Wali zum Studium in die Hauptstadt. Als 1980 der Iran-Irak-Krieg ausbrach, floh er nach Deutschland. Nun erinnert Najem Wali an eine Welt, die nach Jahrzehnten des Terrors und der Zerstörung gänzlich unterzugehen droht. Er erzählt von "seinem" Bagdad, einer Stadt der Kaufleute, der Wissenschaftler und Künstler, so international und chic wie London und Paris. Sein Buch verbindet die Geschichte einer Metropole mit persönlichen Erinnerungen und setzt den Bildern der Verwüstung die Bilder einer blühenden Weltstadt entgegen.

Najem Wali, 1956 im irakischen Basra geboren, flüchtete 1980 nach Ausbruch des Iran-Irak-Kriegs nach Deutschland. Heute lebt er als freier Autor und Journalist in Berlin. Er ist Kulturkorrespondent der bedeutendsten arabischen Tageszeitung Al-Hayat und schreibt regelmäßig u.a. für die Süddeutsche Zeitung, die Neue Zürcher Zeitung und Die Zeit. Bei Hanser erschien zuletzt sein Roman Bagdad Marlboro, für den er mit dem Bruno-Kreisky-Preis 2014 ausgezeichnet wurde.

www.najemwali.com

Eintritt 8 €

Was wird er damit machen? Nachrichten aus dem Leben eines Lords

6. Oktober 2015
20:00 Uhr

Lesung

Edward George Bulwer-Lytton

Was wird er damit machen? Nachrichten aus dem Leben eines Lords
Eine Buchpremiere mit Jan Philipp Reemtsma, dem Suhrkamp Verlag und der Arno Schmidt Stiftung

Am 6. Oktober um 20 Uhr findet bei uns zu Ehren von Arno Schmidt im Zusammenhang mit der Arno Schmidt Ausstellung (Arno Schmidt: Eine Ausstellung in 100 Stationen in der Akademie der Künste (www.adk.de) eine Buchpremiere statt:

Das Buch, mit dem Arno Schmidt sich von Zettel’s Traum erholte

Finstermänner aus Londons Unterwelt, verlorene Söhne und verzeihende Väter, halbgelehrte Handwerker, stotternde Prediger, Wanderschauspieler und fahrendes Volk, zarte Kindsbräute und verliebte Ladys, die Frau in Eisengrau, Lady Frost und Pudel Toby: Edward Bulwer-Lytton, Zeitgenosse und Freund von Charles Dickens, entfaltet in diesem umfangreichen Roman das bunte Panorama der viktorianischen Gesellschaft. Der vermögende Lord Darrell und die von ihm geliebte Lady Montfort werden ebenso Opfer hinterhältiger Intrigen wie die arme Schauspielerin Sophie und ihr Anbeter Lionel Haughton: Jasper Losely heißt der gewissenlose Dieb und Erpresser, der dafür sorgt, dass sie alle immer wieder aneinander irre werden.

Voller Ränke und Volten steckt Edward Bulwer-Lyttons Porträt der Londoner Gesellschaft um 1850. Hinter der rasanten Handlung steht für den zeitlebens politisch engagierten Autor die Frage, welche Handlungsmöglichkeiten den Menschen im gesellschaftlichen Gefüge des 19. Jahrhunderts überhaupt bleiben. Die Armen, die Reichen, die Findigen und die Demütigen – was werden sie aus ihrem Leben machen? Arno Schmidts Übersetzung verleiht den Figuren ihre je eigene Sprache – eine Meisterleistung, die beim ersten Erscheinen 1971 dem Roman zu Kultstatus verholfen hat. (Verlagstext Suhrkamp-Verlag)

Mit Joachim Kersten, Bernd Rauschenbach, Jan Philipp Reemtsma

Sommer in Brandenburg

22. September 2015
20:00 Uhr

Lesung

Urs Faes

Sommer in Brandenburg
Suhrkamp, 2014

Zwei junge Menschen, noch keine zwanzig: er ein Hamburger Schlaks, aus einer gutbürgerlichen Familie, musisch interessiert; sie mit den dunklen Augen und dem unbefangenen Lachen, Tochter eines Wiener Zeitungsangestellten. Sie begegnen sich, sie arbeiten miteinander, sie verlieben sich – unter außergewöhnlichen Umständen. Im Sommer 1938 bereiten sich Lissy Harb und Ron Berend auf einem Landgut in Brandenburg auf ihre Ausreise nach Palästina vor; es ist eines von mehreren jüdischen Landwerken, sogenannten Hachschara-Zentren, in denen sich, von den Nationalsozialisten nur anfangs geduldet, Jugendliche für das harte Leben im Kibbuz rüsten. Sie alle eint das Ziel, dem Terror zu entkommen, sie alle eint die Hoffnung auf eine Ausreiseerlaubnis. Sommer in Brandenburg erzählt von der berührenden Beziehung zweier Menschen in einer fast idyllisch anmutenden kleinen Welt. Doch die Außenwelt macht sich in zunehmend barbarischer Weise bemerkbar. Und es ist die Frage, wie eine Liebe zu leben ist, wenn die Spielräume immer kleiner werden.

Urs Faes, 1947 geboren, lebt und arbeitet in Zürich und San Feliciano, Umbrien. Seine Werke sind vielfach ausgezeichnet, sein Roman Paarbildung stand auf der Shortlist für den Schweizer Buchpreis.

Raubfischen

16. Juni 2015
20:00 Uhr

Lesung

Matthias Jügler

Raubfischen
Blumenbar, 2015

Daniels Welt ist voller Zerwürfnisse. Der Urlaub in Schweden mit seinem Großvater bedeutet ihm alles. Beim Raubfischen auf dem See erfährt er immer mehr über die geheimnisvolle Welt unter Wasser. Doch dann erkrankt sein Großvater an ALS. Erst verliert er den Appetit, dann seine Stimme, zuletzt die Fähigkeit zu atmen. Daniel erträgt es nicht, tatenlos dabei zuzusehen, und fasst einen waghalsigen Entschluss.

»Raubfischen« ist die Geschichte eines Abschieds und eines Aufbruchs, es erzählt von der Einsicht, dass der Tod ein Gegner ist, mit dem man es aufnehmen sollte.

"Jüglers Sprache ist glasklar und unaufgeregt. Wie er vom Ende eines Lebens erzählt, lässt uns lange nicht mehr los." Matthias Nawrat

Matthias Jügler, geboren am 1.10.1984 in Halle/S. Studierte Germanistik, Skandinavistik und Kunstgeschichte in Halle, Greifswald und Oslo. Masterstudium am Deutschen Literatur-institut in Leipzig, er veröffentlichte Texte in DIE ZEIT, EDIT, Federwelt. Er übersetzt Literatur aus dem Norwegischen, unterrichtet an Volks-hochschulen Norwegisch. »Raubfischen« ist sein literarisches Debüt.

Eintritt 6 €

Marcel Reich-Ranicki

2. Juni 2015
20:00 Uhr

Lesung

Uwe Wittstock

Marcel Reich-Ranicki
Karl Blessing Verlag, 2015

Das Buch:

Er war ein scharfzüngiger Kritiker, dessen Urteil man fürchtete, der es aber auch wie kein Zweiter verstand, für große Bücher zu begeistern: Marcel Reich-Ranicki konnte mit Worten Berge versetzen, aber eines gelang ihm nie: sein Publikum zu langweilen.

Gestützt auf zum Teil bisher unveröffentlichte Quellen und auf Gespräche mit einstigen Weggefährten und Gegnern beschreibt Uwe Wittstock das Leben dieses Büchermenschen und Musikliebhabers: von der Hölle des Warschauer Gettos zum wichtigsten Literaturkritiker der Bundesrepublik Deutschland, der mit dem Literarischen Quartett für einige Jahre leidenschaftliche Diskussionen über Literatur im Fernsehen zu etablieren verstand – ein Wunder, das sich als unwiederholbar erwies.

Uwe Wittstock hat seine 2005 bei Blessing erschienene Biografie komplett überarbeitet und mit zahlreichen neuen Informationen und Fotos sowie einem Rückblick auf die letzten acht Lebensjahre des 2013 verstorbenen Marcel Reich-Ranicki ergänzt.

Uwe Wittstock, 1955 in Leipzig geboren, war von 1980 bis 1989 unter der Ägide von Marcel Reich-Ranicki Literaturredakteur der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". 1989 wurde er mit dem Theodor-Wolff-Preis für Journalismus ausgezeichnet. Anschließend war er Lektor im S. Fischer Verlag und Kulturkorrespondent der "Welt". Seit 2010 ist Literaturredakteur des Nachrichtenmagazins "Focus". Zuletzt veröffentlichte er den Essayband "Nach der Moderne" über die deutsche Gegenwartsliteratur.

Der Eintritt beträgt 8,- Euro

Vor dem Fest

6. Mai 2015
20:00 Uhr

Lesung

Saša Stanišic

Vor dem Fest
Der Gewinner des Leipziger Buchpreises 2014

Es ist die Nacht vor dem Fest im uckermärkischen Fürstenfelde. Das Dorf schläft. Bis auf den Fährmann – der ist tot. Und Frau Kranz, die nachtblinde Malerin, die ihr Dorf zum ersten Mal bei Nacht zeigen will. Ein Glöckner und sein Lehrling wollen die Glocken läuten, das Problem ist bloß: die Glocken sind weg. Eine Füchsin sucht nach Eiern für ihre Jungen, und Herr Schramm, ein ehemaliger Oberst der NVA, findet mehr Gründe gegen das Leben als gegen das Rauchen.

Niemand will den Einbruch ins Haus der Heimat beobachtet haben. Das Dorfarchiv steht aber offen. Doch nicht das, was gestohlen wurde, sondern das, was entkommen ist, treibt die Schlaflosen um. Alte Geschichten, Sagen und Märchen ziehen mit den Menschen um die Häuser. Sie fügen sich zum Roman einer langen Nacht, zu einem Mosaik des Dorflebens, in dem Alteingesessene und Zugezogene, Verstorbene und Lebende, Handwerker, Rentner und edle Räuber in Fußballtrikots aufeinandertreffen. Sie alle möchten etwas zu Ende bringen, in der Nacht vor dem Fest.

Saša Stanišic
Saša Stanišic wurde 1978 in Visegrad in Bosnien-Herzegowina geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Sein Debütroman "Wie der Soldat das Grammofon repariert" begeisterte Leser und Kritik gleichermaßen; er wurde bisher in 30 Sprachen übersetzt. Stanišic erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Adelbert-von-Chamisso-Preis. Auszüge seines neuen Romans "Vor dem Fest" wurden bereits vor Erscheinen ausgezeichnet mit dem Alfred-Döblin-Preis sowie dem Hohenemser Literaturpreis. Zum Erscheinen im März 2014 erhielt »Vor dem Fest« den Preis der Leipziger Buchmesse.

Luchterhand Literaturverlag, 2014, 19,99 €

Die endlose Stadt

28. April 2015
20:00 Uhr

Lesung

Ulla Lenze

Die endlose Stadt
Frankfurter Verlagsanstalt 2015

»Ulla Lenze hat mit Die endlose Stadt einen verblüffend spannenden Liebesroman geschrieben, der zugleich ein Essay über Kunst und Ethik ist.« Eva Behrendt, TAZ

Kunstvoll verknüpft Ulla Lenze im neuen Roman vier berührende Schicksale in einer Welt aus Städten, die immer verwirrender ineinander überzugehen scheinen, in der Kunst, Liebe, Leben ihre Unschuld verloren haben und dennoch der Kampf um sie täglich aufgenommen wird. Die endlose Stadt ist ein Roman voller Spiegelungen und geheimer Verflechtungen, reich an Gefühlen und Erkenntnis. Eine schwebend leichte Konstruktion, in der Zeiten, Orte und Identitäten ineinander tauchen, ein vielschichtiges Kunstwerk von großer Schönheit.

Ulla Lenze wurde 1973 in Mönchengladbach geboren. Sie studierte Musik und Philosophie auf Lehramt in Köln und schloss ihr Studium mit einer Staatsexamensarbeit über Hegels Lehre von der Dichtung ab. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Die endlose Stadt ist ihr vierter Roman.

Wald

14. April 2015
20:00 Uhr

Lesung

Doris Knecht

Wald
Rowohlt Verlag, 2015

Eine Frau allein in einem abgelegenen Haus in den Voralpen: Marian haust primitiv, in unfreiwilliger Autarkie, denn sie hat alles verloren. Früher, in der Stadt, hatte Marian Mode entworfen und lebte gut, dann trieben die Krise und eigene Fehler sie in den Bankrott, zum völligen Rückzug. Aber auch der Versuch, im geerbten Haus wieder zu sich zu finden, wird für Marian zum Überlebenskampf. Mühsam lernt sie, sich zu versorgen, sie fischt, wildert, stiehlt Gemüse und Hühner. Und sie muss sich arrangieren, in neuen Abhängigkeiten: Der reiche Grundbesitzer Franz versorgt sie mit dem Nötigsten - nicht ganz uneigennützig. Im Dorf feindet man die Außenseiterin immer mehr an. Als sie beschimpft und bedroht wird, muss Marian sich den Dingen stellen. Was ist das nun eigentlich mit Franz? Und wie kann sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen? Stückweise enthüllt der Roman Marians Sturz, schnell und unverblümt erzählt er, wie sie sich in ihrem neuen, archaischen Leben zu behaupten lernt. Eine starke, gefallene Frau mit dem Willen zum Neuanfang, und das Dasein auf dem Land als Spiegel einer brüchigen bürgerlichen Welt - in «Wald» findet Doris Knecht nicht nur einen unverwechselbaren Ton, sie erzählt auch auf mitreißende Weise davon, wie es ist, wenn man sein schönes Leben auf einen Schlag verliert.

Doris Knecht, geboren in Vorarlberg, ist Kolumnistin («Kurier», «Falter») und Schriftstellerin. Ihr erster Roman «Gruber geht» (2011) war für den Deutschen Buchpreis nominiert, derzeit wird er verfilmt, im Frühjahr 2015 kommt der Film in die Kinos. Für ihren vielgelobten Nachfolger «Besser» (2013) erhielt Doris Knecht den Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien und im Waldviertel.

Carl Schmitt - Ernst Rudolf Huber: Briefwechsel 1926-1981

20. März 2015
20:00 Uhr

Lesung

Ewald Grothe (Hrsg.)

Carl Schmitt - Ernst Rudolf Huber: Briefwechsel 1926-1981
Duncker & Humblot, 2014

Lesung und Gespräch mit dem Herausgeber und Wolfgang Huber

Carl Schmitt (1888-1985) und sein Schüler Ernst Rudolf Huber (1903-1990) zählen zu den bedeutendsten deutschen Juristen des 20. Jahrhunderts. Die bisher ungedruckte Korrespondenz von rund 220 Briefen und Postkarten aus den Jahren 1926 bis 1981 sowie der Anhang mit autobiographischen Skizzen, Rezensionen und Stellungnahmen Hubers ermöglichen wichtige Erkenntnisse sowohl zur Wissenschafts- und Universitäts-geschichte als auch zur allgemeinen deutschen Geschichte. Es handelt sich um einen schriftlichen Austausch mit politischer Brisanz und intellektuellem Anspruch. Die Korrespondenz gibt einen intensiven Einblick in das NS-Engagement der Briefpartner und die spätere Reflexion des eigenen Verhaltens unter den Bedingungen der Diktatur. Der Briefwechsel ist von den beteiligten Korrespondenzpartnern und von seiner inhaltlichen Relevanz her eine zentrale Quelle zur Intellektuellengeschichte des 20. Jahrhunderts.
br> Prof. Dr. Ewald Grothe , geb. 1961, ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal und Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung in Gummersbach.
Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber, geb. 1942, war 15 Jahre lang Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und zwischen 2003 und 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Wolfgang Huber ist der Sohn von Ernst Rudolf Huber.

Die verlorenen Schwestern

19. März 2015
20:00 Uhr

Lesung

Adrian McKinty

Die verlorenen Schwestern
Mit

Nordirland, 1983. Als an einem Septembertag 38 IRA-Terroristen aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausbrechen, herrscht höchste Alarmbereitschaft: Unter den Flüchtlingen befindet sich der in Libyen ausgebildete Bombenspezialist Dermot McCann. Inspector Sergeant Sean Duffy drückte mit McCann die Schulbank, weshalb mit einem Mal der MI5 vor seiner Tür steht. Duffy soll McCann finden. Er weiß: Jeden Moment könnten Bomben hochgehen, doch McCann bleibt von der Bildfläche verschwunden. Plötzlich wendet sich McCanns Ex-Schwiegermutter an Duffy. Sie will ihm helfen, allerdings nur unter einer Bedingung: Zuerst muss er das Rätsel um den Tod ihrer Tochter lösen. Vier Jahre zuvor war die Leiche der jungen Frau in einem von innen verriegelten Pub gefunden worden. Alles deutete auf einen Unfall hin, und doch ist die Mutter überzeugt, dass es Mord war. Aber wie sollte der Täter entwischt sein - bei verschlossenen Türen? Duffy ist ratlos, und die Uhr tickt ...

Adrian McKinty, geboren 1968 in Belfast, zählt zu den wichtigsten nordirischen Krimiautoren. Nach einem Philosophiestudium an der Oxford University verschlug es ihn nach New York und Denver, wo er verschiedenste Jobs annahm, vom Barkeeper bis zum Rugbycoach. Heute lebt der preisgekrönte Autor und Journalist mit seiner Familie in Melbourne, Australien.

Suhrkamp 2015, 14,99 €

???-Kids: In letzter Sekunde

7. März 2015
16:00 Uhr

Lesung

Boris Pfeiffer

???-Kids: In letzter Sekunde

Gefangen! Justus schnappte nach Luft. Wo blieben nur seine Freunde? "Peter! Bob! Hört ihr mich?" Plötzlich lief ein Zittern durch das Uhrwerk und ein schleifendes Geräusch kam auf ihn zu... Die größte Uhr der Welt in Rocky Beach! Doch dann geschieht das schier Unglaubliche: Die kostbare Uhr verschwindet spurlos. Für die drei ??? Kids beginnt ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit.

Boris Pfeiffer wurde 1964 in Berlin-Wilmersdorf geboren und schreibt, seit er 12 Jahre alt ist. Inzwischen ist er Autor von Theaterstücken für Kinder und vielen Kinder- und Jugendbüchern. Die meisten Kinder kennen ihn spätestens, wenn sie hören, dass er einer der beiden Autoren der beliebten Krimiserie „Die drei ??? Kids“ ist. Boris Pfeiffer liebt Detektivgeschichten. Deswegen stammen nicht nur viele ‚Drei ??? Kids’ Bücher aus seiner Feder, sondern auch die diesen Herbst 2011 neu erscheinende Berliner Detektivreihe ‚Unsichtbar und trotzdem da!’. Außerdem hat er ‚Das Wilde Pack’ (zusammen mit André Marx), ‚Die Akademie der Abenteuer’ und ‚Ein Pony Namens Buttermilch’ erfunden.

Dorfkirchen in Berlin und ihre Hüter

26. Februar 2015
20:00 Uhr

Lesung

Kara Huber (Hrsg.)

Dorfkirchen in Berlin und ihre Hüter
Edition Braus, 2014

Wie kommt die Dorfkirche in die Großstadt? Seit dem Zusammenschluss von mehreren Städten und Land-gemeinden zu Groß-Berlin 1920 gehören auch 50 Dorfkirchen zum Stadtbild von Berlin. Einige, wie in Lübars oder Rixdorf, sind Bestandteil eines erhaltenen historischen Dorfkerns. Andere, wie in Schmargendorf oder Französisch-Buchholz, liegen mittendrin im Trubel der Großstadt.

Der Band stellt 21 dieser Kirchen vor, von der St. Annenkirche in Dahlem bis zur Dorfkirche Zehlendorf, mit einführenden Texten ihrer prominenten „Paten“ und faszinierenden Bildern der Berliner Fotografen Wolfgang Reiher und Leo Seidel. „Türöffner“ sind auch diesmal die Kirchenhüter, die uns Einblick in die Geheimnisse und Besonderheiten „ihrer“ Kirchen geben und mitnehmen auf eine Reise in die bewegte Geschichte der alten und ewig jungen Stadt Berlin.

Kara Huber ist Pädagogin und Buchautorin, sie engagiert sich ehrenamtlich für Projekte in den Bereichen Kultur und Kirche. Sie hat die Bände „Brandenburgische Dorfkirchen und ihre Hüter“, „Kirchen in Brandenburg und ihre Hüter“ und “Kirchen in Berlin und ihre Hüter” herausgegeben.

Edition Braus, 2014, 39,95 €

Die strengen Frauen von Rosa Salva

21. Januar 2015
20:00 Uhr

Lesung

Matthias Zschokke

Die strengen Frauen von Rosa Salva

Ab Frühsommer 2012 lebt Matthias Zschokke für ein halbes Jahr in Venedig; vielleicht sollte man besser sagen: er lebt diese Stadt und notiert, was er sieht, riecht, schmeckt, hört und erfährt: nicht in ein stilles Tagebuch, sondern in Mails an Freunde, Verwandte, Kollegen.
Zschokkes ansteckende Neugier bewahrt ihn vor allem Idyllischen, sie richtet sich auf die ganze Welt, will alles erfahren, was man wissen kann. Ein schillerndes Kaleidoskop entsteht so, handelnd vom großen Ganzen und den kleinsten Marotten, vom Theaterdonner und vom Literaturbetrieb und von den wirklichen Dingen.

Matthias Zschokke, geb. 1954 in Bern, aufgewachsen in Aargau und Bern, lebt seit 1980 als Schriftsteller und Filme-macher in Berlin. 1982 debütierte er mit dem Roman »Max«, für den er den Robert-Walser-Preis erhielt. Zschokke veröffentlichte zahlreiche Romane, Theaterstücke und Spielfilme. Er wurde mit renommierten Preisen gewürdigt, darunter der Gerhart-Hauptmann-Preis, der Solothurner Literaturpreis und der Prix Femina étranger für den Roman »Maurice mit Huhn«.

Wallstein, 2014, 22,90 €

 Cabo de gata

25. November 2014
20:00 Uhr

Lesung

Eugen Ruge

Cabo de gata
Rowohlt, 2013

"Diese Geschichte habe ich erfunden, um zu erzählen, wie es war."

Ein Mann lässt alles hinter sich: seine Stadt, sein Land, sein bisheriges Leben. Mit nicht viel mehr als einer Hängematte und ein paar Schreibheften im Gepäck steigt er in einen Zug Richtung Süden. Der Zufall bringt ihn nach Cabo de Gata, ein Fischerdorf an der Mittelmeerküste. Die Landschaft ist öde, ein kalter Wind weht: kein Ort zum Bleiben. Und doch bleibt er, ein einsamer Gast in der Pension der alten Witwe. Das einzige Wesen, zu dem er Kontakt aufnimmt, ist eine Katze. Und plötzlich glaubt er zu begreifen, dass sie ihm etwas mitteilen will...Nach seinem Welterfolg «In Zeiten des abnehmenden Lichts» erzählt Eugen Ruge auf leichte, fast beiläufige Weise die Geschichte einer schwierigen Suche. «Cabo de Gata» ist ein Glanzstück novellistischer Prosa. Im Wechselspiel von Erfindung und Erfahrung liegt seine Wahrhaftigkeit - und auch seine Kunst.

Eugen Ruge, 1954 in Soswa (Ural) geboren, studierte Mathematik an der Humboldt-Universität und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde. Seit er 1988 aus der DDR in den Westen ging, ist er hauptberuflich fürs Theater und für den Rundfunk als Autor und Übersetzer tätig. Für seine dramatischen Arbeiten erhielt Eugen Ruge den Schiller-Förderpreis des Landes Baden-Württemberg; 2009 wurde sein erstes Prosamanuskript In Zeiten des abnehmenden Lichts mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet; für den daraus entstandenen Roman erhielt er den Aspekte-Literaturpreis und den Deutschen Buchpreis 2011.

Spiel der Zeit

13. November 2014
20:00 Uhr

Lesung

Ulla Hahn

Spiel der Zeit
DVA, 2014

Hilla Palm, Arbeiterkind vom Dorf, ist als Studentin in Köln angekommen. Im turbulenten Jahr 1968 sucht sie hier heimisch zu werden, erkundet die Welt der Sprache, genießt die Freiheit des Denkens, sehnt sich nach Orientierung im Leben und muss doch erkennen: Ich bin meine Vergangenheit. Erst als sie ihrer Liebe begegnet, findet sie die Kraft für einen neuen Blick auf alte Verletzungen. Ulla Hahn verwebt in diesem großen Epos eigene Erfahrungen mit Erfindungen, lässt Hilla Palm erzählen und fällt der »kleinen Schwester« auch mal ins Wort. »Spiel der Zeit« ist ein Buch über die Jahre der Sehnsucht und Leidenschaft - ein mitreißender Entwicklungsroman und zugleich ein imposantes Epochengemälde der 68er Jahre, eine der radikalen Umbruchphasen in der Geschichte der Bundesrepublik. Ulla Hahn, aufgewachsen im Rheinland, arbeitete nach ihrer Germanistik-Promotion als Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten, anschließend als Literaturredakteurin bei Radio Bremen. Schon ihr erster Lyrikband, "Herz über Kopf" (1981), wurde zu einem großen Leser- und Kritikererfolg. Ihr lyrisches Werk wurde u. a. mit dem Leonce-und-Lena-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet. Für ihren Roman „Das verborgene Wort“ (2001) erhielt sie den ersten Deutschen Bücherpreis. 2009 folgte der Bestseller "Aufbruch", der zweite Teil des Epos. Mit "Spiel der Zeit" legt Ulla Hahn nun die Fortsetzung, einen neuen großen Roman vor.

Anders

7. November 2014
19:00 Uhr

Lesung

Andreas Steinhöfel

Anders
Carlsen Verlag, 2014

Nach dem Unfall sind Zeit und Welt aus den Fugen. 263 Tage liegt der Winterjunge im Koma, exakt die Anzahl jener Tage, die seine Mutter vor elf Jahren mit ihm schwanger war. Dann erleben die Menschen um ihn herum ein Wunder: An einem prächtigen Sommertag kehrt Felix Winter zurück ins Leben. Und nennt sich von nun an anders, nämlich Anders. Er hat keinerlei Erinnerung mehr an die Zeit vor dem Unfall oder an den Unfall selbst ... und es gibt jemanden, der alles dafür tun wird, dass das so bleibt. Andreas Steinhöfel wurde 1962 in Battenberg geboren, arbeitet als Übersetzer und Rezensent und schreibt Drehbücher – vor allem aber ist er Autor zahlreicher, vielfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbücher, wie z. B. »Die Mitte der Welt«. Für »Rico, Oskar und die Tieferschatten« erhielt er u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis. Nach Peter Rühmkorf, Loriot, Robert Gernhardt und Tomi Ungerer hat Andreas Steinhöfel 2009 den Erich Kästner Preis für Literatur verliehen bekommen. 2013 wurde er mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk ausgezeichnet.

Kruso

20. Oktober 2014
20:00 Uhr

Lesung

Lutz Seiler

Kruso
Suhrkamp 2015

Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch kennen – Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte, in denen Ed seine sexuelle Initiation erlebt. Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes (und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert die Insel Hiddensee. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod – und ein Versprechen.

Die Hunde im Souterrain

1. Oktober 2014
20:00 Uhr

Lesung

Gabriele Weingartner

Die Hunde im Souterrain

Felice und Ulrich sind ein Liebespaar - sie Studentin, er junger Professor der Freien Universität Berlin, intellektuell versiert, glücklich. Sie verbringen zwei Jahre an der amerikanischen Ostküste, wo der Politologe Ulrich mit einem Stipendium forscht und sie sich in hochkarätigen universitären Kreisen bewegen, wo man Weltpolitik buchstäblich als Konstruktion begreift. Dann jedoch geschieht etwas, was Ulrichs Leben für immer verändert. In einer unaufhaltsamen Abwärtsspirale trudelt er der Katastrophe entgegen und setzt seinem Leben schließlich ein Ende. Felice bleibt als vergeblich Fragende und dann radikal Vergessende zurück, bis Jahrzehnte später eine Kiste mit Schriftstücken sie zwingt, in die Vergangenheit, nach New York und Boston zurückzureisen, um herauszufinden, warum und wohin Ulrich damals verloren ging. Was hatte es mit den Hunden im Souterrain auf sich, die Ulrich so besessen in Schach halten wollte? Führte Ulrich ein Doppelleben? Wer wusste mehr als Felice, damals in jenen fernen, traumverlorenen Zeiten, als man sich in Ironie erging und sich das Leben mit literarischen Zitaten schöner färbte?

Vielleicht Esther

3. September 2014
20:00 Uhr

Lesung

Katja Petrowskaja

Vielleicht Esther

Hieß sie wirklich Esther, die Großmutter des Vaters, die 1941 im besetzten Kiew allein in der Wohnung der geflohenen Familie zurückblieb? Die jiddischen Worte, die sie vertrauensvoll an die deutschen Soldaten auf der Straße richtete – wer hat sie gehört? Und als die Soldaten die Babuschka erschossen, »mit nachlässiger Routine« – wer hat am Fenster gestanden und zugeschaut?

Die unabgeschlossene Familiengeschichte, die Katja Petrowskaja in kurzen Kapiteln erzählt, hätte ein tragischer Epochenroman werden können: der Student Judas Stern, ein Großonkel, verübte 1932 ein Attentat auf den deutschen Botschaftsrat in Moskau. Sterns Bruder, ein Revolutionär aus Odessa, gab sich den Untergrundnamen Petrowski. Ein Urgroßvater gründete in Warschau ein Waisenhaus für taubstumme jüdische Kinder.

Wenn aber schon der Name nicht mehr gewiß ist, was kann man dann überhaupt wissen?

Statt ihren gewaltigen Stoff episch auszubreiten, schreibt die Autorin von ihren Reisen zu den Schauplätzen, reflektiert über ein zersplittertes, traumatisiertes Jahrhundert und rückt Figuren ins Bild, deren Gesichter nicht mehr erkennbar sind. Ungläubigkeit, Skrupel und ein Sinn für Komik wirken in jedem Satz dieses eindringlichen Buches.

Katja Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, studierte Literaturwissenschaft in Tartu (Estland) und promovierte in Moskau. Seit 1999 lebt sie in Berlin und arbeitet als Journalistin für russische und deutsche Print- Netzmedien. Seit 2011 ist sie Kolumnistin bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Für ihre Erzählung Vielleicht Esther erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis 2013.

Die Stimmung der Welt

24. Juni 2014
20:00 Uhr

Lesung

Jens Johler

Die Stimmung der Welt

Erstmals wird Johann Sebastian Bachs Leben als Roman erzählt. Seine Suche nach der Wahrheit, seine Liebe zu den Frauen, seine Angst vor der Ferne, seine tiefe Religiosität. Ebenso spannend wie gut recherchiert schildert Jens Johler den Werdegang dieses genialen Komponisten in einer Zeit des Umbruchs - zwischen Hexenverbrennungen, Newtons Gravitationstheorie, der Leibniz´schen Rechenmaschine, absolutistischen Herrschern und dem Aufkommen einer neuen bürgerlichen Öffentlichkeit in Kaffeehaus und Oper.

Jens Johler, geboren 1944 in Neumünster, war nach seiner Schauspielausbildung in München drei Jahre lang an den Städtischen Bühnen in Dortmund tätig. Danach studierte er Volkswirtschaft in Berlin, wo er als wissenschaftlicher Assistent an der FU arbeitete. Er schreibt Radiofeatures, Theaterstücke, Erzählungen, Politthriller (Kritik der mörderischen Vernunft) und ist Co-Autor der Biographie der Band TON STEINE SCHERBEN.

»Der Autor verbindet wissenschaftliche Recherche mit eigener Fantasie und füllt die Lücken in Bachs verbürgter Biographie mit Fiktion.« WDR 3 TonArt

Alexander Verlag, 2013

Margareta Morgenstern

6. Mai 2014
20:00 Uhr

Lesung

Johannes Lenz

Margareta Morgenstern
Die Lebensgef

Eine biographische Skizze

Einführung und Gespräch: Manfred Kannenberg-Rentschler

Johannes Lenz hat Margareta Morgenstern noch persönlich gekannt. Er war ihr in herzlicher Freundschaft verbunden und betreute sie als Seelsorger. In dieser biografischen Skizze verbindet er persönliche Erinnerungen und umfangreiches Material aus dem Nachlass der Morgensterns zu einem bewegenden Porträt einer außergewöhnlichen Persönlichkeit und einer besonderen Lebensleistung.

Johannes Lenz: Margareta Morgenstern
Die Lebensgefährtin - Eine biografische Skizze

Verlag Urachhaus, 2014

Keine Experimente

27. Januar 2014
20:00 Uhr

Lesung

Markus Feldenkirchen:

Keine Experimente

Der konservative Bundestagsabgeordnete und Familienpolitiker Frederik Kallenberg stammt aus einem zerrütteten Elternhaus im katholischen Sauerland und möchte alles besser machen als seine Eltern. Er heiratet seine Jugendliebe Julia, bekommt mit ihr zwei Kinder, und als er mit Anfang dreißig auch noch in den Bundestag gewählt wird und nach Berlin aufbricht, scheint sein Glück perfekt. Doch mitten in seiner ersten Legislaturperiode verschwindet er plötzlich, zurück bleiben eine mysteriöse Notiz und viele Fragen. Weshalb wurde er von der Kanzlerin persönlich vorgeladen? Hat die emanzipierte, unabhängige Liane, mit der er sich ganz gegen seine moralischen Grundsätze auf eine Affäre eingelassen hat, mit Frederiks Verschwinden zu tun?

Schonungslos und humorvoll schildert Markus Feldenkirchen die innere Zerrissenheit seines Helden, der seine festgefahrenen Prinzipien privat wie politisch immer stärker infrage stellen muss.

Der Autor

Markus Feldenkirchen, 1975 in Bergisch Gladbach geboren, studierte in Bonn und New York und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Seither arbeitet er als Redakteur in Berlin, zunächst beim Tagesspiegel, seit 2004 beim Spiegel, mittlerweile als Autor für deutsche Politik im Hauptstadtbüro. Seine journalistische Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem »Axel-Springer-Preis« für Nachwuchsjournalisten.
Bei Kein & Aber erschien 2010 sein viel gelobter Debütroman »Was zusammengehört«.

Auf der ganzen Welt nur sie

7. Dezember 2013
11:30 Uhr

Lesung

Dagmar von Gersdorff

Auf der ganzen Welt nur sie
Signierstunde

Die verbotene Liebe zwischen Prinzessin Elisa Radziwill und Wilhelm von Preußen (Insel Verlag)

Eine preußisch-polnische Liebesgeschichte

Schon als Kind fand er sie bezaubernd: Prinz Wilhelm, Sohn von Königin Luise und Friedrich Wilhelm III. von Preußen, liebte Prinzessin Elisa, Tochter des reichen polnischen Magnaten Fürst Radziwill. Sie treffen sich in den königlichen Schlössern in Berlin, Potsdam und Schlesien und erleben »funkelnde Tage des Glücks«. Das große »E!!!!!« in Wilhelms privatem Tagebuch wird zum Zeichen seiner Sehnsucht. Ganz Europa wartet mit Spannung auf die Heirat. Doch nach fünf Jahren des Hoffens und Bangens mit sage und schreibe dreißig Gutachten zur Ebenbürtigkeit der Prinzessin verbietet der König die Verbindung. Vor dem Hintergrund der Geschichte Preußens und Polens, auf der Grundlage historischer Quellen und bisher unbekannter Tagebücher und Briefe erzählt Dagmar von Gersdorff von großen Gefühlen, enttäuschten Hoffnungen, Intrigen, Politik und falsch verstandener Staatsräson. Als »liebevoller und gehorsamer Sohn« heiratet der Preußenprinz bald darauf Augusta von Sachsen-Weimar und wird 1871 deutscher Kaiser. Elisa stirbt 1834 mit 30 Jahren an Lungentuberkulose. Doch bis zu Wilhelms Tod 1888 stand das Bild der Geliebten vor ihm in seinem Arbeitszimmer.

Die Autorin: Dagmar von Gersdorff, Dr. phil., geb. von Forell, stammt aus Trier/Mosel und lebt heute als Literaturwissenschaftlerin und freie Schriftstellerin in Berlin. Vor ihrem Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin war sie als Redakteurin bei den Ruhr-Nachrichten in Dortmund und der Süddeutschen Zeitung in München tätig. Neben zahlreichen Biographien berühmter Persönlichkeiten aus der Goethe-Zeit (unter anderem »Bettina und Achim von Arnim«, »Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise«) verfasste sie sechs Kinderbücher, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, drei Text- Bildbände für die Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz Berlin sowie zahlreiche Beiträge für Rundfunk, Zeitschriften und Anthologien.

Gesammelte Gedichte

29. November 2013
20:00 Uhr

Lesung

Ulla Hahn

Gesammelte Gedichte

Dieser Band versammelt Gedichte von Ulla Hahn aus den vergangenen vier Jahrzehnten, ergänzt durch neue, bisher unveröffentlichte Texte. Die Melodien von Ulla Hahns Versen verfügen über unverwechselbare, eigenwillige Töne; ihre Rhythmen klingen lange nach in den Ohren begeisterter Leserinnen und Leser. Im offenen Spiel neuer und überlieferter Formen findet sie Worte für Liebe und Verzweiflung, Erinnern und Vergessen, Geschichte und Gegenwart. Die großen, ihre Lyrik bestimmenden Themen sind geblieben; der Blick der Dichterin ist weiter geworden, gelassener und freier zugleich. Vierzig Jahre Liebes- und Lebenslyrik, die bleibt.

Ulla Hahn, aufgewachsen im Rheinland, arbeitete nach ihrer Germanistik-Promotion als Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten, anschließend als Literaturredakteurin bei Radio Bremen. Schon ihr erster Lyrikband, "Herz über Kopf" (1981), wurde zu einem großen Leser- und Kritikererfolg. Ihr lyrisches Werk wurde u. a. mit dem Leonce-und-Lena-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet. Für ihren Roman „Das verborgene Wort“ (2001) erhielt sie den Deutschen Bücherpreis. 2009 folgte "Aufbruch", der zweite Teil des Epos. Auch dieser Roman stand monatelang auf der Bestsellerliste.

Besser

12. November 2013
20:00 Uhr

Lesung

Doris Knecht

Besser

Das Buch

Antonia Pollak hat ein Leben, von dem viele träumen – ihr Mann Adam trägt sie und die beiden Kinder auf Händen, man leistet sich, worauf man Lust hat, hat Freunde mit interessanten Jobs, alles läuft in festen Bahnen.
Doch Toni Pollak hat auch ein paar Geheimnisse, von denen ihr Liebhaber noch das kleinste ist. Zu ihrer Mutter hat sie jeden Kontakt abgebrochen, und als junge Frau kannte Toni die falschen Leute, was sie fast vergessen hat – bis eines Tages ein Mann von früher auftaucht. Während der ökohedonistische Alltag weiterläuft, wächst in Toni die Angst, die Vergangenheit könne sie einholen …
Doris Knecht schickt ihre Heldin, die immer das Gefühl hat, gar nicht in ihr schönes Leben zu passen, durch Feuerproben, in denen sie alles zu verlieren fürchtet und langsam ein paar Dinge zu begreifen beginnt. Und wie nebenher porträtiert Doris Knecht mit unbestechlichem Blick unsere Zeit, ihre Typen und Lebensentwürfe.
Ein verteufelt ehrliches Buch über das Dasein und die wahrhaften Lügen, die es zusammenhalten – und ein ebenso schwarzer wie komischer Roman über das richtige Leben im falschen.


Doris Knecht

Doris Knecht, geboren 1966 in Vorarlberg, war stellvertrende Chefredakteurin des Wiener Stadtmagazins „Falter“ und Kolumnistin des Schweizer „Tages-Anzeiger“. Für den „Kurier“ schreibt sie die tägliche Kolumne „Knecht“, für den „Falter“ wöchentlich eine Familienkolumne. Ihr erster Roman „Gruber geht“ stand 2011 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Doris Knecht ist Mutter von Zwillingen und lebt mit ihrer Familie in Wien und im Waldviertel.

Vorläufige Chronik des Himmels über Pildau

23. Oktober 2013
20:00 Uhr

Lesung

Max Scharnigg

Vorläufige Chronik des Himmels über Pildau
Hoffmann & Campe

Der Autor

Max Scharnigg wurde 1980 in München geboren und arbeitet als Journalist unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, Architectural Design und Nido. Er veröffentlichte das Reisebuch Hotel Fatal, die Kolumnensammlung Das habe ich jetzt akustisch nicht verstanden und Feldversuch. Unser Stück Land vor den Toren der Stadt. 2011 erschien sein Romandebüt Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe, das mit dem Münchner Literaturstipendium gefördert und mit dem Bayerischen Kunstförderpreis sowie dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet wurde.

Das Buch

Die magische Welt des Jasper Honigbrod: Ein Einsiedlerhof in den Hügeln, drei Generationen unter einem Dach und ein sehr alter Fisch im Weiher - das ist das Dorf Pildau. Wer hier aufwächst, kann entweder sehr glücklich oder sehr unglücklich werden. Jasper Honigbrod entscheidet sich mit sechs Jahren für das Glück. Was er noch nicht weiß: Fehlentscheidungen sind in seiner Familie ausgesprochen häufig.
In Pildau geht jeder auf seine Weise mit dem Leben und dem Zeitverflug um. Die größte gemeinsame Sorge gilt der Hofstange, die nach alter Tradition jedes Jahr höher in den Himmel wachsen muss. Als nach einem nächtlichen Unfall das Waisenkind Lada auf dem Hof landet, beginnen sich die Dinge zu verändern, nicht nur für Jasper, der zu einer Schwester und einer ersten Liebe kommt. "Außergewöhnliche Erzählkraft, Lust am Fabulieren jenseits des literarischen Mainstreams und eine einzigartige Hand für das Magische." Die Jury des Mara-Cassens-Preises.

Berlin ist zu groß für Berlin

17. September 2013
20:00 Uhr

Lesung

Hanns Zischler

Berlin ist zu groß für Berlin
Galiani Verlag 2013

Hanns Zischler

Hanns Zischler, Jahrgang 1947, arbeitet neben seinem Beruf als Schauspieler seit vielen Jahren als Publizist. Zu seinen Büchern zählen u. a. die in viele Sprachen übersetzte Forschungsarbeit Kafka geht ins Kino. Bei Galiani erschien von ihm gemeinsam mit Hanna Zeckau Der Schmetterlingskoffer (2010) und zuletzt Berlin ist zu groß für Berlin (2013).

Das Buch

Seit gut vierzig Jahren bewegt sich Hanns Zischler fast ausschließlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der S-Bahn durch Berlin. Kein Wunder, dass er einen ganz eigenen Blick auf die Stadt und ihre Geschichte entwickelt hat. Da ist vor allem eine Beobachtung: Zu der Stadt, die einst auf Sand und Sumpf gebaut wurde, gehört seit je eine gewisse Mischung aus Ausdehnungshunger, Größenwahn und Lust an der Selbstzerstörung.
Oder wie anders soll man es bezeichnen, wenn den Plänen des Architekten Schinkel fast alle vorhandenen barocken Ensembles Unter den Linden zum Opfer fallen? Oder die Bürogemeinschaft Hitler/Speer und der Germania-Plan: Wäre der Krieg den beiden nicht zuvorgekommen, hätte in ihrem Auftrag die Abrissbirne fast genauso schlimm gewütet.

Hanns Zischler entführt seine Leser in ein weniger bekanntes Berlin, wenn er seine Spaziergänge mit denen des Stadtgeografen Friedrich Leyden, der Dichterin Gertrud Kolmar und des Passfälschers Oskar Huth verschränkt und dank der Aufzeichnungen der drei Stadtwanderer ein untergegangenes Berlin aufspürt. Er macht den Geist und die Geschichte der Stadt spürbar, wenn er auf den Teufelsberg im Grunewald wandert, an dessen Erde man nur leicht graben muss, um auf Scherben, Zinkblech und Klinker zu stoßen – Reste von Berliner Mietshäusern. Wer weiß schon, dass im Inneren des Teufelsbergs ein noch viel größeres Geheimnis schlummert?

(Verlagstexte)

Höllenritt Wahlkampf - Ein Insider-Bericht

27. August 2013
20:00 Uhr

Lesung

Frank Stauss

Höllenritt Wahlkampf - Ein Insider-Bericht

Das Buch:

Schonungslos gewährt der Autor einen einmaligen Blick hinter die Kulissen moderner Wahlkämpfe. Dort werden unter höchstem Einsatz von Geld, Nerven und persönlicher Reputation alle Register moderner Kommunikation gezogen. Am Ende der Schlacht gibt es meist nur einen Sieger, aber sehr, sehr viele Verlierer. Um die No.1 zu werden, muss man alles geben. Wirklich alles.

Der Autor:

Jahrgang 1965, studierte Politische Wissenschaften in Heidelberg, Washington, DC, und Berlin und begann seine Karriere als Wahlkämpfer in der Clinton/Gore-Kampagne. Seither betreute er über zwanzig Wahlkämpfe - unter anderem für Hannelore Kraft, Gerhard Schröder, Peer Steinbrück und Klaus Wowereit. Seine Kampagnen wurden bereits fünf Mal mit dem höchsten Preis für politische Kommunikation, dem Politikaward, ausgezeichnet. Frank Stauss ist Mitinhaber der Kommunikationsagentur BUTTER. und Lehrbeauftragter für Politische Kommunikation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Leben in Bildern

12. Juni 2013
20:00 Uhr

Lesung

Helmut Böttiger: Ingeborg Bachmann

Leben in Bildern
Buchpr

"Leben in Bildern" heißt eine neue Reihe des Deutschen Kunstverlags, in der neben Ingeborg Bachmann Bände über Alfred Döblin, Gottfried Benn und Robert Musil erschienen sind.

Wir freuen uns, diese Reihe zusammen mit dem Verlag und dem Autor Helmut Böttiger (Preis der Leipziger Buchmesse 2013 für "Die Gruppe 47") mit einer Lesung vorzustellen.
Die Schauspielerin Anja Schiffel wird dabei Texte von Ingeborg Bachmann vortragen.

Bo

22. Mai 2013
20:00 Uhr

Lesung

Rainer Merkel

Bo

Über den Roman

Eigentlich sollte Benjamin von seinem Vater abgeholt werden. Aber stattdessen steht der Dreizehnjährige mitten in der Nacht allein am Flughafen von Monrovia. Ohne Pass und Gepäck, aber mit einem fremden Mantel, in dessen Taschen dicke Geldbündel stecken. Auf dem Weg in die Stadt wird er von zwielichtigen Gestalten verfolgt und steht plötzlich vor dem gleichaltrigen Bo und der wohlstandsverwöhnten Brilliant. Haben sie ihn schon erwartet?
Rainer Merkel, dessen letzter Roman auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, erzählt uns mit waghalsiger Leichtigkeit eine Reise durch die afrikanische Welt und das Erwachsenwerden, eine rasante Road-Novel in unsere unbekannte Gegenwart. Auf der Suche nach seinem Vater lernt Benjamin, wie man über sich hinaus wächst, und erlebt ein mitreißendes Abenteuer fürs Leben.

Rainer Merkel

Rainer Merkel, 1964 in Köln geboren, hat Psychologie und Kunstgeschichte studiert und lebt in Berlin. Von 2008 bis 2009 arbeitete er für Cap Anamur im einzigen psychiatrischen Krankenhaus Liberias.
Es erschienen die Romane ›Das Jahr der Wunder‹, für den er den Preis der Jürgen- Ponto-Stiftung erhielt, ›Das Gefühl am Morgen‹, ›Lichtjahre entfernt‹, der auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis stand, die Reportage ›Das Unglück der anderen. Kosovo, Liberia, Afghanistan‹ und zuletzt der Roman ›Bo‹.
(Verlagstexte)

Mutabor – Magische Märchen der Wandlung

18. April 2013
19:30 Uhr

Lesung

Mutabor – Magische Märchen der Wandlung
Spannend erz

Die Regenbogentruppe

12. März 2013
20:00 Uhr

Lesung

Andrea Hirata

Die Regenbogentruppe
Hanser Berlin Verlag

Es lesen: Andrea Hirata und die deutsche Übersetzung Elisabeth Ruge, Verlegerin Hanser Berlin Verlag

Wenn der Morgen auf Belitung, Indonesien, graut, kann nichts sie aufhalten.
Die Schüler der „Regenbogentruppe“ – Söhne und Töchter von Fischern und Minenarbeitern – wollen nicht eine einzige Unterrichtsstunde verpassen, denn für sie ist die Schule die einzige Möglichkeit, der Armut zu entkommen. Da ist zum Beispiel Lintang, das mathematische Genie, oder Mahar, der Künstler und angehende Schamane. Und Ikal, der seinen Weg macht: von der Armenschule über das Studium in Paris und London zum gefeierten Schriftsteller. Wie Khaled Hosseini in „Drachenläufer“ verarbeitet Andrea Hirata zugleich seine eigene bewegende Geschichte und eröffnet uns dabei tiefe Einsichten in ein zerrissenes Land. (Verlagstext)

Andrea Hirata
Andrea Hirata wurde auf der Insel Belitung, Indonesien, geboren, wo er auch heute lebt. Er absolvierte ein Wirtschaftsstudium an der University of Indonesia und setzte seine Ausbildung mit einem Stipendium in Paris und Sheffield fort. Mit Die Regenbogentruppe wurde er zum meistgelesenen Schriftsteller Indonesiens. Der Roman wurde 2008 in Indonesien verfilmt und in 25 Sprachen übersetzt.

Abgehauen

26. Februar 2013
20:00 Uhr

Lesung

Grit Poppe

Abgehauen
Hautnah: Die Geschichte einer Flucht

1989 in der DDR, Geschlossener Jugendwerkhof Torgau: Die rebellische Gonzo soll hier, wie schon ihre Freundin Anja, Heldin von "Weggesperrt", zu einer "sozialistischen Persönlichkeit" umerzogen werden. Hilflos ist sie den Methoden der Erzieher ausgeliefert und zerbricht fast an dieser Erfahrung. Als sie in ihren alten Jugendwerkhof zurückgebracht werden soll, gelingt ihr die Flucht. Sie will endlich frei sein! In einer Kleingartenanlage trifft sie René, der in den Westen abhauen will. Gemeinsam schaffen sie es über die grüne Grenze bis in die Prager Botschaft.

Die Geschichte basiert auf Zeitzeugen-Interviews sowie historischen Tatsachen.

Für den ersten Band "Weggesperrt" wurde die Autorin mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2010 ausgezeichnet. "Eine Geschichte, die unter die Haut geht und gelesen werden sollte, von Jugendlichen und Erwachsenen." DIE ZEIT über "Weggesperrt" (Verlagstext)

spielen Streichquartette

13. Februar 2013
20:00 Uhr

Lesung

Musiker des Konzerthausorchesters Berlin

spielen Streichquartette

am Mittwoch, den 13. Februar bei uns in der Galerie:

Dmitri Schostakowitsch: Zwei Stücke für Streichquartett

Alexander Borodin: Streichquartett Nr. 2 D-Dur

Johannes Jahnel, 1. Violine
Cornelia Dill, 2. Violine
Felix Korinth, Viola
Ying Guo, Violoncello

Eintritt 8 €

Der Mann mit den zwei Augen

23. Januar 2013
20:00 Uhr

Lesung

Matthias Zschokke

Der Mann mit den zwei Augen

Matthias Zschokke schreibt vom scheinbar Alltäglichen, entdeckt daran das Einzigartige, Schöne, Traurige und Komische und erzählt ganz nebenbei eine diskrete Liebesgeschichte.

Tragisch oder komisch? Abgründig oder banal? Alltäglich oder außergewöhnlich? Der Roman balanciert zwischen diesen Gegensätzen ebenso wie sein Protagonist, von dem man nur gerade erfährt, dass er zwei Augen hat und eine Nase, und der in einer Selbstbeschreibung von sich sagt: »Ich komme im Mantel, in einem sandfarbenen, und in der linken Hand halte ich voraussichtlich einen kleinen sandfarbenen Koffer. Ich bin durchschnittlich groß, habe durchschnittlich kurzes, sandfarbenes Haar, und rechts von mir wird eine Frau gehen, die etwa ein Kopf kleiner ist als ich, und die Sie sich der Einfachheit halber am besten auch gleich sandfarben vorstellen – wir werden einander bestimmt nicht verpassen.«

Ob in den Cafés und auf den Straßen, beim Zusammentreffen mit Fremden und Bekannten, ob auf Reisen oder zu Hause bei der Frau, die der Mann mit den zwei Augen vor vielen Jahren beim Chorsingen kennen und lieben gelernt hat, ob bei Rosaura, die ihm in ihrem Etablissement die merkwürdigsten Freuden zuteil werden lässt – Zschokke ist ein Meister darin, die Dinge und Ereignisse im Erzählen zu drehen und zu wenden, bis sie in einem fremden Licht ihre Selbstverständlichkeit verlieren und uns staunen machen.

Gold und Staub

24. Oktober 2012
20:00 Uhr

Lesung

Galsan Tschinag

Gold und Staub

Ein Roman über das Uralte, Unglaubliche inmitten von Profitgier und Umweltzerstörung.
Vor 50 Jahren begegnete der Tuwa-Mongole Galsan Tschinag zum ersten Mal der deutschen Sprache. Inzwischen ist er zu einem der sprachmächtigsten Autoren der deutschen Literatur geworden. In diesem funkelnden, ebenso heiteren wie nachdenklichen Roman führt er uns in den innersten Kreis seines Lebens in der mongolischen Steppe. Ein Jahrhundertgedanke hat sich in seinem Hirn festgesetzt: Mit einer Million Bäume will er die Steppe begrünen. Der erste Schritt: Der öde, zerfallene Friedhof der Ahnen soll wieder hergerichtet werden.
Doch dabei tun sich zahlreiche Hindernisse auf. Die Stammesleute fürchten die Geister der Toten, es fehlt an Geld, Material und Durchhaltewillen. Kann er sich auf seine Schamanenschwester verlassen? Da taucht in der Jurte des Stammesführers eine rätselhafte, blonde, berückend schöne Kasachin auf. Ihre Klugheit und Leidenschaft lässt ihn vergessen, dass sie ein eigenes, bedrohliches Ziel verfolgt.
(Unionsverlag)

Galsan Tschinag

Galsan Tschinag, geboren 1943 in der Westmongolei, ist Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa. Von 1962 bis 1968 studierte er Germanistik in Leipzig, seither schreibt er viele seiner Werke auf Deutsch. Er lebt den größten Teil des Jahres in der Landeshauptstadt Ulaanbaatar und verbringt die restlichen Monate abwechselnd als Nomade in seiner Sippe im Altai und auf Lesereisen im Ausland. Galsan Tschinag erhielt u.a. 1992 den Adelbert-von-Chamisso-Preis und 2001 den Heimito-von-Doderer-Preis. 2002 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

liest aus seinem neuen Roman

8. Oktober 2012
20:00 Uhr

Lesung

Gerhard Henschel

liest aus seinem neuen Roman "Abenteuerroman"

Gerhard Henschel (Jahrgang 1962) lebt als freier Schriftsteller bei Hamburg. Zuletzt erschienen seine Bücher Neidgeschrei. Antisemitismus und Sexualität (2008), Die Springer-Bibel. Ein Panorama der Mediengeschichte (2008) und Da mal nachhaken. Näheres über Walter Kempowski (2009). Sein Briefroman Die Liebenden (2002) begeisterte die Kritik ebenso wie die Abenteuer seines Erzählers Martin Schlosser: Kindheitsroman (2004), Jugendroman (2009) und Liebesroman (2010). Abenteurroman ist der vierte Teil seiner Chronik, die er entlang des Lebens von Martin Schlosser erzählt.

Berliner Kirchen und ihre Hüter

26. September 2012
20:00 Uhr

Lesung

Kara Huber

Berliner Kirchen und ihre Hüter

Eine große Zahl an Kirchen prägt das Berliner Stadtbild. Der Dom am Lustgarten, der den Mitgliedern des Hauses Hohenzollern als Ruhestätte dient, die nicht weit entfernt gelegene Marienkirche als bauliches Zeugnis der frühen Stadtgeschichte, die Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg, die als Treffpunkt für Bürgerrechtler und Oppositionelle der DDR-Friedensbewegung genutzt wurde und die Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche, die mit ihrer Turmruine als eines der Wahrzeichen der Stadt gilt, bilden nur eine kleine Auswahl der Berliner Kirchen, die u. a. folgende Prominente vorstellen: Christine Bergmann, Annette Dasch, Rainer Fetting, Albrecht Mayer, Sebastian Nordmann, André Schmitz, Wolfgang Thierse, Sasha Waltz oder Klaus Wowereit.

Kara Huber ist Pädagogin und Buchautorin, sie engagiert sich ehrenamtlich für Projekte in den Bereichen Kultur und Kirche. Sie hat die Bände „Brandenburgische Dorfkirchen und ihre Hüter“ und „Kirchen in Brandenburg und ihre Hüter“ herausgegeben.

Wolfgang Reiher, Fotograf und Fotodesigner, arbeitet in den Bereichen Architektur, Werbung, Reise, People, Portrait und Reportage; er lebt in Berlin und Frankfurt am Main.

Leo Seidel, geboren 1977 in Berlin, absolvierte eine Ausbildung zum Fotodesigner am Lette-Verein Berlin. Seit Juni 2004 ist er Archivfotograf bei OSTKREUZ Agentur der Fotografen und arbeitet freiberuflich für Verlage, Magazine und Agenturen.

Ich fieng an hier Wurzeln zu schlagen

9. Juli 2012
20:00 Uhr

Lesung

Prof. Dr. Ewald Grothe

Ich fieng an hier Wurzeln zu schlagen
die Br

Vortrag und Lesung zum 200jährigen Jubiläum der „Kinder- und Hausmärchen“

Islamische Kunst für junge Leser

9. Juni 2012
16:00 Uhr

Lesung

S. Böhme, K. Bartram, W. Braun (Hrsg)

Islamische Kunst für junge Leser
Eine Reise durch die Geschichte. Ab 10 Jahre

E. A. Seemann Verlag, Leipzig

Von den Gärten Andalusiens bis zur Seidenstraße. Was ist eigentlich islamische Kunst? Eine Zeitreise durch die Länder der islamischen Welt. Vom Hammam des Kalifen bis zum Harem der geheimen türkischen Herrscherin. Mit Illustrationen und Meisterstücken aus dem Museum für Islamische Kunst in Berlin. Wie sah eine Audienz beim Kalifen aus? Und warum befindet sich in alten Ölbildern der Teppich immer auf dem Tisch? Dieser Band führt durch die islamischen Welten, ihre Kunst und Kultur. Die Texte und Illustrationen berichten über den Beginn des Islam und seine Verbreitung bis nach Spanien, Istanbul und zur Seidenstraße. Das Buch lädt Kinder und Eltern ein, im Museum für Islamische Kunst in Berlin auf Entdeckungstour zu gehen und so manches Unbekannte und Neue über muslimische Lebenswelten, Moscheen und »Märchen«-Paläste zu erfahren.

Wie kann man die Kunstschätze der Berliner Museen Kindern näher bringen? Die Herausgeberin Waldtraut Braun hat mit der Autorin Sabine Böhme und der Illustratorin Karen Bartram die Sammlung des Museums für Islamische Kunst zu einem informativen und unterhaltsamen Kunstführer für junge Menschen erschlossen.


Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Wir freuen uns sehr über jedes Kind, das kommt!

Mein russisches Abenteuer

31. Mai 2012
20:00 Uhr

Lesung

Jens Mühling

Mein russisches Abenteuer
auf der Suche nach der wahren russischen Seele (Dumont Verlag)

Vor zehn Jahren lernt der Journalist Jens Mühling in Berlin den russischen Fernsehproduzenten Juri kennen. Die Begegnung verändert sein Leben. Juri verkauft deutschen Sendern erfundene Geschichten über Russland, er sagt: »Die wahren Geschichten sind noch viel unglaublicher als alles, was ich mir ausdenken könnte.« Seitdem reist Jens Mühling immer wieder nach Russland, getrieben von der Idee, diese wahren Geschichten zu finden. Die Menschen, denen er auf seinen Reisen begegnet, wirken wie ausgedacht. Aber sie sind das wahre Russland. Eine Einsiedlerin, die seit ihrer Geburt in der Taiga lebt und erst als Erwachsene erfahren hat, dass es jenseits der Wälder eine Welt gibt. Ein Mathematiker, der 1000 Jahre der russischen Geschichte für erfunden hält. Ein Priester, der in der atomar verseuchten Sperrzone von Tschernobyl predigt. ›Mein russisches Abenteuer‹ ist eine Reiseerzählung, die durch das heutige Russland führt. Aus sehr persönlicher Perspektive porträtiert Jens Mühling eine Gesellschaft, deren Lebensgewohnheiten, Widersprüche, Absurditäten und Reize im Ausland nach wie vor wenigen vertraut sind.

Jens Mühling, geboren 1976 in Siegen, studierte Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und der University of East Anglia, Norwich, England. Er war Redakteur der Moskauer Deutschen Zeitung und arbeitet seit 2005 beim Tagesspiegel. Für seine Reportagen und Essays über Russland wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Reportagepreis n-ost, dem Axel-Springer-Preis und dem Peter-Boenisch-Gedächtnispreis.

Ich nannte ihn Krawatte

16. Mai 2012
20:00 Uhr

Lesung

Milena Michiko Flašar

Ich nannte ihn Krawatte
(Wagenbach Verlag)

Ist es Zufall oder eine Entscheidung? Auf einer Parkbank begegnen sich zwei Menschen. Der eine alt, der andere jung, zwei aus dem Rahmen Gefallene. Nach und nach erzählen sie einander ihr Leben und setzen behutsam wieder einen Fuß auf die Erde.
Nur wenige sorgfältig gewählte Worte benötigt Milena Michiko Flašar, um ihre Figuren zum Leben zu erwecken, nur wenige Szenen, um ganze Schicksale zu erzählen. Ein junger Mann verlässt sein Zimmer, in dem er offenbar lange Zeit eingeschlossen war, tastet sich durch eine fremde Welt. Eine Bank im Park wird ihm Zuflucht und Behausung, dort öffnet er die Augen, beginnt zu sprechen und teilt mit einem wildfremden Menschen seine Erinnerungen. Der andere ist viele Jahre älter, ein im Büro angestellter Salaryman wie Tausende. Er erzählt seinerseits, über Tage und Wochen hinweg, Szenen eines Lebens voller Furcht und Ohnmacht, Hoffnung und Glück. Beide sind Außenseiter, die dem Leistungsdruck nicht standhalten, die allein in der Verweigerung aktiv werden.
Aus der Erfahrung, dass Zuneigung in Nahrung verpackt, Trauer im Lachen verborgen werden kann und Freundschaften möglich sind, stärken sie sich für einen endgültigen Abschied und einen Anfang. Milena Michiko Flašar macht eine Parkbank zur Bühne, zu einem huis clos unter freiem Himmel. Die Bank befindet sich in Japan und könnte doch ebenso gut anderswo in der westlichen Welt stehen. Dieser Roman stellt der Angst vor allem, was aus der Norm fällt, die Möglichkeit von Nähe entgegen – sowie die anarchische Kraft der Verweigerung. (Verlagstext)
Milena Michiko Flasar, geboren 1980 in St. Pölten, hat in Wien und Berlin Komparatistik, Germanistik und Romanistik studiert. Sie ist die Tochter einer japanischen Mutter und eines österreichischen Vaters, lebt als Schriftstellerin in Wien und unterrichtet nebenbei Deutsch als Fremdsprache.

Im österreichischen Residenz Verlag sind zwei Bücher von ihr erschienen: "Ich bin" (2008) und "Okaasan - Meine unbekannte Mutter" (2010).

liest

13. April 2012
20:00 Uhr

Lesung

Rayk Wieland

liest "Kein Feuer, das nicht brennt"

W., der Held aus Rayk Wielands hoch gelobtem Debüt »Ich schlage vor, dass wir uns küssen«, ist jetzt etwa vierzig Jahre alt und Reisereporter. Ungewöhnlich ist nur, dass er nicht reist. Seit 1989 hat er, der im Osten Berlins lebt, kein einziges Mal die Grenzen der ehemaligen DDR überschritten. Die Reisefreiheit, so lautet W.s Credo, ist immer die Reisefreiheit der anderen. Seine Reportagen, die in der renommierten International Geographic Revue erscheinen, sind allesamt erfunden, aber sie kommen beim Publikum außerordentlich gut an. Als jedoch ein Text über Nordkorea von der diplomatischen Vertretung des Landes beanstandet wird, fliegt er auf und aus der Redaktion.
Der Skandal lässt W.s Leben in Turbulenzen geraten. Er ergraut von einem Tag auf den anderen und beantragt Asyl in der nordkoreanischen Botschaft. Leider hat er nicht die geringste Ahnung, wie es weitergehen soll. Widerwillig tritt er die erste Reise seines Lebens an. Sie führt ihn an die Große Chinesische Mauer und zu Feuern, die nicht brennen … (Verlagstext)
Rayk Wieland
Rayk Wieland, geb. 1965, studierte Philosophie und ist gelernter Reisereporter. Mehrtägige Reisen nach Jerusalem, Rom und Moskau. Mitherausgeber des dreibändigen Standardwerks »Öde Orte«. Zuletzt erschien von ihm »Ich schlage vor, dass wir uns küssen«. Er lebt in Hamburg.

2. Februar 2012
20:00 Uhr

Lesung

Zsuzsa Bánk

"Die hellen Tage"

In einer süddeutschen Kleinstadt erlebt das Mädchen Seri helle Tage der Kindheit: Tage, die sie im Garten ihrer Freundin Aja verbringt, die aus einer ungarischen Artistenfamilie stammt und mit ihrer Mutter in einer Baracke am Stadtrand wohnt. Aber schon die scheinbar heile Welt ihrer Kindheit in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat einen unsichtbaren Sprung: Seris Vater starb kurz nach ihrer Geburt, und Ajas Vater, der als Trapezkünstler in einem Zirkus arbeitet, kommt nur einmal im Jahr zu Besuch. Karl, der gemeinsame Freund der Mädchen, hat seinen jüngeren Bruder verloren, der an einem hellblauen Frühlingstag in ein fremdes Auto gestiegen und nie wieder gekommen ist. Es sind die Mütter, die Karl und die Mädchen durch die Strömungen und Untiefen ihrer Kindheit lotsen und die ihnen beibringen, keine Angst vor dem Leben haben zu müssen und sich in seine Mitte zu begeben.
Zsuzsa Bánk erzählt die Geschichte dreier Familien und begleitet ihre jungen Helden durch ein halbes Leben: Als Seri, Karl und Aja zum Studium nach Rom gehen, wird die Stadt zum Wendepunkt ihrer Biographien – und zur Zerreißprobe für eine Freundschaft zwischen Liebe und Verrat, Schuld und Vergebung.

Nach ihrem hochgelobten Debütroman »Der Schwimmer« schreibt Zsuzsa Bánk die bewegende Geschichte dreier Kinder, die den Weg ins Leben finden. »Die hellen Tage« ist ein großes Buch über Freundschaft und Verrat, Liebe und Lüge – über eine Vergangenheit, die erst allmählich ihre Geheimnisse enthüllt, und die Sekunden, die unser Leben für immer verändern.

Über Zsuzsa Bánk

Zsuzsa Bánk, geboren 1965, arbeitete als Buchhändlerin und studierte anschließend in Mainz und Washington Publizistik, Politikwissenschaft und Literatur. Heute lebt sie als Autorin mit ihrem Mann und zwei Kindern in Frankfurt am Main. Für ihren ersten Roman »Der Schwimmer« wurde sie mit dem aspekte-Literaturpreis, dem Deutschen Bücherpreis, dem Jürgen-Ponto-Preis, dem Mara-Cassens-Preis sowie dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet.
Für die Erzählung »Unter Hunden« aus ihrem Erzählungsband »Heißester Sommer« erhielt sie den Bettina-von-Arnim-Preis.

(Texte: Fischer Verlag)

Tierbilder und Tierzeichen im Alten Ägypten

11. November 2011
19:00 Uhr

Lesung

Dietrich Wildung

Tierbilder und Tierzeichen im Alten Ägypten

Auf der Berliner Museumsinsel ruhte über anderthalb Jahrhunderte unerkannt ein Schatz, der erst jetzt durch die Präsentation im Neuen Museum wiederentdeckt wurde. Die Reliefszenen der Grabkammern aus der Pyramidenzeit (um 2600 –2400 v. Chr.) zeigen Tierdarstellungen und bildhafte Hieroglyphen von großer künstlerischer Freiheit und Fantasie, sowohl in der Motivwahl als auch in der stilistischen Ausführung. Sie erweitern die gängige Charakterisierung der Kunst des Alten Ägypten, die bislang von den streng formalisierten menschlichen Figuren geprägt war. Der unerschöpfliche Detailreichtum, die Vielfalt der Szenen und die hohe künstlerische Qualität sind faszinierend.In den Zusammenhängen von Tier und Natur, Tier und Gott, Tier und Mensch sowie Tier und Schrift präsentiert Dietrich Wildung Werke altägyptischer Kunst von überragender Schönheit, die bislang weitgehend unpubliziert waren. (Verlagstext)

Eintritt frei

lesen Helmuth James und Freya von Molkte

28. Oktober 2011
20:00 Uhr

Lesung

Ulrich Noethen und Anja Schiffel

lesen Helmuth James und Freya von Molkte

Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel September 1944 - Januar 1945
Zum Buch:
Anfang 2010 wurde bekannt, dass der Briefwechsel zwischen Helmuth James und Freya von Moltke aus den letzten Wochen vor seiner Hinrichtung wie durch ein Wunder komplett erhalten ist. Die politisch und persönlich offenherzigen Briefe, die vom Gefängnispfarrer Harald Poelchau unter Einsatz seines Lebens fast täglich an der Zensur vorbeigeschmuggelt wurden, sind das aufwühlende Zeugnis einer großen Liebe in den Zeiten des Widerstands gegen ein unmenschliches Regime.
Berlin Tegel, im Herbst 1944: Der 37 Jahre alte Jurist und Widerständler Helmuth James von Moltke wartet auf seinen Prozess vor dem Volksgerichtshof – und auf seine Hinrichtung. Während sowjetische Truppen auf seine Heimat Kreisau in Schlesien vorrücken und Weggefährten gehenkt werden, wechselt er täglich Briefe mit seiner Frau Freya: Es geht um ihre Liebe und die Lage in Kreisau, die Situation im Gefängnis und die Vorbereitung auf den Tod, aber auch um den Widerstand und um Wege zur Rettung. "Ich habe keine Furcht vor dem Tod, und ich habe animalische Angst vor dem Sterben", schreibt Helmuth James. "Ich werde alt und anders werden, deshalb muss ich Dich in mir tragen und mit Dir leben", antwortet Freya.
Ulrich Noethen
Der bekannte Schauspieler Ulrich Noethen wird zum zweiten Mal bei uns zu Gast sein. Er ist eine begehrte Sprecherstimme für Literatur. Seine monumentale RBB-Produktion „Krieg und Frieden“ lief sehr erfolgreich im RBB.
Als Schauspieler wirkt er in zahlreichen TV Produktionen mit, seine letzte Theaterstation waren die staatlichen Bühnen in Berlin. Um nur einige herausragende Filme zu nennen: Tucholsky Verfilmung mit Heike Makatsch: "Gripsholm", Hierschbiegls Bunkerdrama "Der Untergang", wo er Heinrich Himmler spielte und "Comedian Harmonists". Auch in Kinderfilmen wirkte er mit, so als Herr Taschenbier bei den Verfilmungen von Paul Maars Sams Büchern.
Anja Schiffel
Die Schauspielerin und Sprecherin hat im Jahr 2000 ihre Ausbildung in Rostock beendet. Sie spielte seitdem in verschiedenen Fernsehproduktionen u.a. unter der Regie von Dominik Graf (2010, Dreileben - komm mir nicht nach) und als Theaterschauspielerin in Essen und Wien.

FLUSSGESCHICHTEN

10. Oktober 2011
20:00 Uhr

Lesung

Ian McEwan, Peter Stamm und Paolo Coelho

FLUSSGESCHICHTEN

Ein Abend mit Erzählungen gelesen von Mareike Hein
begleitet von Celloimprovisationen von Florian Hein

Villa Klestiel

28. September 2011
20:00 Uhr

Lesung

Gabriele Weingartner

Villa Klestiel
Limbus Verlag

In der Villa Klestiel, irgendwo zwischen Wannsee und Schlachtensee gelegen, haben sich um die Jahrtausendwende Menschen zusammengetan, um so selbstbestimmt wie möglich miteinander zu altern: Schauspieler, Weltreisende, Juristen, Kritikerinnen, Akademikerwitwen, die das Alleinsein nicht ertragen, Kommunismusforscher, Westberliner, die die Welt nicht mehr begreifen, darunter Menschen, die sich selbst als 68er verstehen oder auch von anderen so (miss-)verstanden werden. Ein skurriler Roman mit überraschenden Wendungen.

Gabriele Weingartner

Gabriele Weingartner, Kulturjournalistin und Literaturkritikerin, wurde 1948 in Edenkoben/Pfalz geboren, studierte Germanistik und Geschichte in Berlin und Cambridge (Massachusetts). Nach zwei Jahrzehnten im pfälzischen St. Martin lebt sie seit 2008 wieder in Berlin. Zahlreiche Literaturpreise und Stipendien, Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland.
Veröffentlichungen

(Auswahl): Der Schneewittchensarg (1996), Bleiweiß, (2000, 2009 als Taschenbuch bei dtv), Die Leute aus Brody (2005), Fräulein Schnitzler (2006).

Lieber Niels

14. September 2011
20:00 Uhr

Lesung

Matthias Zschokke

Lieber Niels
Wallstein Verlag

Ein Überfall auf die Leserschaft. Exzentrisch, egoman und extravagant. Ein Mahlstrom der Zeit. Hinreißende Literatur.

Dieses Buch gönnt dem Genre Roman eine Pause. Es sprengt dessen Grenzen und kreiert ein ganz eigenes Format. Ein Tagebuch? Ja, aber...Fast täglich schreibt Zschokke zwischen 2002 und 2008 auf, was ihm durch den Kopf geht und festgehalten werden muss: Es sind Auseinandersetzungen mit der Welt, der Zeit, der Literatur, mit der Musik, dem Theater, der Kunst:
Kollegenbeschimpfungen, Reiseberichte, ja, sogar politische Marginalien.

Aber all das ist nicht zur Selbstreflexion bestimmt, sondern hat ein Du. Was Zschokke notiert, ist für ein Gegenüber, den Freund Niels, bestimmt. Also ein Briefroman in seiner modernen Form, der Mail? Ja, aber...Niemals waren die Mails, als sie geschrieben wurden, zur Veröffentlichung bestimmt. Das erklärt ihre Frische und Spontaneität. Der sie schreibt, ist ein wacher, staunender, spöttisch ironischer und selbstironischer Mensch. Er fragt etwas, sich selbst oder das Gegenüber, er probiert Antworten, poltert los, nimmt alles zurück und kommt zu ganz neuen Einsichten. Und Fragen! Eine mitreißende Neugier zieht sich durch alles, und man selbst gerät ins Staunen und sieht plötzlich klarer auf die Dinge. Eine Fundgrube ist dieses Buch, ein Wunderding. (Verlagstext)

Hartland

30. August 2011
20:00 Uhr

Lesung

Wolfgang Büscher

Hartland
Zu Fu

Zu Fuß in das Herz Amerikas, drei Monate lang, 3500 Kilometer von Nord nach Süd: Wolfgang Büscher hat das Abenteuer gewagt. Er läßt sich durch die schneebedeckte Prärie Norddakotas treiben, entdeckt den verlassenen Ort Hartland, der einst Heartland hieß, und freundet sich in den Great Plains mit einem rätselhaften indianischen Cowboy an. Dann folgt er der Route 77 vom Missouri bis zum Rio Grande. Bob Dylan nannte diese historische Straße einmal das eigentliche Herz Amerikas, ihr entlang lasse sich der Geist des Landes einfangen. In Kansas muss Büscher mit gespreizten Armen und Beinen am Wagen des Sheriffs stehen, auf offener Landstraße, er schläft in gespenstischen Motels und viktorianischen Herrenhäusern und flieht aus einem Nachtasyl. Dann Texas. Ranches, groß wie kleine Staaten, die Hitze des Südens. Bei Waco, wo einst die bewaffnete Davidianer-Sekte wochenlang vom FBI belagert wurde, trifft er den heutigen Sektenchef – der Wahn lebt. Büscher läßt sich weitertreiben, immer weiter nach Süden, durch die Desierto de los Muertos, bis er schließlich über den Rio Bravo nach Mexiko verschwindet ...

Wimpern aus Gras

27. Juni 2011
20:00 Uhr

Lesung

Ruth Johanna Benrath

Wimpern aus Gras

Anna ist tot. Und Rena will wissen, warum. Seit Anna mit 19 Jahren Hals über Kopf in die USA ausgewandert ist, um Reiko zu heiraten, hat Rena ihre Schulfreundin nicht mehr gesehen, Briefe und Postkarten kommen immer seltener, Annas Mann hat Rena nie kennengelernt. Als eines Tages ein Paket mit Annas Tagebuch und der Todesanzeige bei ihr abgegeben wird und Reiko immer hartnäckiger den Kontakt mit ihr sucht, lassen Rena die Erinnerungen an die Freundin nicht mehr los. Und bald gibt es kein Zurückweichen mehr vor jenen Fragen, die Rena so lange von sich geschoben hat: Woher kam die Entfremdung zwischen ihnen nach langer, ungetrübter Freundschaft ? Und was bedeutet Annas letzter rätselhaft er, fast feindseliger Brief? In packenden, schnell wechselnden Szenen erzählt Ruth Johanna Benrath vom Wunsch nach Nähe und Liebe und der fatalen Wirkung von Abhängigkeit und Unterwerfung: die Geschichte einer jungen Frau, der jene Menschen immer fremder werden, denen sie sich am nächsten fühlt. Ruth Johanna Benrath, geboren 1966, studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte in Heidelberg. Mit dem Cellisten Thomas Böhm-Christl inszeniert sie interdisziplinäre Kunstprojekte und tritt als Duo gezinkte sterne in Berliner Salons auf. 2009 erschien ihr erster Roman Rosa Gott, wir loben dich. Ruth Johanna Benrath lebt in Berlin.

liest aus seinen Erzählungen

24. Mai 2011
20:00 Uhr

Lesung

Finn-Ole Heinrich

liest aus seinen Erzählungen "Gestern war auch schon ein Tag"

"Hard stuff, immer aktuell - sowas brauchen wir!"
Clemens Meyer
Susan fehlt ein Bein. Tom ist die Treppe runtergefallen. Und Henning lügt so lange, bis er die Wahrheit sagt. Finn-Ole Heinrich erzählt von Menschen, die ins Schwanken gekommen sind, die das Leben mit aller Härte umgeworfen hat. Und die nun wieder aufstehen müssen.

Finn-Ole Heinrich zählt zu den großen Talenten der deutschen Gegenwartsliteratur. Bereits seine ersten beiden Bücher, die taschen voll wasser (Erzählungen, 2005) und Räuberhände (Roman, 2007), wurden von Lesern und Presse gefeiert.

Mit 'Gestern war auch schon ein Tag' erreicht sein Schreiben jetzt eine neue Stufe. Diese Texte hinterlassen in ihrer Ehrlichkeit, sprachlichen Klarheit, ihrer Sensibilität und auch in ihrem Humor beim Leser eine Faszination, die lange trägt.

Briefwechsel zwischen Thomas Bernhard und Siegfried Unseld

20. Mai 2011
20:00 Uhr

Lesung

Matthias Brandt und Ulrich Noethen

Briefwechsel zwischen Thomas Bernhard und Siegfried Unseld
Eine Lesung

Zwei der renommiertesten deutschen Theater- und Filmschauspieler des Landes lesen aus dem vielleicht bizarrsten Briefwechsel der deutschen Nachkriegsliteraturgeschichte.

Verlagsankündigung

30 Jahre alt, ohne Resonanz auf seine bis dahin veröffentlichten drei Gedichtbände, vom eigenen überragenden schriftstellerischen Können allerdings überzeugt, schreibt Thomas Bernhard im Oktober 1961 an Siegfried Unseld: »Vor ein paar Tagen habe ich an Ihren Verlag ein Prosamanuskript geschickt. Ich kenne Sie nicht, nur ein paar Leute, die Sie kennen. Aber ich gehe den Alleingang.« Obwohl der Suhrkamp Verlag das Manuskript ablehnte, gingen der Alleingänger und der Verleger seit dem Erscheinen von Bernhards erstem Roman Frost 1963 gemeinsam den Weg, der den Autor in die Weltliteratur führte.
In den etwa 500 Briefen zwischen beiden entwickelt sich ein einzigartiges Zwei-Personen-Schauspiel: Mal ist es eine Tragödie, wenn etwa Bernhard die aus seinen Werken bekannten Schimpftiraden auf den Verleger losläßt, der seinerseits auf die Überzeugungskraft des Arguments setzt. Dann gibt Bernhard ein Kammerspiel mit Unseld als Held – 1973 schreibt er ihm: »mit grösster Aufmerksamkeit, mit allen Möglichkeiten, gehe ich gern mit Ihnen.« 1984 agieren beide, bei der Beschlagnahme von Holzfällen, als Kämpfer für die Literatur in einem von Dritten inszenierten Schurkenstück. Es dominiert das Beziehungsdrama: Der Autor stellt die für sein Werk und seine Person unabdingbaren Forderungen. Der Verleger seinerseits weiß, daß gerade bei Bernhard rücksichtslose Selbstbezogenheit notwendige Voraussetzung der Produktivität ist. Solch einen dramatischen Briefwechsel zwischen Autor und Verleger, in dem bei jeder Zeile alles auf dem Spiel steht, kennt das Publikum bislang nicht.

Wir danken dem Suhrkamp Verlag ganz herzlich für die Erlaubnis dieser einmaligen Lesung!

spielen Streichquartette

13. April 2011
20:00 Uhr

Lesung

Musiker des Konzerthausorchesters Berlin

spielen Streichquartette
Generalprobe f

Benjamin Britten: Drei Divertimenti (1936)

Ludwig van Beethoven: Streichquartett Es-Dur, op. 74 (Harfenquartett)

Johannes Jahnel, 1. Violine
Christiane Neuhaus, 2. Violine
Felix Korinth, Viola
Ying Guo, Violincello

Fünf Treppen zum Dach

9. April 2011
15:30 Uhr

Lesung

Hannah Höch

Fünf Treppen zum Dach
Mine und Rose erz

Ein Nachmittag für Kinder und Erwachsene

„Da, da, da ...“ Mine und Rose sind allein zuhaues. Die beiden von Hannah Höch erfundenen Puppen erwachen in diesem Buch zum Leben, spazieren im Dachatelier herum und stöbern in alten Fotos und Dokumenten. Sie erzählen vom Leben der Künstlerin, ihrer Familie und ihrer „Dada“-Freunde.
Lesung mit der Autorin Gabriele Struck. Anschließend können die Kinder mit Farben und Formen, Papier und Stiften experimentieren, Zeichnungen oder Collagen erstellen.

„Fünf Treppen zum Dach“ , herausgegeben von Waldtraut Braun, ist im B&S Siebenhaar Verlag erschienen.

Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe

24. März 2011
20:00 Uhr

Lesung

Max Scharnigg

Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe
Berlin Premiere zusammen mit dem Hoffmann und Campe Verlag

Max Scharnigg liest aus seinem Debutroman

Was ist zu tun, wenn vor der eigenen Wohnungstür ein fremdes Paar Herrenschuhe steht? Wenn man von drinnen seine Freundin und eine unbekannte Männerstimme hört? Der Journalist Nikol Nanz macht das, was er am besten kann: Er übt sich im Rückzug und richtet sich erst mal häuslich unter der Treppe ein.
In seinem Versteck unter der Treppe hofft Nikol ungestört an einem Text über die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand schreiben zu können. Aber die Arbeit gerät bald ins Stocken. Das liegt nicht nur an den ungelösten Rätseln um seine Freundin, mit der ihn bis dahin eine herrlich abgeschiedene Liebe verband. Es liegt auch am alten Schmuskatz, dem ehemaligen Gletscherfotografen und Bergkristallverkäufer, der ihn in seinem Versteck aufstöbert und zum Essen einlädt. Gemeinsam versuchen sie, die Trampelpfade einer Liebe nachzugehen und Nikol zurück in den zweiten Stock zu bringen ... Max Scharnigg lockt den Leser in eine verzauberte Wunderkammer und führt ihn auf verschlungenen Wegen die Eiger-Nordwand und schließlich auch das Treppenhaus hinauf. (Verlagstext)

Max Scharnigg, Jahrgang 1980, arbeitet als Journalist und Autor. Er gehört zur Redaktion von jetzt.de, dem Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung, und schreibt unter anderem für AD, Cosmopolitan und das SZ-Magazin. Seine »Hauptsatz«Kolumne, die in der Süddeutschen Zeitung erscheint, liegt unter dem Titel Das habe ich jetzt akustisch nicht verstanden seit kurzem in Buchform vor. Die Besteigung der Eiger-Nordwand ist sein Romandebüt, für das er das Literaturstipendium der Landeshauptstadt München erhielt und für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert war. Max Scharnigg lebt in München. (Verlagstext)

liest Arno Geiger: 'Der alte König in seinem Exil'

15. März 2011
20 Uhr

Lesung

Matthias Brandt

liest Arno Geiger: 'Der alte König in seinem Exil'

Arno Geiger hat ein tief berührendes Buch über seinen Vater geschrieben, der trotz seiner Alzheimerkrankheit mit Vitalität, Witz und Klugheit beeindruckt. Die Krankheit löst langsam seine Erinnerung und seine Orientierung in der Gegenwart auf, lässt sein Leben abhandenkommen. Arno Geiger erzählt, wie er nochmals Freundschaft mit seinem Vater schließt und ihn viele Jahre begleitet. In nur scheinbar sinnlosen und oft so wunderbar poetischen Sätzen entdeckt er, dass es auch im Alter in der Person des Vaters noch alles gibt: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. Arno Geigers Buch ist lebendig, oft komisch. In seiner tief berührenden Geschichte erzählt er von einem Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden. (Hanser Verlag)
Matthias Brandt war an großen deutschen Bühnen engagiert, bevor ihm 2003 mit dem Zweiteiler »Im Schatten der Macht« der große Durchbruch im Fernsehen gelang. Für seine schauspielerischen Leistungen wurde er vielfach geehrt, u. a. mit dem Bayerischen Filmpreis, dem Adolf-Grimme-Preis und der Goldenen Kamera. Er zählt zu den renommiertesten Hörbuchsprechern Deutschlands und wurde 2010 mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. (Hörbuch Hamburg)

liest

27. November 2010
20:00 Uhr

Lesung

Christian Brückner

liest "Moby Dick"
im Haus am Waldsee

Christian Brückner
geboren 1943 in Waldenburg/Schlesien. Nach dem Studium der Publizistik, Germanistik und Theaterwissenschaft Engagements an verschiedenen Theatern.
Seit etwa 1970 kontinuierliche Arbeit in Hörspielen und Fernsehfeatures.
Literaturlesungen für alle Sender der ARD und in der Öffentlichkeit. 1990 erhielt er den Grimme Preis in Gold. 2000 gründete er mit seiner Frau Waltraut den Hörbuchverlag "parlando" (www.parlando-verlag.de).
Herman Melville und Moby Dick

Das 1851 von Herman Melville verfasste Buch gehört zu den bekanntesten Werken der Weltliteratur. Aus der Perspektive des Matrosen Ismael schildert Melville auf über 900 Seiten wie Kapitän Ahab zunehmend besessen den weißen Wal Moby Dick, der für den Verlust seines Beines verantwortlich ist, mit seinem Walfängerschiff Pequod über die Weltmeere jagt.
Christian Brückner las bereits für den Verlag Zweitausenundeins den gesamten Moby Dick. Für den Abend im Haus am Waldsee hat er eine zweistündige Fassung erarbeitet, die Melvilles Kunst und die Dramatik des existentiellen Kampfes zwischen Mensch und Natur offenbar werden lässt.

Rico, Oscar und die Tieferschatten

13. November 2010
15:00 Uhr

Lesung

Andreas Steinhöfel

Rico, Oscar und die Tieferschatten
Rico, Oscar und das Herzgebreche

Andreas Steinhöfel wurde 1962 in Battenberg geboren, arbeitet als Übersetzer und Rezensent und schreibt Drehbücher - vor allem aber ist er Autor zahlreicher, vielfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbücher. Sein Bestseller "Die Mitte der Welt" wurde 1999 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und ist mittlerweile in vielen Ländern der Welt erschienen. Nach Peter Rühmkorf, Loriot, Robert Gernhardt und Tomi Ungerer hat Andreas Steinhöfel 2009 den Erich Kästner Preis für Literatur verliehen bekommen. Außerdem erhielt er 2009 mehrere Preise für "Rico, Oskar und die Tieferschatten" u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis, den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis und die Auszeichnung "Lesekünstler 2009", verliehen vom Sortimenterausschuss des Börsenvereins Deutscher Buchhandel.

liest

3. November 2010
20:00 Uhr

Lesung

Ketil Bjørnstad

liest "Die Frau im Tal"
und spielt eigene Kompositionen auf dem Klavier

Zur Person:

Ketil Bjørnstad wurde am 25. April 1952 in Oslo geboren und lebt dort als Schriftsteller, Pianist und Komponist. Er studierte in Oslo, London und Paris klassisches Klavier. Sein musikalisches Debüt gab er im Alter von 16 Jahren im Philharmonischen Orchester Oslo mit Bartóks 3. Klavierkonzert.
1972 erschien sein erster Gedichtband Alene ut. Er hat eine Serie von LPs und CDs mit eigener vom Jazz und Rock beeinflusster Musik produziert und zahlreiche Romane veröffentlicht. Für den Roman Nade (Gnade) erhielt er 1998 den Riksmalspreis. In Deutschland wurde er u. a. durch seine Romanbiographien über Edvard Grieg (Suhrkamp 1998) und Edvard Munch (Insel 1995) bekannt.

Brandenburg und seine Kirchen

14. September 2010
20:00 Uhr

Lesung

Kara Huber

Brandenburg und seine Kirchen
- pr

Man muss nicht gläubig sein, um der Faszination von Kirchen zu erliegen. Ob imposanter Barockbau oder aus einfachsten Mitteln gezimmerte Dorfkapelle— jedes Gotteshaus hat seine eigene Seele und seine ganz eigene Anziehungskraft; sei es halb verfallen oder aufwändig saniert. Zwanzig prominente Paten wie z.B. Richard von Weizsäcker, Kathrin Göring-Eckardt, Otto Graf Lambsdorff oder Matthias Platzeck erzählen in Texten voller Herzblut, was genau „ihre“ Kirche zu ihrer Lieblingskirche im Brandenburgischen macht.

3. Juni 2010
20:00 Uhr

Lesung

Renate Kreibich

"Folgen einer Flucht"
und Gespr

1980 in Berlin-Zehlendorf: Im Morgengrauen dringen Beamte des Staatsschutzes in das kleine Reihenhaus des Präsidenten der Freien Universität ein. Rolf und Renate Kreibich werden ohne Angabe von Gründen verhaftet und stundenlang verhört. Erst später erfahren sie, dass man sie der »Spionage für eine fremde Macht« verdächtigt. Sie ahnen, dass sie das Opfer einer politischen Intrige geworden sind, die ihre gesamte Existenz vernichten könnte ... In ihrem spannenden autobiografischen Bericht über den Mauerbau und seine Folgen für ihre eigene Familie erzählt Renate Kreibich von einer abenteuerlichen Reise nach Bulgarien, von dem riskanten Unternehmen einer detailliert geplanten Flucht aus der DDR und schließlich von einem Spionagevorwurf, der zu einer groß angelegten und medienwirksam inszenierten Ermittlung der bundesdeutschen Staatsschützer führte... und fast in einem familiären Desaster geendet hätte. Die politischen Hintergründe der »Spionage-Affäre« um den damaligen FU-Präsidenten Rolf Kreibich und seine Frau Renate sind ein Lehrstück deutscher Zeitgeschichte aus der Ära des Kalten Krieges. Renate Kreibich, geboren in Dresden, ist Malerin und promovierte Psychologin. Sie hat viele Jahre als Psychoonkologin in einem Berliner Krankenhaus Krebspatienten betreut. Über ihre Erfahrungen mit den Ängsten, Hoffnungen und Chancen der erkrankten Menschen hat sie in zahlreichen Publikationen berichtet. (Verlagstext)

20. Mai 2010
20:00 Uhr

Lesung

Marek Janowski

"Atmen mit dem Orchester"
Buchpr

Der weltberühmte Konzertchef Marek Janowski gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten der klassischen deutschen Orchesterkultur. Mit untrüglichem Gehör, klaren Bewegungen und instinktsicherer musikalischer Intelligenz setzt er komplizierte Partituren in ausdrucksstarke Interpretationen um. Präzision ist ihm Voraussetzung für lebendiges Musizieren.

Wolfgang Seifert zeichnet in dieser autorisierten Biografie erstmals Leben und Wirken des Dirigenten nach, der als polnisch-deutsches Kriegskind in Nazi-Deutschland aufwuchs. Dem Studium und ersten Anstellungen folgten Chefjahre in Freiburg, Dortmund und Köln, Paris, Monte-Carlo und Dresden. Heute leitet er das Orchestre de la Suisse Romande in Genf und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das er in den ersten Rang deutscher Spitzenorchester führte.

liest Gedichte von Ossip Mandelstam. Gitarre: Kai Brückner

4. März 2010
20:00 Uhr

Lesung

Christian Brückner

liest Gedichte von Ossip Mandelstam. Gitarre: Kai Brückner

Ossip Mandelstam (1891-1938) wurde als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. Als Dichter war er Mitglied der Lyrikergruppe 'die Akmeisten'. Sein erstes Buch erschien 1913. Schnell wurde er durch seine offene, mutige Art stets das zu sagen, was er dachte, zum Staatsfeind. Stalin soll mit Boris Pasternak ein Telefonat über Mandelstams Schicksal geführt haben.
Der Dichter starb 1938 im Arbeitslager.

Nur noch Kinderbücher zu lesen...

Nur noch Kinderbücher zu lesen,
Nur noch Kindergedanken zu hegen,
Alles Große ganz weit zu verwehen,
Aus tiefem Kummer stets aufzuerstehn.

Ich bin vom Leben so tödlich geschafft,
Dass ich von ihm nichts mehr annehmen werde,
Ich liebe jedoch diese kärgliche Erde,
Weil ich noch nie eine andere sah.

Ich schaukelte in einem Garten, weit fort,
Auf einer einfachen, hölzernen Schaukel.
Hohe Tannen am dunklen Ort
Sah ich, erinnernd, durch Traumnebel gaukeln.

1908